Beiträge von PeterRustemeyer im Thema „Was wollt ihr in einer Rezension/Ersteindruck/Spielbericht lesen?“

    Ich möchte in einer Rezi lesen, wie oft der oder die Rezensent/in das Spiel gespielt hat und mit wie vielen Personen.

    Leider gibt das fast niemand an. So weiß ich nicht ob die Rezi nach einer Partie oder nach 10 oder mehr Partien entstanden ist.

    Die Diskussion gab es neulich auf Twitter.


    Das Problem ist, dass man sich mit solchen Angaben angreifbar macht:

    Auch wenn ich schreibe, dass ich das Spiel 20x gespielt habe (was echt ausreichen sollte), öffne ich die Büchse der Pandora. Dann kommt einer und sagt "deine Meinung ist falsch, weil: ich hab das 30x gespielt und kenne das daher besser als du" (ob er das nun getan hat oder nicht).


    Man könnte argumentieren, dass Leute, die dir widersprechen wollen, sowieso widersprechen, aber so eine Angabe macht es halt echt noch mal einfacher, die eigene Meinung als wichtiger darzustellen als die des Rezensenten. Und du willst als solcher schon ein bisschen die Kontrolle über deinen Blog behalten.

    Prinzipiell gilt:

    Sei ein unterhaltsamer Mensch mit kreativer Sprache oder anderweitig cleverer Präsentation, ansonsten halte ich dein Zeug für langweilig und deinen Blog für überflüssig. Leute, die gelangweilt vor Spieleregalen sitzen und Schachteln in die Kamera halten, die kuck ich mir halt nicht mal dann an, wenn sie mein eigenes Spiel rezensieren.


    Das regelt aber sowieso der Markt, wer nicht unterhalten kann, dessen Krempel wird auch nicht sonderlich oft gekuckt, und er hört entweder auf, oder sein Content sieht auch nach Jahren noch "eher spärlich beklickt" aus.


    Meinungscontent (wertend):

    Ich will, dass der Typ, den ich lese oder dessen Video ich kucke, auch wirklich was zu sagen hat.

    Dass da ein Sendungsbewusstsein drin ist, eine echte Meinung, ein Drang, der aus dem Spiel heraus entsteht und nicht durch äußere Umstände (Klickzahlen etc).


    Es entsteht leider oft der Eindruck, dass der Rezensent nur Content raushaut, damit Content da ist, und das hat wenig erstaunlich keinen Wert für den Leser.


    In meiner kurzen und bescheidenen Bloggerkarriere ist mir das auch bei mir selbst aufgefallen, einige meiner Artikel gibt es nur, damit mal wieder ein neuer Blogbeitrag kommt, und ich musste teilweise echt tief im Gedächtnis graben, um ein Spiel zu finden, das ich zwar gespielt, aber noch nicht besprochen hatte. Entsprechend langweilig waren dann auch diese Beiträge. Meine Leserzahlen waren eh niedrig und ich hatte auch nix zu gewinnen, aber ich hatte trotzdem den Drang, dass neue Artikel geschrieben werden müssen. Das war dann der Grund, warum ich allgemein aufgehört habe.


    Ansonsten finde ich es formal wichtig, dass der Regelteil maximal kurz gehalten wird (ich überspringe ihn fast immer).

    Ich will wissen, wie sich das Spiel anfühlt, was da für Emotionen ausgelöst werden, für wen das was ist.


    Ich verstehe, dass ein bisschen Regeln rein muss, damit in der Besprechung darauf Bezug hergestellt werden kann, aber fasst euch kurz, lasst etwa alle Sonderregeln oder kleinteiligen Phasen aus.


    Spielevorstellungen/Regelvideos/Unboxings (nicht wertend):

    Die finde ich prinzipiell nicht falsch, aber sehr austauschbar. Ich kuck dann halt bei dem, den ich am angenehmsten zu kucken finde, aber ich hab kein Problem damit, wenn alle Kanäle alle Spiele vorstellen und dabei viel Redundanz entsteht.

    Wer sowas macht, den lobe ich für seine Fleißarbeit bzw für gute Präsentation oder clevere Aufbereitung der Spielregel, aber darum geht's ja hier nur halb.

    Solche Kanäle sollten aber meiner Meinung nach das "Fazit" auslassen oder wenigstens klar abtrennen (wie zB Spielkult).


    Toplisten und dergleichen

    Dann und genau dann unterhaltsam, wenn die Blogger selbst maximal unterhaltsam sind.

    Die alten Dice Tower "3x Top 10 zu Thema X" Videos hatten zum Beispiel eine nette Gruppendynamik und einen angenehmen Mix aus Inhalt/Geblödel, wenn sie auch etwas arg lang waren.


    Podcasts

    Da ich nicht allzu multitaskingfähig bin (also sowas beim Kochen nicht nebenbei hören kann, ohne die Hälfte zu verpassen), muss das Zeug für mich maximal durchstrukturiert, kurzweilig und kurz sein, weil ich es nur konsumieren kann, wenn es meine ungeteilte Aufmerksamkeit bekommt.

    Daraus folgt für mich persönlich (und ich bin da vielleicht die Ausnahme), dass ich so gut wie keine Podcasts hören kann, weil die gefühlt allesamt nur ewig dahinplätscherndes Gelaber sind.

    Und! Wenn ein Podcast keine Timestamps hat, bin ich sowieso raus. Da fühle ich mich als Hörer von vorneherein nicht wertgeschätzt.