b) bei THE THING scheint die Spielzeit mit 90 Minuten richtig knackig, aber da lese und höre ich immer wieder von massiven Regel- und Designproblemen (campen in Experten-Räumen, was passiert mit Hunden wenn deren Raum in Brand gesetzt wird, man kann seinen eigenen Charakter ggf. nicht selbst bestimmt steuern?, Glücksfaktor, ...) und da in unserer Gruppe mind. 2 Logik-Pingel dabei sind könnte das schon ein deutlich größeres Problem sein.
Ich kenne The Thing besser als Abgrundtief/Battlestar Galactica, kann aber gerne meinen Senf dazugeben. Zunächst mal zu dieser Liste an Problemen:
- Ich weiß leider nicht, was mit "Experten-Räumen" gemeint sein könnte und wie man dort campen soll, deshalb kann ich dazu nichts sagen.
- Nichts, die Hunde werden am Ende der Runde normal verteilt. Es gibt in dem Spiel keine "Feuerschaden"-Mechanik oder so.
- Doch, du kannst deinen Charakter selbst steuern, es gibt aber eine Zuweisungsphase für die verschiedenen Aktionen, die man gemeinschaftlich in der Gruppe absprechen muss. (Diese Mechanik ist auch die, die m.E. am meisten mit Abgrundtief gemeinsam hat.)
- Der "Glücksfaktor" ist gar nicht so hoch - wenn man sich bemüht. Es kommt pro Runde EINE zufällige Karte in den Stapel von Aktionen, ansonsten gibt es keinen Glücksfaktor, solange du die Basis am Laufen hältst. Sollte der Generator ausfallen und es dunkel werden, DANN wird Glück zum Faktor, aber das kann man ja ggfs. verhindern. Und falls man nur miese Karten auf der Hand hat, geht man halt eine Runde schlafen und holt sich dafür gute Karten.
Was die Unterschiede betrifft: The Thing ist im Kern ein Partyspiel, das darauf ausgelegt ist, flott runtergespielt zu werden und dabei ordentlich Diskussionen und Paranoia auszulösen. Es gibt ein paar Stellen, an denen man das Spiel austricksen kann, was eben auch daran liegt, dass es nicht dazu gedacht ist, übermäßig optimiert gespielt zu werden. Ähnlich wie bei Robo-Rally ist "Chaos" hier eher ein Feature, kein Bug. Spielt man das übermäßig perfektionistisch oder zielorientiert, geht dieses Element schnell flöten. Ich habe es auch schon mit Logik-Junkies und Programmierern gespielt und kann berichten, dass diese nicht nur wenig Spaß an dem Spiel hatten, sondern den Spaß für alle anderen direkt noch mit rausoptimiert haben.
Abgrundtief ist, was das betrifft, deutlich besser aufgestellt, weil es das komplexere Regelset hat, und eben kein flottes Partyspielchen ist, sondern so designt wurde, dass es eine ähnliche Thematik auf einen ganzen Abend strecken will. (Von The Thing haben wir neulich 6 Partien an einem Abend geschafft (eine davon ging 15 Minuten) und danach noch was anderes ...) Es hat da quasi mehr "Fleisch an den Knochen".
Falls ihr also eher so spielt, dass ihr möglichst optimiert und gezielt auf Sieg spielt und dafür jede Regel so gut es geht nutzt und weder euch selbst noch andere schont, und Chaos vermeiden möchtet, dann würde ich zu Abgrundtief raten.
Wollt ihr nur flott was runterspielen und dabei diskutieren, euch verdächtigen und etwas Spaß haben, sollte The Thing reichen.