Beiträge von koala-goalie im Thema „[2022] Planet B (Hans im Glück)“

    AndreasB78

    Da kommt es jetzt natürlich wieder darauf an was man so alles unter Kennerspiel versteht. Ich versuche mich da ja der Interpretation der SdJ Jury und der Verlage anzunähern.

    Und (zumindest unterhalb des Expertenlevels) bin ich auch der Meinung, dass man nach der Erklärung nicht nur wissen sollte was erlaubt ist, sondern eben auch verstanden haben sollte wie die Aktionen sinnvoll verknüpft werden müssen um dich auf die eine Art oder die andere den Spielziel zu nähern. Und da kann ich mir bei Planet B gut vorstellen, dass die schöne Anzahl an Effekten den ein oder anderen Gateway-Spieler einfach direkt überfordert was den jetzt sinnvoll gemacht werden könnte.

    Ich konnte das schon bei verschiedenen Spielerinnen und Spielern live beobachten. Da sind auch welche dabei die vor Terraforming Mars kapituliert haben (also während der Erklärung das Spiel wegen "zu kompliziert" verweigert haben) oder mit denen ich es wegen Erfahrungen mit anderen Spielen (Quacksalber, Broom Service, 7 Wonders) gar nicht erst versuchen würde.

    Bzgl. einer Lanze für das Spiel brechen stimme ich AndreasB78 ja durchaus zu, aber ich will nochmal über die Komplexitätseinschätzung reden...

    koala-goalie

    #PlanetB

    Also mal wieder interessant, dass wir das Spiel so ganz anders erleben. Die Spielzeit ist bei uns drastisch geringer (ok, zugegeben, Grübeln geht ja immer) und von der Komplexität her sehe ich das im Kennerspielbereich, aber weit unter Terraforming Mars. Würde es knapp über Stone Age sehen. Wo das Weight bei BGG von 3.32 herkommt ist mir ein komplettes Rätsel. Arbeiter einsetzen (also die Koffer) und Aktionen abarbeiten, mehr ist es nicht. Es kommt aus meiner Sicht nur aus dem Familienspielbereich nach oben, weil es für ein Familienspiel doch zu viel zu beachten gilt.

    Aber, ist ja prima, hier verschiedene Eindrücke zu lesen!

    Weil ... Mein Hirn bekommt dieses Level an Parallelisierung und Planung wohl nicht so gut hin. Ich empfinde ein weight größer 3 durchaus als gerechtfertigt an.

    Im Familienspielbereich würde ich schon die Vielzahl der Effekte in Reihenfolge auszuführen als problematisch ansehen, also noch völlig ohne Auswahl und Entscheidungen. Und bei einem Gateway-Spiel (wie die Quacksalber) würde ich die Vielzahl der Effekte als okay ansehen, bin mir aber ziemlich sicher, dass Auswahl und Abwägen zwischen den verschiedenen Effektkörben hier schon überfordern könnte. Und dann hat man mit den Gebäuden noch strategische Entscheidungen zu treffen... Und im Idealfall das Spieltempo zu manipulieren ... Das geht für mich schon Richtung Expertenlevel. Dagegen spricht dann wiederum dass das Spiel sehr flexibel ist und auch Fehler ausbügeln und Strategieänderungen zu lässt.

    Also die Schwierigkeit sehe ich nicht unbedingt darin einen regelkonformen Zug hinzubekommen, sondern diese Effektkörbe im Hirn zu vergleichen. Man kann und sollte dabei ja auch schon die nächsten ein bis zwei Züge beachten. (Man sieht ja die Aktionen der Rückseite der Karten und kann sich den Einfluss eines Flips auf Warenpreise und abstehende Wahlen gut einschätzen.)

    Oder polemisch gesprochen könnte man auch sagen Terraforming Mars wäre ja nur Karten kaufen, Karten ausspielen, hin und wieder Mal ein Plättchen legen. Also quasi knapp über Familienspiel.


    Und zur Spielzeit (und dem Rest der Einschätzung): wir haben zu viert gespielt und waren eigentlich halbwegs zügig unterwegs. Mit etwas Erfahrung würde ich da knapp 30 Minuten pro Spieler erwarten. Wir waren bei 35 Minuten pro Mitspieler in der Erstpartie. Mir kam das echt nicht langsam vor.