Beiträge von humankapital im Thema „Axon Protocol“

    Habs gestern auch mal ausprobiert und eine Lernpartie gespielt. Erster Eindruck ist jedoch ziemlich durchwachsen. Positiv fand ich die thematische Umsetzung. Durch die Routinen fühlen sich die Charaktere so an, als ob sie wirklich in dieser Welt leben würden. Sie laufen herum, gehen ihrem Alltag nach, nur um dann von den bösen Konzernen manipuliert zu werden. Als alter Shadowrun-Spielleiter fühlt man sich direkt heimisch.


    Aber abgesehen davon fühlt sich für mich der ganze Rest, angefangen von der Qualität der Produktion bis hin zu den Regeln, nicht fertig oder rund an:

    • Gelbe Holzplättchen mit weißem, nicht sichtbarem Aufdruck.
    • Die Hälfte (!) der Standees passen nicht und müssen geklebt werden.
    • Auf der Spielerhilfe (Karte) sind alle Aktionen aufgelistet, die in meinem Zug möglich sind. Mit Ausnahme der Gebietsaktion, die auf der anderen, weniger übersichtlichen Karte unter den Ressourcen zu finden ist.
    • Das Regelwerk erklärt zwar die Aktionen und Konzepte, aber teilweise über mehrere Seiten verteilt, was das Nachschlagen erschwert. Als Beispiel das Hacken eines Charakters: Es wird in der Beschreibung der Aktionen erwähnt, aber erst 2 Seiten weiter wirklich erklärt. Warum eigentlich?
    • Das Regelwerk an sich ist, gelinde gesagt, nicht wirklich gut aufgebaut.


    Natürlich ist mir bewusst, dass dies die erste Arbeit von Baroque Games ist und dass, wie beim Fahrradfahren, nicht alles sofort funktioniert. Aber mein Gesamteindruck ist, dass ich hier eher einen Prototyp als ein fertiges Produkt spiele. Mal sehen, ob sich das Spiel am Wochenende bei meiner alten Shadowrun-Gruppe durchsetzt. Wenn nicht, wird es ziemlich schnell wieder aus meiner Sammlung verschwinden.

    Gibts auch etwas zum Spiel selbst zu sagen, weswegen dein Spielspaß getrübt ist?