Beiträge von Khumbanigash im Thema „Was wollt ihr in einer Rezension/Ersteindruck/Spielbericht lesen?“

    Naja, wenn der Betreiber es so machen würde, wie du es von ihm erwartest, müsste er anders agieren, um über Brettspiele der jeweiligen Gewichtung erfolgreich zu schreiben. So habe ich das zumindest verstanden. Falls ich damit falsch liege, tut es mir leid.

    Anders herum: niemand soll so schreiben, wie jemand das von ihm erwartet. Der Leser soll allerdings erwarten dürfen, was er zu lesen bekommt.

    Du / ihr macht das ja in dem Fall mit Überschriften. So weiß ich ja bereits als mündiger Leser, was mich erwartet. Wenn von 5 Artikel keiner gekennzeichnet ist, einer ist eine Rezension, einer eine Inhaltsbeschreibung, einer eine Auseinandersetzung mit der Regel, zwei sind sprachlich hochgestochen, zwei sarkastisch überzeichnet, und bei einem ist es reiner stream of consciousness, dann wird das die Person auf der anderen Seite des Textes (wahrscheinlich) verwirren bis vergraulen.


    Aber ganz ehrlich: ich lese gar keine Spielebeschreibungen /-rezensionen, weil das für mich ein Medium ist, wo ich sehen muss, wie das Spiel ausschaut, wie es funktioniert und was es kann. Zumindest habe ich noch keinen gefunden, der so schreibt, dass mir das genügen würde. Aber muss ja auch nicht. Bin nicht der Nabel der Welt und es gibt zu den meisten Spielen, die mich interessieren, genug Videomaterial.

    William Zinsser (?) unterscheidet in Writing well handwerklich arbeiten vom Schreiben für eine bestimmte Gruppe. Er vertritt vehement, dass Schreibende handwerklich gut arbeiten sollen und gibt ausführliche Hinweise dazu, stellt aber auf der anderen Seite fest, dass es (aus seiner Sicht) das Beste sei nur für sich selbst zu schreiben. Die passenden Leser finden einen dann.

    Für mich persönlich wichtig ist eine erkennbare Story von dem persönlichen Eindruck.


    ...


    Um den Schreiber einschätzen zu können, wäre eine Infobox für mich sinnvoll, mit seinen 5 aktuellen und Longtime Lieblingsspielen und welche er nicht mag - mit Verlinkung auf seine Artikel dazu oder eine minimale Erklärung.

    Ich sehe das auch so, würde aber eher von Kontext sprechen, als von Story.


    Erwartungen


    - Wie ist der Rezensent auf das Spiel aufmerksam geworden? Was fand er interessant? Mit welchen Erwartungen ging er an das Spiel?
    - In die Erwartungen geht auch der Spielertyp (oder so) ein. Beispiel: "Ich bin eher so der Euro-Gamer, deshalb war ich erstmal unsicher ob mir das viele Gewürfel in Spiel x gefallen wird. Jedoch hatte ich gehört, dass dies durch den neuen Mechanismus y rund gemacht wird. Da war ich neugierig, wie sich das spielt."

    - auch Spezialisierungen des Rezensenten spielen heir rein: es gibt Rezensenten, die nur Dungeon Crawler spielen und reviewen, oder nur Solo, nur Koop etc. Das bringt natürlich einen deutlichen Fokus und sollte immer klar kommuniziert werden.


    Erfahrung


    - Wie spielt sich das Ding? Allgemeine Stimmung (Hochspannend, Konzentriert, viel gelacht), Zugänglichkeit ("nach ein, zwei Partien hat man die Regeln im Griff"), grober (!) Überblick über den Ablauf und die Basismechanismen.

    - Was sticht heraus? Besonders gut hat mir gefallen, dass .., weil ... Mir hat nicht gefallen, dass...

    - Vergleiche! Das Spiel x ist ähnlich wie z. An z hatte mir damals a nicht gefallen. x löst das wirklich viel besser, so dass es z.b. weniger downtime gibt.


    Fazit


    Im Fazit werden die gemachten Erfahrungen den Erwartungen gegenübergestellt, d.h. bewertet. Manche Spiele überraschen positiv, andere machen scheinbar alles richtig, sind aber trotzdem langweilig. Nur wenn transparent ist, wie die Erwartungen vorher waren, kann man richtig einordnen warum jemand ein Spiel nun lobt oder nicht, auch wenn letzteres natürlich kaum vorkommt.


    Unterhaltung


    Natürlich muss dass Ganze auch unterhaltsam, strukturiert und prägnant sein - also handwerklich gut gemacht (nicht so, wie dieser Text hier). Sonst liest es halt keiner bzw. es schaut niemand an.