Beiträge von anke79 im Thema „[2022] Roll Camera!: Das Filmemacher Brettspiel“

    Ich habe am Wochenende die ersten drei Partien solo mit der Erweiterung gespielt. Insgesamt eine wirklich schöne Ergänzung. Die Einbindung der Genremarker ist zwar etwas simpel, da hätte ich mir einen größeren Kniff gewünscht, aber dafür erhöht sich auch die Komplexität nur minimal. Das Equipment bringt starke Möglichkeiten mit, deren (einmaliger) Einsatz/Timing gut überlegt sein will und auch die beiden neuen Hauptaktionen sind gut. Allgemein kein großes Redesign - war mMn auch nicht nötig - sondern kleine Zusätze und eben viel mehr Content für die Wiederspielbarkeit.

    Ich habe jetzt vorab nicht alles angeschaut, sondern möchte mich Schritt für Schritt überraschen lassen, aber durch die zusätzlichen Problem-, Ideen- und Szenenkarten kommt nicht nur über die höhere Anzahl mehr Varianz rein. Besonders gut gefallen haben mir insbesondere die Probleme, die erst nach ein paar Runden triggern und dass die dritte Aktion der Playerboards jetzt immer etwas anders sind - im Grundspiel ist da ja immer die gleiche Spezialaktion. Auch die variantenreicheren Boni der Szenen bringen mehr Abwechslung.

    Das Storyboard auszutauschen hat sich wie erwartet als beliebte und sehr starke Aktion herausgestellt. Gerade in der einzigen Partie, die ich verloren habe, habe ich es sehr häufig genutzt. Aber die Niederlage lag nicht daran, sondern an einem Irrtum bzgl. der Genremarker. Sonst hätte ich wohl gewonnen, habe aber mit einfach bzw. einfach/normal und ohne Produktionsfirmen erstmal zum Reinkommen relativ leicht begonnen. Ja, mit allen Karten wird der Stapel zu hoch in dem Sinne, dass man die Titelkarten nicht mehr richtig sieht, ansonsten hätte man auch den ganzen Stapel nutzen können.

    Die Schmiede hat jetzt endlich die Erweiterung und das erste Storypack ausgeliefert mit genau einem Jahr Verspätung. Ich teile die hier geäußerte Kritik an der Mechanik nicht so ganz. Ich finde, es ist ein nettes kleines Puzzle, das gut funktioniert und bei dem ich oft denke, es ist aussichtslos/verloren, aber dann kommt doch noch ein Kniff in den Sinn, um doch zu gewinnen. Da fängt der Tenor des Spiels die Realität einer Independent-Produktion ganz gut ein. Im Grundspiel kann man noch kritisieren, dass man die Szenen im Storyboard ohne den entsprechenden Mitarbeiter oder passende Idee nicht austauschen kann, was die Sache etwas schwieriger/glückslastiger macht, aber diese Aktion wird mit der Erweiterung nachgereicht.

    Ich habe jetzt nicht Buch geführt, aber dürfte so um die 15 Partien absolviert haben, Hälfte solo, Hälfte mit 2-3, und mir macht es durchaus immer noch Spaß. Klar, es ist jetzt nichts, das ich alle 1-2 Monate spielen würde, aber Abwechslung ist durch die Rollen, Titel oder Szenen schon weiterhin gegeben. Die Erweiterung vervierfacht die Szenenmenge ja nochmal und ein paar neue Ideen und Probleme kommen auch hinzu. Ja, da stimme ich zu, dass die nach 2-3 Partien bekannt sind und ein wenig an Reiz verlieren, als lockeres, nicht zu seichtes Puzzle mit toll umgesetztem Thema mag ich es aber.

    Ich hatte damals auch die Arbeit an einer kompetitiven Variante begonnen. Dies aber erstmal aufgeschoben, weil ich die Erweiterung abwarten/einbinden wollte. Jetzt werde ich erstmal die Erweiterung ein paar Mal spielen und dann vielleicht mal schauen, ob ich die Variante irgendwie zufriedenstellend umsetzen/abschließen kann.