Wenn ich da nicht völlig falsch liege, ist sowohl die Übersetzung als auch die Redaktion im Spielemikrokosmos eine Grauzone. Oder gibt es ein spezielles Studium oder eine staatlich anerkannte Ausbildung für diese Berufe?
Eine Grauzone würde ich das nicht nennen.
Es gibt in Deutschland verschiedene Wege, den Übersetzerberuf zu erlernen. An Unis wie Heidelberg, Saarbrücken, Leipzig oder Mainz kann man Übersetzen studieren. Daneben gibt es verschiedene Fachhoch- und andere Schulen, die eine Übersetzerausbildung anbieten.
Jeder Mensch, der mit einem Übersetzerabschluss da raus kommt, muss sich spezialisieren, d. h. er muss sich in Themengebiete einarbeiten, um in diesen Gebieten gute Übersetzungen abliefern zu können, ganz gleich ob das medizinische Texte, Patente oder eben Brettspiele sind.
Ein kompetenter Spieleübersetzer hat den Beruf gelernt und sich zusätzlich in die Materie eingearbeitet. Von Übersetzerseite ist die Spielebranche damit nicht anders als andere Branchen. Was die Spielebranche offenbar (nicht als einzige) auszeichnet, ist das mangelnde Bewusstsein auf Seiten der Auftraggeber (Verlage), dass es eben solche Menschen gibt und dass es sich lohnt, sie zu suchen.