Beiträge von Sechs im Thema „Weimar - The Fight for Democracy (Skellig Games)“

    Mit der Erfahrung genau einer Partie und ein paar gelesenen Spielberichten: Mir deucht, das Zentrum sollte nicht dauerhaft die SPD als Koalitionspartner wählen, sonst wird es knapp mit den Siegpunkten. Die SPD leidet punktetechnisch, wenn sie nicht an der Regierung ist, und das sollte man als Zentrum ab Runde 3 bzw. wenn Versailles gesichert ist ausnutzen. Alternativ kann auch das Anarchie-Ende ab Runde 2 m.E. zugunsten des Zentrums ausgehen.

    Ja, das Gefühl bekomme ich auch. Allerdings ist die Koalition Zentrum-DNVP alleine von der Gnade des DNVP Spielers abhängig und kann auch gar nicht zustande kommen, falls SPD und Zentrum bei der Koalitionsbildung mehr Sitze haben. Auch bei einer dann an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit DNVP-geführten Regierung, die durch gewonnene Dolchstöße, die Karte "Erfüllungspolitik" und Außenpolitik stark im Parlament und auf dem Brett sein wird, muss man aufpassen, nicht abgehängt zu werden.


    Der Aussage über eine SPD, die nicht in der Regierung ist, stimme ich zu, da mich dieses Schicksal einmal ereilt hat: Man macht ja gefühlt wirklich gar nichts mehr auf dem Brett und muss sich auf gewonnene Debatten verlassen. Mit drei Reichsbannern Schwarz-Rot-Gold der Stärke 1 ist auf dem Brett nichts zu holen, zumal diese nicht einmal bei Demonstrationen relevant sind, weil ich immer 3 Würfel bekomme. Man kann das Brett passiv beeinflussen, indem man sich mit den eigenen Einheiten gegen einen Putsch in einer Stadt stellt, aber das macht den Braten auch nicht fett.

    Guten Tag zusammen :)


    Auf BGG im Forum läuft gerade eine Diskussion darüber, ob das Zentrum als spielbare Partei zu schwach ist in dem Sinne, dass es Schwierigkeiten hat, genug Siegpunkte zu erzielen, um im Falle des natürlichen Spielendes oder der Anarchie zu gewinnen.


    Aus meiner Erfahrung heraus muss ich sagen, dass ich es schwierig finde, mit dem Zentrum mehr Siegpunkte als der SPD-Spieler zu erzielen. Ich sage gar nicht, dass es nicht möglich ist, mit dem Zentrum zu gewinnen, aber mich würde da einfach mal eure Erfahrung interessieren. Wie schneidet das Zentrum in euren Runden ab? Welche starken Strategien kann der Zentrumsspieler fahren, um mehr Siegpunkte als der SPD-Spieler zu erzielen? Auf BGG habe ich bereits Gedanken dazu geteilt:


    1. Zentrum hat eine sehr starke Demonstration. Das vorherige Mobilisieren einer Polizeieinheit in die gewählte Stadt macht die Aktion effektiv zu einer 2 Punkte Aktion für 1. Ich denke, dass das Zentrum hier ein stabiles Mittel hat, in mehreren Städten gleichzeitig präsent zu sein und Demonstrationen ermöglichen auch mehr Parteibasen auf dem Spielbrett.


    2. Die Agendakarte "Stabilität" ist sehr stark. Aus allen Agendakarten hat nur noch der KPD-Spieler die Möglichkeit, eine Karte mehr zu Beginn der Impulsphase zu spielen. 6 Karten pro Runde zu spielen ist in diesem Spiel, in dem wirklich jede Karte zählt, ein mächtiger Effekt. Zusätzlich sehe ich so mehr Karten aus meinem Parteikartendeck, was auch stark ist, wobei die SPD und DNVP diese Möglichkeit ebenfalls haben.


    3. Die Agendakarte "Wir sind die Mitte" ist potenziell eine starke Karte. Mit ihr kann der SPD Spieler beim Aussuchen der Karte in der Agendaphase unter Druck gesetzt werden, da der Zentrumsspieler im Falle von schlechten Republikkarten diese an den SPD Spieler abgeben kann und ihn so schwächt, außer, er kommt ihm "in der Impulsphase entgegen". Außerdem ermöglicht "Wir sind die Mitte" eine sehr starke Combo mit der Agenda "Verteidigung der Demokratie" des SPD Spielers, wenn dieser seine Agenda vor dem Zentrumsspieler spielt. So lassen sich Aktionen der Opposition vorhersehen und sie kann durch einen klugen Tausch entscheidend geschwächt werden.


    Insgesamt glaube ich, dass das Zentrum viel auf dem Brett spielen soll durch die starke Demonstration.


    Wie sind denn da eure Erfahrungswerte? Klar hat das Spiel einen Zufallsfaktor, da man nie dieselben Karten erhält und oft damit beschäftigt ist, zu reagieren als zu agieren, aber trotzdem kann der Zentrumsspieler sicher eine rote Linie in seiner Strategie haben. Bin sehr gespannt, was ihr meint und ich hoffe, dass ich das ins richtige Forum hier gestellt und nichts übersehen habe!