Beiträge von Xebeche im Thema „Spiel '22 - Ersteindrücke gespielter Spiele“

    Weimar - Fight for Democracy:

    Spannendes Thema, interessant verzahnte Regeln und Möglichkeiten, tolle Tischpräsenz, tolles, mit viel Liebe zum Detail erstelltes Material. Ich freue mich sehr auf das Spiel.


    John Company:
    Leider wenig mitbekommen, aber das Wenige hat auch hier die Vorfreude auf das Spiel gesteigert! Ein tolles Spiel mit viel Interaktion, schönem Material und super Tischpräsenz.

    Same here! 😃 Ich war sowohl bei Spielworxx als auch bei EGG/Skellig an den Ständen/Flächen und habe den Blick über beide Spiele schweifen lassen. So richtig beeindruckt war ich bei Weimar von den vielen Holz-Tokens und dem doppelschichtigen Spielbrett mit passenden Einfassungen. Freu mich richtig drauf! 🙂 #JohnCompany2nd #Weimar

    Hab noch etwas in meinen Fotos gefunden: Auf der Rückseite der Spielerhilfe sind die Spezialfähigkeiten der einzelnen Charaktere aufgedruckt, die man in aufsteigender Reihenfolge freischaltet (indem man die zugehörigen Tiles auf das Spielbrett setzt und damit Gebiete für alle verbindet):



    Das hilft vielleicht beim Verständnis dafür, wie der Match-Plan für jeden Charakter aussehen könnte (wie so oft korrespondieren auch diese mit den Kern-Elementen des Spiels – mein Rabe wurde zum Beispiel sehr schnell sehr flott auf dem Spielfeld).


    Generell noch zum Gameplay: Man wählt als Aktion immer eine der fünf Säulen seiner Gottmaschine (Engine) aus und kann dann machen was im geslotteten Plättchen darunter steht (meistens schiebt man irgendwie Energie aufs Spielbrett). Dabei gilt immer: Unten bezahlt man Energie in den eigenen Vorrat und Energiesteine von oben können auf das Spielfeld. Die Symbole sind hier entscheidend, denn die Plätze auf dem Spielfeld (den Monumenten) sind für bestimmte Symbole gemacht und wenn ein Monument-Abschnitt komplett ist, erhält man je nach Symbol einen Rückruf-Effekt. Es gibt auch neutrale Felder auf dem Spielbrett, die zum Upgraden der Engine dienen und die Spezialsteine der Charaktere gelten als farblos/neutral.


    Als weitere Aktion kann man auch die Plättchen in der Maschine voranschieben – rechts fällt dann etwas runter und links kann man wieder mit voller Energie aufladen. Im Spielverlauf kann man viele Elemente seiner Engine upgraden: Bessere Kartenteile für die Engine, die mehr Energie halten können, bessere Plättchen, die man unten und oben in die Maschine slotten kann.


    Das einzige, was mich minimal irritiert hat, ist die Tatsache, dass sich Charaktere auf der Karte nur in eine Richtung bewegen können (da man sonst die Brücken-Effekte ad infinitum ausführen könnte). Ich habe der Dame am Demo-Tisch gesagt, dass dies nicht so intuitiv ist und man dann immer gut erkennen sollte, wo bei jeder Figur vorne ist, weil man das bei normalen Rundbases mit Miniaturen in Pose nicht so leicht sieht (falls das im finalen Spiel so ist: ich schicke euch meine Adresse für Blumen, Pralinen und weitere Dankesgeschenke 😅).

    Ich habe meine gekauften Spiele noch nicht groß ausgepackt und angespielt. Stattdessen gibt es von mir ein paar Ersteindrücke zu Spielen, die irgendwie neu sind oder deren Crowdfunding-Kampagne noch nicht abgeschlossen ist (bzw. in der Zukunft liegt) – leider habe ich nicht überall Fotos gemacht:


    Agemonia (Late Pledge für Backer geöffnet): Ich hätte die Demo eigentlich nicht gebraucht, weil ich die YouTube-Playthroughs ein paar Mal geguckt habe. Aber gerade weil ich noch mit dem Finger über dem „Bezahlen“-Button kreise, wollte ich das Spiel mal live sehen, Karten ziehen und Figuren schieben. Das erste Szenario ist wirklich das einfachste Tutorial, ganz ohne Kampf – aber es hat sehr viel Spaß gemacht, die Karte selbst zu erkunden und immer weitere Spielkarten mit Story-Elementen aufzudecken, vor allem, wenn man die Abenteuerkarte durch das Legen von Karten verändert. Alle Spieler am Tisch sollten gute Englischkenntnisse mitbringen (die Texthappen sind aber nie zu lang und immer sehr gut geschrieben) – laut Standmitarbeiter ist man in Gesprächen mit einigen internationalen Verlagen über eine Lokalisierung, aber fixiert sei noch nichts. Fazit: Tolles, eindringliches Abenteuerspiel für meine Frau und mich. Noch ein bisschen abwarten ob Infos zur Lokalisierung und wahrscheinlich sowieso mitmachen. #Agemonia


    An Age Contrived (Kickstarter im Februar 2023): Mir hat von Anfang an das Artwork begeistert, deswegen bin ich der Facebook-Gruppe zum Spiel beigetreten und konnte mir so ein Goodie am Stand abholen (eins der magnetischen Monumente, das man zusammenbauen kann). So viel zum Befangenheits-Disclaimer. Das Spiel ist opulent: Tolle Spielsteine, viel ausgestanzte Pappe und besagte Magnetspielerei (man schiebt Magnetklammern unter das Spielbrett, die dann die magnetischen Pappteile halten – verrückt!). Das Spiel selbst ist ein sprachneutrales Puzzle, ein Mix aus Engine-Builder und Area-Majority (beim Bau der Monumente) – man kann hier viele Kettenreaktionen auslösen, wenn man seine Steine richtig setzt und mit Effekt zurückruft. Mit der Zeit entwickeln die Spieler auch asymmetrische Fähigkeiten. Regelbuch und Spielhilfe (unbedingt notwendig!) sind noch im Alpha-Status, aber ich durfte kurz einen Blick hineinwerfen – ganz toll gelayoutet. Das Spiel soll im Februar für angeblich unter 100 USD auf Kickstarter kommen. Fazit: Nach 45 Minuten Spiel mit den sehr freundlichen Menschen am Stand hatte ich eine ungefähre Ahnung um was es geht und konnte beinahe fehlerfrei spielen – viele Teile greifen hier ineinander und man kann wohl sehr komplexe Kombo-Ketten erzeugen. Wenn dieses Puzzle funktioniert, dann wird das ein tolles Spiel. Ich muss vorher aber unbedingt noch einmal das Regelbuch studieren. #AnAgeContrived



    Catapult Feud (Grundspiel bei Pegasus, Erweiterungen nur über den kanadischen Verlag bzw. an Messen): Was soll ich sagen, viel gespielt haben wir gar nicht – mussten wir auch gar nicht, denn es war uns recht schnell klar, dass uns das immens Spaß macht. Mein Kumpel und ich haben den Kindern links und rechts von uns ordentlich gezeigt, wie man mit Präzisions-Artillerie umgeht 😅 Ich rate jedem von euch, der es nicht schon längst getan hat, heute noch in Halle 2 zu schlendern und die Katapulte auszuprobieren. Fazit: Mehr Spielzeug als Spiel, aber es macht so viel gute Laune! Ich habe das Bundle für hundert Euro genommen mit beiden Erweiterungen (mehr Burgbauteile, Ballista und Rammbock), den Spielmatten und allen Promo-Geschossen (an Weihnachten ballern wir Christbäume mit Geschenken von der Burg!). Nicht mitgenommen habe ich Vulkan und Wikingerschiff – der Vulkan ist teuer und laut Dice-Tower-Review wirklich langweilig, das Wikingerschiff nicht viel besser. Meiner Frau verkaufe ich das Spiel als Mitbringsel für den Junior – aber insgeheim wissen wir alle, wer die größte Gaudi damit hat 😁 #CatapultFeud #CatapultKingdoms



    Fateforge – Chronicles of Kaan (Kickstarter LIVE): Das wollte ich unbedingt spielen, um zu sehen ob es so gut ist, wie es nach dem ersten Studium der Regel schien. Wir haben zu viert gespielt und unsere Charaktere waren leicht aufgelevelt (je eine stärkere Fähigkeit); außerdem war es leichter, weil wir uns im One-Shot keine Sorgen um verbleibende Gesundheit/Energie machen mussten – das Spiel ist ein relativ vorhersehbares Puzzle mit Ausnahme einer kleinen Gegner-Zwischenphase, bei der zwei zufällige Feinde zum Zug kommen. Es ist natürlich gut, wenn man das würfelt was man braucht, aber vor allem mit Skills kann man im Spielverlauf auch viel aus verkorksten Würfelergebnissen rausholen kann (Skills sind Würfeltransformatoren). Bessere Items geben wohl häufig die Möglichkeit, die Würfel (max. 4) durchzuwechseln, wenn beispielsweise ein schwergepanzerter Krieger mal rennen muss. Gut gefallen hat mir, dass beim Ausführen eines Spielerzugs alle anderen Spieler die Klappe zu halten haben (kein: „Oh nein, bitte nicht! Mach lieber das!“). Zum Kampagnenmodus kann ich nichts sagen. Eine Lokalisierung ins Deutsche ist nicht ausgeschlossen. Fazit: Hat großen Spaß gemacht – das werde ich mir wohl holen, weil mir vor allem der One-Shot-Modus wunderbar schon so wunderbar gefällt. #FateforgeChroniclesOfKaan



    Rallyman GT (Englisch verfügbar, angespielt bei Holy Grail Games, erscheint Ende des Jahres bei den Heidelbären) : Vorneweg, ich bin ein Rennspiel-Freund (HEAT, Flamme Rouge) und fand schon immer, dass dieses Spiel unverschämt gut aussieht. Gestern, kurz vor Messe-Schluss, haben wir es dann noch zu dritt angespielt. Ich habe mir große Mühe gegeben, das Spiel zu mögen (ich wollte es kaufen) – doch leider gibt es ein paar mechanische Unsinngkeiten, die ich alles andere als thematisch finde und so den Spielspaß für alle getrübt haben. So kann man entweder schneller werden oder langsamer, aber nicht wirklich lange mit gleicher Geschwindigkeit fahren – das kann man umgehen, wenn man Gänge durch Bremsen überspringt und die Würfel dann beim Beschleunigen verwenden kann. Außerdem kann man Gegner nur überholen, wenn man im höheren Gang fährt, was zwei Mal zu einem sehr unbefriedigenden Verkehrsstau für den hinten fahrenden geführt hat, der gar nicht viel machen konnte. Fazit: Enttäuschung! So schade, aber es ist kein besonders thematisches Rennspiel und kein gutes Mehrspielerspiel. Wenn man die Sache als Solo-Puzzle spielt, dann könnte es wieder Spaß machen. So erfreue ich mich derweil lieber an HEAT (ungespielt, Regel studiert), das ich unter Kenntnis von Flamme Rouge schon sehr gut einschätzen kann und mir auf jeden Fall taugen wird. #RallymanGT



    Vengeance – Roll & Fight (gerade auf Deutsch erschienen): Wir hatten einen Moment lang nichts zu tun und haben uns dieses Spiel kurz beibringen lassen (man hört ja viel Gutes). Man merkt, dass es bei Mighty Boards eine übergreifende Design-Philosophie gibt (die Ähnlichkeiten zu Fateforge sind unverkennbar). Es gibt drei Phasen: (1) Flashback (Vorbereitung: neue Skills, aufrüsten etc.), (2) Aktionen (unter Zeitdruck um die Wette würfeln – die Würfel sind ein gemeinsamer Pool und begrenzt), (3) Ausführung (die erwürfelten Aktionen ausführen und Gegner umnieten). Gut gefallen haben mir das tolle Material (dicke Kartons, tolle Würfel, tolle Spiel-Chips), die große Varianz, die man prinzipiell mit beiden Spielen hätte, sowie die flotte Action-Phase. Fazit: Ich gebe zu, unter Zeitdruck würfeln ist nicht meins – aber der Solo-Modus könnte mir gefallen (man hat einen Würfelpool von x Würfeln, je nach Schwierigkeitsgrad); sehe auch keinen Grund, warum man nicht auch zu zweit doppelt solo spielen könnte, ohne den Zeitdruck – das würde mir gefallen, denn das Spiel an sich ist wunderbar zackig und fühlt sich an wie Kill Bill oder John Wick. Kommt auf die Wunschliste. #VengeanceRollAndFight


    Gerne ausprobiert hätte ich auch noch folgende Spiele, aber der Andrang war stets zu groß:

    • Earthborne Rangers (Frosted Games) – sah schon sehr schick aus. Der Ben2 hat uns am Samstagabend dann noch durch ein Kartendeck gucken lassen und wir waren sehr angetan von den schönen Zeichnungen. Das angebotene Story-Manuskript wollte ich mir nach einem langen Tag dann doch nicht mehr zu Gemüte führen 😅 Ich freue mich schon auf weiteren Content von FrostedGames, sobald der Messe-Stress mal vorüber ist.
    • Starship Captains (CGE/Heidelbär) – war einer meiner heißen Messe-Titel, aber ich habe mich nicht gut genug um einen Tisch bemüht (Tag 1 war der große Hallen-Wandertag, Tag 2 hatte ich schon viele Demo-Termine); am Ende einfach vergessen und für einen Blindkauf leider zu teuer. Ich kann warten und lese solange gerne eure Berichte und einige Reviews 🙂
    • Unconscious Mind (Fantasia Games) – ich kann wirklich nicht viel sagen, außer dass es verdammt gut aussieht (Vincent Dutrait & Andrew Bosley haben es einfach drauf) und unheimlich gut produziert ist. Die transparenten Rohrschach-Karten sind der Hammer, auch wenn ich keinen Schimmer habe, wofür sie am Ende gut sind 😁

    • Undaunted Stalingrad und Village Rails (beides Osprey Games) – die Termine waren leider schon voll bei Village Rails und Undaunted kenne ich ja ohnehin vom Spielprinzip her. Ich hatte aber ein super Gespräch mit dem jungen Kollegen mit Irokesenschnitt am Osprey-Stand. Zu Kaufen gab es eh nichts.


    Und mit Sicherheit habe ich noch irgendwas vergessen – ich reiche das gegebenenfalls nach 🙂