Beiträge von Navarre im Thema „Voll auf die 18 – Das Känguru-Kartenspiel (Edition Spielwiese)“

    Hmm, klingt bei einigen Kommentaren jedenfalls so für mich.

    Vielleicht habe ich aber auch eine andere Art von Humor/Ironie als manche hier.

    Nun, man muss halt auch akzeptieren und tolerieren (lernen), dass manche Leute mit seichten Spielen nichts anfangen können, weil sie ihnen keinen Spaß bereiten, und das auch mal sagen. Sogar ganz ohne Humor oder Ironie.


    Daraus muss man ja nicht ableiten, dass diese Leute anderen ihren Spaß absprechen wollen, so wie du es offensichtlich herausliest.

    Das war dann ein Missverständnis. Ich akzeptiere und toleriere sehr wohl, dass Menschen seichte Spiele schlecht finden und das auch mitteilen. Ich selbst spiele querbeet alles Mögliche von einfach bis hochkomplex. Und es gibt genug Spiele (seichte wie komplexe), die ich selbst richtig schlecht finde. Und das teile ich auch mit.


    Hier aber noch mal ein Zitat von dir weiter oben:

    „… Ich habe ja die Hoffnung aufgegeben, dass von Kling nochmal ein passables Spiel erscheint, mir scheint da nur ein Erfolgsautor gemolken zu werden ...“


    Den ersten Teil deiner Aussage kann ich als subjektive Meinung einordnen - auch wenn mir die Formulierung „… ein für mich passables Spiel …“ lieber wäre.

    Aber die Aussage mit dem „Melken“ impliziert für mich, dass du die Spiele von Marc-Uwe Kling für objektiv schlecht hältst und sie sich nur aufgrund seines Namens und ihrer Einfachheit verkaufen - obwohl sie eben ja total schlecht sind.


    Zudem wurden in diesem Thread bisher nur der Name Kling und die Möglichkeit, leicht Geld mit simplen Spielen zu verdienen als logische Gründe für den Erfolg der Spiele benannt und kritisiert - nicht aber, dass es eben vielleicht doch genau die richtigen, Spaß bereitenden Spiele (mit bekannten Mechanismen) für eine große Zielgruppe sind.


    Wenn du auf Amazon schaust, wirst du sehen, dass alle Kling-Spiele dort eine Durchschnittsbewertung von 4,5 Sternen haben. Ich finde, das zeigt, dass sehr viele Menschen diese Spiele sehr wohl gut finden und Spaß damit haben.


    Anders wäre es meiner Einschätzung nach, wenn die Spiele 3 oder weniger Sterne im Schnitt hätten. Dann wären es wohl doch nur gut vermarktete Spiele, die nicht allzu vielen Menschen Spaß bereiten.


    Ich habe hier immer wieder den Eindruck, dass auf Menschen, die ausschließlich ganz einfache Spiele mögen, herabgeblickt wird. Das finde ich nicht gut und nicht richtig.


    Zudem werden meiner Wahrnehmung nach subjektive Spielerlebnisse zu einem Spiel (egal ob mit 2, 3 oder 30 Menschen) als allgemeingültige Einschätzung dargestellt. Das heißt nicht, dass man seine - auch extrem negativen - Spieleindrücke hier nicht ausdrücken soll. Sehr gerne sogar, das hilft uns allen ja bei der Orientierung, was für uns selbst interessant sein könnte.

    Aber dann bitte eben als subjektive Einschätzungen formuliert, die die Möglichkeit offenlassen, dass das Spiel anderen total viel Spaß bereiten könnte.


    Objektive Kritik an Spielen kann es meiner Meinung nach natürlich auch geben:

    1. Wenn das Spiel thematisch oder vom Ablauf her absichtlich oder unabsichtlich ethische Grundsätze verletzt.

    2. Wenn das Spiel ein Terminierungsproblem hat.


    Und wenn ein Spiel nur einer kleinen Minderheit von Menschen gefällt und tausendfach zu viel produziert wurde, dann ist das auch schlecht.


    Für alle anderen Spiele wünsche ich mir: Schreibt nicht, dass dieses Spiel total schlecht ist und dass alle lieber die Finger davon lassen oder es verbrennen sollten.

    Schreibt lieber, welche Erfahrung ihr mit dem Spiel hattet und was euch an dem Spiel nicht gefällt, damit andere einstufen können, ob euer persönliches Urteil über das Spiel dazu führt, dass sie es wohl ebenfalls schlecht finden oder ob es vielleicht sogar ihr Interesse weckt, weil sie die von euch kritisierten Charakteristika des Spiels im Gegensatz zu euch lieben.

    Außerdem sollte man berücksichtigen, dass man ein Charakteristikum eines Spiels auch komplett gegensätzlich zu anderen einstufen kann. Ein und dasselbe Spiel kann von 2 verschiedenen Personen z. B. als kein bisschen interaktiv bzw. absolut interaktiv eingestuft werden.

    Oder eine Person empfindet den Glücksanteil in einem Spiel als viel zu hoch und jemand anderes empfindet ihn im selben Spiel als viel zur gering.

    Das ist alles möglich und völlig normal.

    Möglichst simple Spiele werden von vielen Leuten verstanden und gespielt.

    Möglichst simple Spiele mit dem Namen von Deutschlands erfolgreichsten Autor (und dessen Name sich nicht auf "Witzeck" reimt) auf der Schachtel verkaufen sich dazu noch möglichst oft.


    Auch wenn es für manche hier wohl unvorstellbar ist:

    Möglichst simple Spiele bereiten vielen Menschen halt auch einfach Spaß.


    Das sollte man meiner Meinung nach auch akzeptieren und tolerieren (lernen). 🙂