Beiträge von Bergziege im Thema „Was wollt ihr in einer Rezension/Ersteindruck/Spielbericht lesen?“

    Ich wollte Euch mal fragen, was Ihr in einer Rezension/Ersteindruck/Spielbericht lesen wollt bzw. was ihr reinschreibt, wenn Ihr selbst solche Texte verfasst (explizit Bergziege).

    Huch :$ Wieso speziell mich?! Möchte ich aus Interesse wissen :)

    Vorab: ich finde deine ausführlichen Eindrücke, gerade auch bei laufenden Kickstarter-Projekten, immer sehr hilfreich für mich, vielen Dank hier mal für deine Mühe! :danke:

    Tatsächlich habe ich jetzt ein Weilchen überlegt, und ich sehe mich persönlich bisher gar nicht als "Rezensentin". Ich schreibe hier Spielberichte, verfasse Spieleindrücke, und ab und zu, bei unbekannten Titeln, erstelle ich sehr ausführliche Spielvorstellungen. Rezensiere ich?! Hm.
    Meistens schreibe ich, wenn ich das Spiel noch gar nicht so gut kenne. Außerdem schreibe ich natürlich in 99% der Fälle aus der Solo-Perspektive, also für die Nische in der Nische ;) Da ich auch nicht so der tiefe Analytiker bin, fällt es mir auch oft schwer, das Spielgefühl ins Mehrspielerspiel zu übertragen. Ich kann also glaube ich mittlerweile, nach ein paar Jahren, fürs Solo-Spiel durchaus auch Rezensionen verfassen, aber ich empfinde das, was ich schreibe, gar nicht als solche...
    Für eine richtig fundierte Rezension, mit der man anderen das Spiel empfiehlt oder eben nicht, braucht man - meiner Meinung nach - schon ein gutes Grundwissen über das Spiel an sich, da sollte man es (wenn man nicht gezielt für Solo, 2-Spieler oder was auch immer schreibt/spricht) in verschiedenen Konstellationen mehrfach mal probiert haben. Will ich ein Spiel im ganzen rezensieren, ohne Einschränkung, dann sollte ich wissen, wie es von 1-X Spielern klappt - das wäre meine ideale Vorstellung, und ich weiß natürlich, dass das in den meisten Fällen nicht funktionieren kann. Daher wünsche ich mir, dass mir die Rezension klar mitteilt (am besten am Beginn), für welche Spieleranzahl das Spiel hier beurteilt wird. Wenn ich dann weiß, solo hat eh keinen interessiert, lese/höre/gucke ich nicht weiter. In Folge freue ich mich dann über einen kurzen Abriss zum Spielablauf und den Mechaniken, ohne die Regeln detailliert aufzuzählen, Besonderheiten des Spiels, ein paar Bilder und natürlich ein Fazit (gern zu den verschiedenen Spieler-Anzahlen). Das Fazit sollte grundsätzlich im ersten Schritt sachlich sein, im zweiten Schritt dann gerne subjektiv, also: "Das ist kein schlechtes Spiel, weil.... Für mich persönlich ist es aber nichts, weil..." Was auch hilft, ist eine Einordnung im Vergleich zu anderen Titeln.
    Das wäre so meine ideale Wunsch-Rezension. Allerdings muss ich offen zugeben, dass ich viele Spiele spontan kaufe, da reicht oft schon ein kurzer Blick. Insofern bin ich für Rezensionen nicht so der wichtigste Empfänger ^^

    Wenn ich eine Spielvorstellung erstelle, ist das sehr ausführlich, das unterteile ich ja auch immer in "Worum geht's", "Wie sieht's aus", "Wie funktioniert's" und "Wie isses". Die sind klar strukturiert. Da stelle ich auch das Regelwerk vor, damit jemand, der das Spiel noch gar nicht kennt, sich den Spielablauf komplett vorstellen kann. Leute, die das nicht interessiert, können ja einfach drüber weg scrollen, dafür unterteile ich ja. Am Ende steht ein PRO und KONTRA Fazit, wobei ich das meist nach wenigen Partien erstelle, das ist nie in Stein gemeißelt. Ich will damit unbekannte Spiele bekannter machen, und Leuten bei der Entscheidung helfen.

    Wenn ich einen Spieleindruck schreibe, im Wochenbericht oder zum Spiel, ist das deutlich knapper und unstrukturierter. Kommt natürlich auch drauf an, wie bekannt der Titel schon ist. Ich brauche zu einem Terraforming Mars oder Arche Nova, wenn ich das nach Monaten oder Jahren auch endlich mal spiele, sicher keinen großen Text mehr verfassen, auch nicht für solo. Da reicht es dann einfach, meine Meinung zu verfassen. Wenn ich aber zu Codex Naturalis die offizielle Solo-Variante spiele, ein bisher unbekanntes Spiel wie La Familia Hort probieren konnte, oder ein Spiel wie Red Rising gnadenlos bei mir durchfällt, dann wird der Text auch hier mal länger. Grundsätzlich schreibe ich da, wie mir der Schnabel gewachsen ist, das kann auch mal bisschen drunter und drüber gehen ^^ Ich arbeite keine Stichpunkte ab und habe keine Struktur, an der ich mich entlang hangle - ich will meinen persönlichen Eindruck darstellen, und hoffe dann einfach, dass mir das gelingt.

    Und natürlich wird das, vor allem bei den Spieleindrücken, sehr subjektiv und persönlich. Das finde ich auch reizvoll, auch bei anderen - was haut einen so richtig weg, und was findet man eher kacke? Ich brauche einen Eindruck des Spielgefühls, ich will den Spaß und den Reiz rauslesen (oder eben auch nicht). Kommt der Spaß aus dem Thema und der Immersion, oder den Mechaniken? Macht es was neues? Gerne auch Vergleiche zu anderen Titeln, sofern sie Sinn machen. Tiefergehende Analyse erwarte ich bei Eindrücken nicht, interessiert mich selten und kann ich selbst auch nicht leisten. Dazu spiele ich viel zu oberflächlich.

    Hat das jetzt irgendwas geholfen? :/ :D