Beiträge von Dumon im Thema „Was ist Komplexer Warhammer oder Twilight Imperium“

    Spielen okay, aber was ist das für ein Spielen? Hirn aus? Wenn ich eine Einheit bewege, muss ich theoretisch wissen, was jede Einheit der Gegner kann, was meine können und was für positive und negative Synergieeffekte eintreten. Warhammer ist daher durchaus kompliziert zu spielen, selbst wenn der Grundaufbau aus Bewegen, Kämpfen, Würfeln billo ist. Wenn man alle Sonderregeln auf dem Schirm hat, ja dann ist es nicht mehr sonderlich komplex. Bin da absolut bei Ben2

    Aber das ist es ja. Bei einer kleinen Armee (500 Punkte? Lange her) sind es nicht viele Effekte, die man vorher abklären muss. Und auch das muss man ja nicht im VOrfeld lernen - man klärt es direkt vor der SChlacht ab. Und dann kommt Strategie und Taktik.

    Ich sehe es noch immer anders...

    Ich verstehe nicht, was an Warhammer so kompliziert ist.
    Arkham Horror ist auch nicht deswegen kompliziert, weil alle Charaktere andere Sonderfertigkeiten haben. Und Mansions of Madness auch nicht deshalb, weil für verschiedene Szenarien zusätzliche bzw. andere Regeln gelten.

    Warhammer hat eben nicht, wie dargestellt, "für jede Kleinigkeit eine Ausnahme". Warhammer hat Figuren, die man nach grundlegenden Regeln einsetzen kann. Und diese Figuren haben Sonderfertigkeiten.
    Darüber hinaus muss man gar nicht alle Sonderfertigkeiten aller Figuren kennen. Zunächst einmal langt es, wenn man die grundlegenden Regeln kennt. Auf dem Schlachtfeld dann sieht man die Armee des Gegners und kann sich DANN (bevor es losgeht) mit den Sonderfertigkeiten der einzelnen Modelle des Gegners vertraut machen. Meist sind es gar nicht so viele, die man dabei beachten muss - schließlich wird das Gros der Armeen mit Standard-"Grunts" aufgefüllt.
    Etwas anderes ist es natürlich, wenn man (wie bei Magic oder Android: Netrunner etc. pp.) das Spielchen "wenn er dies macht, muss ich das so vorbereiten, aber wenn er das weiß, macht er vielleicht jenes..." zu spielen beginnt. DANN muss man sich natürlich mit den potentiellen Fähigkeiten möglicherweise aufgestellter Einheiten bereits vorher vertraut machen. Das würde ich aber nicht als intrinsische Kompliziertheit des Spieles ansehen.

    Oder anders:
    Um Warhammer SPIELEN zu können, muss ich so viel weniger Regeln kennen und wissen, und so viel weniger Details im Kopf haben, als wenn ich Twilight Imperium spielen können will. Um es GUT zu spielen, bedeutet beides mehr Aufwand. Und um das METAGAME gut zu spielen, brauche ich noch mehr Infos (sei es zu den Spielern selbst, ihren Strategien oder ihrem Spielverhalten, oder eben zu ihren potentiell aufgestellten Figuren).

    Daher sehe ich die Grundlagen von Warhammer, oder das Basis-Spiel, als WESENTLICH weniger kompliziert an als TI. DIe verschiedenen Möglichkeiten, Wertschöpfung über die Grundlage hinaus zu erhalten, mehr in die Tiefe zu gehen mit der Planung (denn bei Warhammer beginnt das Spiel eben bereits VOR dem Spiel), das sehe ich als zusätzliche Komplexität.

    Komplexität muss nicht unbedingt durch die von Ben genannten "interlocking mechanisms" abgebildet sein. Auch eine Fülle an Möglichkeiten und sich daraus ableitende/verändernde Strategien bieten Komplexität.

    Kommt ein bisschen darauf an, was du als komplex definierst. Die Spielmechaniken von Warhammer (ich nehme an, wir gehen vom Tabletop aus) sind recht einfach zu erlernen, wohingegen die von TI wesentlich komplizierter und umfangreicher sind.


    Die Komplexität von Warhammer entsteht durch die unzähligen Möglichkeiten, sich seine Armee zusammen zu stellen, die vielen Sonderfertigkeiten einzelner Modelle, den Herausforderungen, die das Terrain ggf stellt, und einfach der gesamten, offenen Schlachtsituation auf dem Spielfeld.