Beiträge von Christian (Spielstil.net) im Thema „Was wollt ihr in einer Rezension/Ersteindruck/Spielbericht lesen?“

    Natürlich sollten Rezensenten Ersteindrücke und Rezensionen unterscheiden.

    Kleine Anekdote. :)


    Wir unterscheiden Ersteindrücke ganz klar von Rezensionen. Sie heißen anders (Mein erstes Mal mit XY), der Schreibstil ist anders, man schreibt mehr darüber was man erlebte, was gut/schlecht war und was man sich von zukünftigen Partien erhofft. Und immer wieder bedanken sich Leser für die Rezension. Da könnte man fast immer in die Tischkante beißen... :)

    Die Frage bleibt, warum man etwas im Internet veröffentlich, wenn es einem nicht darum geht, von anderen gelesen zu werden?

    Da gibt es sicherlich viele Gründe. Bei mir war es damals vordergründig aus zwei Überlegungen.


    1. Ich hatte mein erstes Buch fertig geschrieben und wollte etwas Fingerübungen haben, um nicht ganz einzurosten oder gleich wieder ein größeres Projekt zu beginnen.


    2. Ich kannte keinen Blog der so schrieb, wie ich es gerne gehabt hätte.


    Dann habe ich eben angefangen. Inzwischen sind wir bei etwas um die 20.000 unique visitors im Monat. Also irgendwo im mittelbereich würde ich grob schätzen. Und das obwohl ich immer noch so schreibe, wie ich es für mich am liebsten hätte und ohne Expertenspiele oder Familienspiele bewusst anders zu behandeln. Ich beurteile beide weiterhin immer noch daran, wie viel Spaß ich mit den jeweiligen Spielen habe. "Leider" neige ich dazu sie häufiger zu spielen, bevor ich darüber schreibe, weswegen ich meistens auch viel zu langsam bin um auf der Hype-Welle mitzusegeln. ;)


    Bzgl. dem Fisch. Naja, wenn der Betreiber es so machen würde, wie du es von ihm erwartest, müsste er anders agieren, um über Brettspiele der jeweiligen Gewichtung erfolgreich zu schreiben. So habe ich das zumindest verstanden. Falls ich damit falsch liege, tut es mir leid.

    Sehe das halt so, dass man, sobald man etwas im Internet veröffentlich, automatisch für andere schreibt.

    Da widerspreche ich dir auch nicht. Ich wollte eben nur sagen, dass es wichtiger ist mit sich selbst im Reinen zu sein, als es anderen recht zu machen. Denn sonst wirst du keinen Spaß dran haben und das nicht lange durchziehen. Wenn sich dein eigener Spaß mit dem Anspruch anderer verbindet, umso besser.


    Und ja, mir ist auch klar, dass ich, wenn ich einen Blog mit dem Thema Fische und deren reale Darstellung in Brettspielen, eröffne, mir wahrscheinlich nicht die allzu große Leserschaft erschließe. Aber auch hier ist dann die Überlegung, was ist mir wichtiger?


    Aber ja, ich verstehe, worauf du hinauswillst und es gibt bestimmt auch Content Creator, die das erfüllen.

    Weswegen mE das Allerwichtigste bei einer Spielebesprechung ist, dass man für eine bestimmte Zielgruppe schreibt und das dann auch beibehält. Also entweder man schreibt für Expertenspieler, die wissen wollen, wie die Regeln funktionieren oder für den Neuling und Familienspieler, den nur interessiert, ob es Spaß macht oder, oder, oder.

    Oder man tut sich selbst den Gefallen (zumindest wenn es als erweitertes Hobby betrieben wird), dass man das so schreibt, wie man selbst Spaß dran hat/es gerne selbst lesen würde. Es gibt dann "da draußen" immer eine Schnittmenge, die das gerne so liest.


    Wenn man versucht Ansprüchen anderer genügen zu wollen, wird man das Ziel nie erreichen, da immer irgendjemand einem erzählt, dass es anders besser wäre. Man verdirbt sich mit der Zeit die Laune oder beutet sich selbst aus, was auch in der Brettspielszene schon zum ein oder anderen Burnout geführt hat.


    Sofern explizit erwähnt wird, dass es eine Meinung nach einer Partie ist. Dann kann der Leser selbst einschätzen, ob ihm das reicht oder ob er mehr dazu wissen möchte.

    Da stimme ich voll und ganz zu und das betreibe ich auch und gebe dafür auch die Gründe an. (meistens weil mich das Spiel einfach nur geärgert hat und ich keine weitere Minute mehr damit verbringen möchte) ;)

    Du meinst den Selbstdarsteller?

    Ich hatte es so aufgefasst, dass das von dir negativ wertend auf alle bezogen war. Ich würde dir Recht geben, dass es solche und solche gibt. Also diejenigen, die es wirklich ernst meinen und viel Arbeit in ihrer kreativen Tätigen stecken, weil sie es toll finden. Dann natürlich auch diejenigen, die denken, es genügt ihr Gesicht zu sehen. Und ganz viele Facetten dazwischen. So wie in allen anderen Bereichen auch. Wobei ich auch glaube, dass du niemanden, der auf freshe Selbstdarsteller steht damit abholst stundenlang kompetent recherchiertes Material aufzubereiten und umgekehrt.

    Ich habe für Hunderte an veröffentlichten Artikeln keinen Cent gesehen - und bin sehr unzufrieden. 8-))

    Wenn du unzufrieden bist, solltest du was ändern. :)


    Ich habe hier auch schon mal für die Tageszeitung und einen kostenlosen Kurier Brettspieltipps geschrieben und dabei festgestellt, dass das so überhaupt nicht meins ist.

    Ich bin kein Fan davon, wenn in Rezensionen erst einmal das komplette Regelwerk nacherzählt wird. Das braucht es nicht. Wir haben eine Anleitung, die das bereits sauber strukturiert aufzeigt, wenn mein Interesse geweckt ist, lese ich das.


    Was ich mag sind kurze Zusammenfassungen, was man im Spiel überhaupt macht und wenn besondere Mechanismen dabei sind. Heißt, ich will wie bei Büchern eine kurze Inhaltsangabe lesen.


    Von was ich nicht genug bekommen kann ist Meinung. Und die muss nicht allgemeingültig sein, sondern eher persönlich emotional. Ich will lesen, was jemanden genervt hat, was gefallen und wo der Spaß für jemanden persönlich lag. Aber auch mit kurzer Erkläung, warum man das so empfindet, damit ich es für mich einordnen kann.