Kramerleiste finde ich kein Muss für einen Feldsalat.
Ah upps, Freud'scher Versprecher.
Aber lass mich mal dazu weiter ausholen. Es gibt immer -- das klingt jetzt gleich wieder fürchterlich hochtrabend, aber ist halt so -- ein erkenntnistheoretisches Grundsatzproblem, wenn man sich der Frage annähert, indem man einen Katalog an Positivkriterien aufstellt. Wenn man also beispielsweise die Kramerleiste als ein Muss-Kriterium festlegt, so bringt bereits ein einziges Gegenbeispiel sofort die ganze Definition zu Fall (dieses Problem ist auch bekannt als "schwarzer Schwan", man schlage nach beim Stichwort "Induktion"). Frage 100 Spieler, ob sie El Grande als Punktesalat empfinden. Ich sage voraus, dass eine überwältigende Mehrheit dies verneinen würde. Und warum? Meine These wäre: Das liegt daran, dass es praktisch nur eine Punktequelle im Spiel gibt. El Grande ist das sehr geradeaus.
Darum denke ich: Eine Vielzahl unterschiedlicher Punktequellen ist das entscheidende Kriterium. Ob die während dem Spiel schon Punkte "ausschütten" oder sich erst in der großen (uiuiuiu!) spannenden Endauswertung in der Bilanz niederschlagen, ist egal.
Mag ich so etwas? Nein. Sehr entschiedene Ablehnung. "Abscheu" könnte man fast sagen. Ein Punktesalat ist im Grunde symptomatisch für alles (alles, alles!) was meiner Meinung nach an den schweren Euros der letzten Jahre falsch läuft. Nur, weil Du so schön in die Runde fragst.