Beiträge von Fluxit im Thema „Belohnende Spiele“

    Ich hab mich mal mit jemandem zum Brettspielen getroffen der unbedingt sein neues Seize the Bean ausprobieren wollte. Ich trinke keinen Kaffee, ich gehe kaum in Cafés, nichts aber auch nichts an dem Spiel hat mich interessiert. Aber niemals hätte ich gesagt "nee spiele ich nicht mit". Ich hab's natürlich mitgespielt und hatte sogar Spaß. Mittlerweile steht's sogar in meinem Regal.

    Sähe das auch so bei einem Hobby aus, hinter dem du weniger stehst? Ehrliches Interesse.

    Beispiel: Deine Freundin stickt gerne. Sie hat dich in der Vergangenheit bereits gebeten, dich ab und zu abends mit ihr hinzusetzen und gemeinsam mit ihr zu sticken. Du hast es getan, denn du bist offen, möchtest eine schöne Zeit mit dir haben und findest es sogar relativ entspannend. Jetzt bestellt sie aber neuerdings Motive und erwartet, dass du die sticken sollst. Du findest sie langweilig oder häßlich. Dir sind die Muster zu schwierig. Du würdest lieber beim Motiv mitbestimmen wollen.

    Sie findet das schade. Das ist legitim. Findest du, dass sie von dir erwarten kann, trotzdem die von ihr gewählten Motive zu stricken?

    Ich finde nicht.

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    Wieder allgemein gesprochen: Gerade im Freizeitbereich gibt es so eine große Auswahl. Persönlich finde ich es erstrebenswert und einen Liebesdienst, die Vorlieben seines Partners zu kennen und sie zu berücksichtigen. Und in meiner Erfahrung sorgt das dann sogar dafür, dass sein Gegenüber dann lieber bereit ist, sich eben doch mal auf etwas einzulassen, was ihm oder ihr eigentlich ein wenig widerstrebt. Weil man in jeder Partnerschaft Kompromisse macht. Aber man muss sie deswegen nicht häufiger herausfordern als nötig.


    Man weiß auch nie, woher die Abneigung kommt. Nicht alles ist Sturheit. Wenn jemand bei Kaffeebohnen vor allem daran denkt, als Jugendliche von Kaffee immer Migräne bekommen zu haben, ist Coffee Beans bei aller Liebe wahrscheinlich nicht die richtige Wahl. Wenn jemand eine Katzenallergie hat, finde ich Cat Lady oder Insel der Katzen auch keine respektvolle Selektion.


    Und abschließend: Persönlich finde ich Spiele mit gewissen Themen oder Mechanismen toll. Ich mag z.B. Stichspiele (auch wenn man ich durchaus einige blöd finde). Im Umkehrschluß finde ich es fair, das Gegenteil anzunehmen. Meine Freundin hasst Stichspiele. Schade? Vielleicht. Aber bei der Auswahl an Spielen ist das für uns schlicht kein Thema.


    ... dass sie hingegen nicht wie ich findet, das S.H.E.O.L. der heiße Scheiß ist, finde ich hingegen durchaus sehr, sehr schade! ;)

    Aber so ist es halt. Wir haben zum Glück eine gute Auswahl, die uns beiden gefällt.


    Und das ist es wahrscheinlich, was ich mit dem gefühlt zwölften Edit sagen möchte. Unabhängig von der Erwartungshaltung kann man es schade finden, wenn sein Partner etwas nicht mag oder macht. Man kann aber auch finden, was einen verbindet. Beides ist legitim. Ich finde mich durchaus in Option Nummero 1 wieder! Aber ich strebe die zweite an. (Und egal, geht auch gar nicht um mich hier ... kann nur die Motivation von JonTheDon total gut nachvollziehen.)