Wenn man meine ersten Beiträge hier im Thread vor Projektstart anschaut, dann kann man sehen, dass ich diese Zweitauflage von Anfang an auch kritisch gesehen habe. Klar, wenn man schon eine eigene "Deluxe"-Version mit allen Erweiterungen und Promos samt MeepleSource Upgrade und Laserox Holzinsert zuhause hat, dann ist die naheliegende Frage: "Warum?!" Ich hätte nicht gedacht, dass ich da mitmachen würde, aber ich habe meine Meinung schon so halb geändert und tendiere jetzt zu "ja". Weil ich mir's genau angesehen habe, und dann sollte es okay sein, seine Meinung zu ändern.
Ein Verlag, der eine Zweitauflage macht anstelle eines einfachen Reprints, der braucht dafür schon gute Gründe. Aber genau die gibt's hier: Die Neuauflage hegt nämlich den historisch gewachsenen Wildwuchs der Teo-Linie ein, und genau das macht's dann besser als ein einfacher Reprint. Die haben sich schon etwas dabei gedacht, etwa beim Auslagern der Tempel auf ein eigenes Board, und das sieht man. Das kippt's bei mir dann von "brauche ich eher nicht" zu "möchte ich schon irgendwie haben". Teo ist ein tolles Spiel, für mich das beste der "T-Spiele", und ich möchte eben meine Technologieplättchen-Erklärungen lieber an einer Stelle haben und nicht an vieren.
Auch an die Alt-Besitzer haben sie bei der Kampagne gedacht und bieten da Lösungen. Aber wenn ich die diversen Reaktionen in den Foren oder im Kommentarbereich der KS-Seite sehe, dann frage ich mich langsam, ob man den Verlagen nicht grundsätzlich empfehlen müsste, bei Zweitauflagen aus Prinzip keine Upgrade-Möglichkeiten anzubieten. Egal wie viel Mühe die Verlage sich geben, es wird immer auf komplett unrealistische Erwartungen der Kundschaft treffen. Einzelne Sachen rauspicken wie "ich möchte nur die neuen Holzspielsteine", "ich möchte nur die dual layered boards" oder "ich möchte nur die neuen Würfel" geht halt nicht, wenn man den Preis für alle niedrig halten will. Sonst reden wir schnell von 20 Euro für einen Satz dual layered boards wie bei Terraforming Mars, und das hat ganz andere Stückzahlen.
Die Beauty Pack Lösung hier ist eine bewusst günstig bepreiste Kompromiss-Lösung. Ja, klar, ein Kompromiss, weil es anders halt nicht geht. Wenn sowas nicht akzeptiert wird, dann sollten die Verlage in Zukunft lieber direkt allen Backern empfehlen, bei Interesse an der neuen Version ihre alte Erstauflage zu verkaufen und sich die neue Auflage zu holen. Einfach sagen "an upgrade pack is not economically feasible" und Haken dran. Einzige Alternative wäre, dass Verlage nur noch gefahrlose Reprints machen und keine sinnvollen Änderungen in Neuauflagen mehr (mit Betonung auf "sinnvoll", denn das ist längst nicht bei jeder Neuauflage automatisch gegeben). Damit wäre der Spielerschaft doch auch nicht gedient.