Beiträge von brettundpad im Thema „Weimar - The Fight for Democracy (Skellig Games)“

    Ich glaube sogar, dass ist die beste Möglichkeit der SPD zu gewinnen. Früh überall sein, viele Punkte über das Siegpunktedeck und wenn es passt, Anarchie. Fertig. Finde ich auch komisch. Habe aber auch nur eine Partie gespielt. Als SPD und da habe ich gemerkt, so hätte ich das Spiel auch gewinnen können

    Bei uns hat das Zentrum agiert wie die FDP in der jetzigen Regierung. Oppositionsarbeit in der Regierung. Heißt, mit der SPD zusammen, die Punkte für Regierungsarbeit mitnehmen, aber auf dem Spielbrett ihr Themen wegnehmen und auch mal die anderen Kräfte schützen/unterstützen, so dass die SPD auf dem Spielbrett eingeht.

    Also ich habe in der Partie von elkselk die SPD gespielt und würde nach der popeligen Ersterfahrung Mixosaurus und Gerrit zumindest in zwei Punkten eine etwas andere Sichtweise darlegen.

    Ich habe durch die passenden ins Spiel kommenden Siegpunkte-Karten, extrem vielen Parteibasen und eine sehr hohe Mehrheit im Parlament losgelegt wie die Feuerwehr. Zweite wie dritte Runde hätte ich als SPD jeweils gewonnen, wenn ich es geschafft hätte, das Anarchie ausbricht. Einmal war es sogar kurz davor. Und am Ende erging es so dem Zentrum, welches genau darüber gewonnen hat. Ich halte wenn es passt durchaus für eine Strategie das SPiel so zu beenden. Wenn die Radikalen Kräfte den Staat aus der Balance bringen und zusätzlich durch Events es Richtung Anarchie abdriftet, warum dann nicht davon profitieren? Ich halte das zwar irgendwie thematisch für blöd, aber so müssen die Radikalen Kräfte das eben auch im Blick halten.

    Und die Außenpolitik mag Siegpunkte bringen, aber ganz ehrlich, gute Regierungsarbeit, sich die Meinungen sicher, all das kostet schon enorm viele Aktionspunkte. Bei uns haben SPD und Zentrum durchregiert und das sehr sehr lange sehr erfolgreich. Da mit der Außenpolitik zu zündeln und mit Pech die falschen Kräfte stärken und IMMER Bedrohungen in den Staat zu bekommen und Krisenwürfe zu absolvieren, sollte ich warum machen? Mein Punktepolster war zwischenzeitlich enorm hoch, weil ich als Regierungspartei, die ihre Sache gut macht, an anderer Stelle viel mehr Siegpunkte erhalte. Ich hatte als lange führende Partei null Interesse Außenpolitik zu betreiben.

    Bei all der Diskussion hier und vielleicht wurde das auch schon erwähnt, das Spiel hat so viel Zufall im Spiel, da ist eine Vorhersage und wie man spielen sollte und was wie funktioniert eh schwer. Es wird gewürfelt, was selbst mit 5 Würfeln bei uns oft richtig beschissen lief, man zieht zufällig seine Karten. Karten, die vom Ereignis mega stark sein könnten, kommen zu früh oder zu spät, dazu die zufällig verteilten Aktionkarten (Name entfallen). Ob gar keine Armut gespielt, weil es nicht gezogen wird oder in einer Runde sogar zweimal Armut plus Hungerrevolten (was übelst stackt) ist nur ein Beispiel für so eine unterschiedliche Partieentwicklung. Das macht sicherlich auch ein Stück weit den Reiz aus, aber es ist damit auch extrem situativ.

    Ja, hat mich auch total an den Staat erinnert. Ist jetzt aus meiner Sicht aber auch nicht so ein neuer Gedanke, auch wenn es bei beiden Spielen ultra thematisch ist. Aber auch ein New Angeles hat das, weil eben die Stadt nicht untergehen darf und eben andere semi-kooperative Brettspiele bauen auf solche Mechaniken auf. Es gibt einen Kuchen, wenn der weg ist, haben alle verloren. Wer sich aber am meisten von Kuchen nimmt, hat beste Chancen auf den Sieg. Wie viel nimmt man nun? Wo kippt es und plötzlich ist der Kuchen weg? Wer kann vom Verzicht vielleicht überzeugt werden? Dabei sollte der Kuchen so lecker sein, dass alle eigentlich wie selbstverständlich zugreifen wollen, auch wenn das spielerisch und oft eben auch moralisch/thematisch ein negativer Move ist, der nur aus einer egomanen Perspektive Sinn ergibt.