Beiträge von selune im Thema „Weimar - The Fight for Democracy (Skellig Games)“

    Ich meinte ja nicht das es hier nicht passt sondern lediglich das so ein Mechanismus je nach Spielgruppe auch sehr destruktiv sein kann.


    Es muss ja auch nicht immer gleich eine Selbstzerstörung sein aber viele semikooperative Spiele lassen sich irgendwie manipulieren und sei es das der abgeschlagene Spieler verhindern kann das eine Mindestpunktzahl erreicht wird oder Strafpunkte sammelt die das Spiel zum Abbruch bringen.

    Die NSDAP als Automa geht nicht, weil ein Automa in diesem Spiel nicht geht. Um es in Kürze zu erklären: viel zu viele Entscheidungen auf den einzelnen Karten und viel zu viel Interaktion im gesamten Spiel. Das Solo-Szenario ist schon jetzt eine kleine Höllenmaschine. Eine "Alle gegen die Bank/NSDAP" Mechanik gibt es aber durchaus in Form einiger Republik Karten. Die Spieler haben es durchaus in der Hand, wie stark die NSDAP wird. Die Bezeichnung "Machtergreifung" ist ja heute durchaus und zu Recht umstritten (die Alternative lautet Machtübergabe). Die scharfe Rechtskurve des Zentrums Ende der 20er Jahre ist sicherlich eine Voraussetzung für 1933. Ich hoffe mal, dass Herr Merz das noch vor dem nächsten Ermächtigungsgesetz begreift.

    Danke für die Erklärung! Mich hat eingangs für ein historisches Brettspiel die pauschale Aussage einfach total gestört „Ich möchte nicht die NSDAP Spielen und ich möchte nicht das jemand anders sie spielt“

    Aber je mehr ich mich mit der Anleitung und der Mechanik des Spiels beschäftigt habe, desto mehr hab ich selbst die Probleme einer anderen Integration gesehen. Im Grunde ist es ja im Spielkonzept nicht einfach ein weglassen sondern auch eine gute Lösung für Probleme mit Asymmetrie.

    Ich bin sehr gespannt auf das Spiel und hab jetzt bei Skellig vorbestellt :)

    Ich finde es durchaus schlüssig umgesetzt wie es ist, vor allem im Kontext des Spiels und der Spielmechanik. Es wird häufiger von unterschiedlichen Seiten bemerkt, wie schwierig die Entwicklung eines Automa für Weimar gewesen wäre und welche Einschränkungen man gehabt hätte. Die „Steigbügelhalter“-Mechanik, anhand derer man das Spiel verlieren kann, sowie die weitere Einbindung klammern die Rolle der NSDAP ja nicht aus. Und ich denke, das wird auch bei den unterschiedlichen Karten nicht der Fall sein. Und da das Spiel ja den Untertitel „Fight for Democracy“ hat, finde ich das mechanisch und von der Auswahl der Akteure her schon richtig gewählt.


    Das stimmt natürlich, die Mechaniken sind sehr schlüssig. Ansonsten wäre es ein völlig anderes Spiel geworden, da hatte ich auch dran gedacht. Wäre dann eher ein „Alle gegen die Bank(NSDAP)“ und wenn keiner gewinnt, gewinnt die Bank, geworden. Oder es hätte ein Siegpunkte System gebraucht wo dann der „Gewinner“ doch nicht gewinnt wenn die anderen besser gearbeitet haben - aber das passt irgendwie überhaupt nicht zum politischen Tenor des Spiels.

    Also „wichtig“ ist es mir nicht aber ich finde es bei Histogames gut, wenn historischer Content ohne eine Auswahl nach persönlichem Geschmack oder ethischer Beurteilung präsentiert wird. Dafür kann man dann Bücher lesen.


    Wenn ein historisches Spiel im 17. Jahrhundert spielt und es bspw. Sklavenhandel in der Karibik gibt, möchte ich auch nicht das dies wegen moralischen Gesichtspunkten im Spiel nicht vorkommt.


    Nach dem Lesen des Begleitheftes bin ich etwas zwiegespalten. Einerseits verstehe ich warum die NSDAP als Fraktion spielerisch sehr schwer umzusetzen gewesen wäre im Zeitraum und Kontext des Spiels, so quasi nur Randnotiz in vielen Bereichen für x Jahre und dann plötzlich viel viel stärker.

    Andererseits hätte ich es schöner gefunden es den Spielern zu überlassen wie sie in die Zeitepoche einsteigen möchten. Die Thematik das vielleicht keiner die NSDAP hätte spielen wollen, hätte man sicher über einen Automata lösen können.


    Das alles beiseite gefällt mir das Spiel sehr sehr gut, Karten und allgemein das Artwork sehen fantastisch aus und die Spielmechanik wirkt sehr ausgereift.

    Hm, als Fan von Pax Britannica, Twilight Struggle und Here I Stand hat mich das hier wegen des Geschichtsthemas sofort angefixt aber nach den ersten Übersichtsvideos dazu stört es mich doch das die NSDAP hier als Designentscheidung weggelassen wurde. Ich vermute einige historische Persönlichkeiten und Gruppierungen aus dem Umfeld werden trotzdem als Karten dabei sein aber ich verstehe nicht warum es keine Fraktion dafür gibt wenn hier nun schon mal Geschichte nachgespielt werden soll.