Beiträge von Haddock im Thema „Spiel '22 - Ersteindrücke gespielter Spiele“

    Folgendes haben wir zu zweit (mit tlw. bis zu zwei weiteren Personen) während der letzten drei Tage angespielt / durchgespielt:

    Plutocracy:
    Über den Handel mit Rohstoffen politische Mehrheiten auf den Planeten unseres Sonnensystems organisieren. Hat uns sehr gut gefallen, der Planetenbewegungs-Mechanismus bringt originelle Würze in die PickUp-and-Deliver-Thematik. (8/10)

    Tough Calls:
    Lösungen diskutieren zu Problemen in einem dystopischen Endzeit-Szenario, wer am überzeugendsten diskutiert und die meisten Stimmen erhält gewinnt.
    Hat uns nicht gefallen, nichts für unsere Gruppen. Was nicht heißen soll das es ein schlechtes Spiel ist, aber für uns passt es halt nicht. Über Probleme diskutieren muss ich schon genug, beim Spielen möchte ich aber was anderes machen. Könnte mir vorstellen dass es mit Kindern/Jugendlichen, wenn die Idee ist Diskutieren oder Rhetorik zu üben durchaus funktionieren kann. (3/10)

    Wanderlust:
    "Weltreise 2.0". Mit verschiedenen Verkehrsmitteln unterschiedliche Ziele auf der Erde besuchen, Souvenirs kaufen und auf Flügen Leute kennenlernen. Grafisch sehr schön, aber für uns zu repetitiv und zu seicht. Aber wer Spiele (mit Kindern) Reise-Thematik mag sollte hier einen Blick drauf werfen. (5/10)

    Atiwa:
    Wir entwickeln unser Dorf in Afrika, nach Möglichkeit weitgehend im Einklang mit der Natur. Ich kenne von Rosenberg ansonsten nur Arler Erde. Atiwa wirkt im ersten Eindruck einfacher als Arler Erde auf mich, und irgendwie finde ich das die Mechaniken besser ins historisch Arle als ins heutige Atiwa passen. Kann mir aber auch gut vorstellen dass es für viele genau umgekehrt ist. Kam insgesamt aber bei allen gut an beim Testspiel. (7/10)

    Rainforest:
    Kommt als harmloses kleines Kachel-Legespiel daher und entpuppt sich dann als angenehmer kleiner Hirnverzwirbler mit mehr Tiefgang als gedacht. Schöne bunte Grafik gibt es obendrauf. Ein optisch schönes, schnelles Spiel für zwischendurch. (7/10)

    New York City:
    Themenfreies Dinge hin- und herschieben, tauschen und rumoptimeren, was aber gut funktioniert und Spaß macht. (7/10)

    Insecta:
    Wir sammeln schön gestaltete Insekten-Plättchen auf den Spuren berühmter Entomologinnen. Auch wieder ein optisch schönes Legespiel, welches aber auf eine längere Spieldauer und mehr längere Planung als Rainforest angelegt ist. (7/10)

    Endeavor deep sea:
    Da Endeavor Segelschiffära eines meiner Lieblingsspiele ist, war ich froh dass wir den Nachfolger "deep sea" anspielen konnten. Im Grunde sind fast alle aus der Segelschiffära bekannten Mechanismen in das komplett neue Setting "Wir erforschen die Tiefen der Ozeane" transferiert. Wer Segelschiffära kennt wird hier regeltechnisch sehr schnell "reinkommen". Uns haben die bekannten Mechanismen in neuem Thema sehr gut gefallen. (8/10)

    Kleine Völker, Großer Garten:
    Kommt als niedliches kleines Spiel mit Tiervölkern daher, die doch eigentlich nur mit ihrem Schildkrötenkran ein bisschen im Garten bauen wollen. Das Ganze entpuppt sich dann ein erstaunlich anspruchsvolles Schildkrötenkraneinsetz-Mehrheitenspiel mit erstaunlich viel (indirekter und auch negativer) Interaktion. Kann mir vorstellen dass der Widerspruch zwischen niedlichem Aussehen und doch tlw. eher konfrontativem spielen nicht allen Spaß macht, uns hat's aber gut gefallen. (7/10)

    Bierpioniere (Prototyp von Thomas Spitzer):
    Viticulture meets (Groß-)Brauerei meets Schichtwechsel. Wir müssen unsere Brauerei entwickeln, ausbauen und Bier verkaufen.
    Sehr thematisches Workerplacement mit vielen schönen spielerischen und inhaltlichen Details. Unwichtige Entscheidungen gibt es nicht, aber aufgrund der vielen Optionen im Spiel hat gibt es immer auch noch irgendwo einen Plan B oder ein Schlupfloch, wenn der eigene Plan A mal wieder nicht funktioniert hat - man muss es nur finden. Hat uns sehr großen Spaß gemacht, ich mag die Mechanismen und das Thema. (9/10)

    Bretwalda:
    Knallhartes Area-Control im frühmittelalterlichen England. Als Spiel richtig gut, thematisch lässt Britannia grüßen. Mir persönlich haben Design und Ikonografie nicht gefallen (sehr "mittelalterlich" inspiriert) , meinem Mitspieler aber schon. Und dass das Design zum Thema passt ist keine Frage. Das Spiel "an sich" fanden wir beide gut. (8/10)


    Nicht gespielt, aber längere Vorstellungen haben wir uns angeschaut zu:

    Weimar - Fight for Democracy:

    Spannendes Thema, interessant verzahnte Regeln und Möglichkeiten, tolle Tischpräsenz, tolles, mit viel Liebe zum Detail erstelltes Material. Ich freue mich sehr auf das Spiel.


    John Company:
    Leider wenig mitbekommen, aber das Wenige hat auch hier die Vorfreude auf das Spiel gesteigert! Ein tolles Spiel mit viel Interaktion, schönem Material und super Tischpräsenz.