Beiträge von Freizeitvernichter im Thema „Atiwa- Neuer Uwe Rosenberg Titel“

    Ich habe den Spielbericht von Dee gestern mal zum Anlaß genommen, weitere Soloszenarien auszuprobieren. Vorab gesagt: Ein Sieg war nicht darunter.

    Kurz meine bisherige Solo-Historie:

    1.) ohne spezielle Herausforderung: 100 P. von 120 P.

    2.) Verschmutzungsfrei: 95 P. von 100P.

    3.) Verschmutzungsfrei: 101 P. von 100 P. SIEG

    4.) Wohlstand: 32 Gold von 30 Gold, aber nur 87 P. von 120 P.

    5.) ohne spezielle Herausforderung: 101 P. von 120 P.

    Gestern kamen dann hinzu:

    6.) Kolonie: 40 von 40 Flughunden, aber nur 96 P. von 100 P.

    7.) Auswanderung: 41 P. von 90 P.

    8.) Metropole (ohne Landschaftskarten): 85 P. von 90 P.

    9.) Städtebund (1 Gehöft, 1 Siedlung, 2 Dörfer, 1 Kleinstadt): 15 von 20 Gold, 96 P. von 100 P.

    Die Frage woran es bei den letzten Partien scheiterte könnte man natürlich klar damit beantworten, daß ich nicht gut genug war. Allerdings sehe ich auch gewisse Tendenzen, die einen Sieg oder eine Niederlage mit begünstigen können.

    zur 6.) Partie: Bei der Startauslage hatte ich ziemlich miese Landschaftskarten. Eine mit -2 Punkten und eine mit -5 Punkten. Und da im Solospiel die Landschaftskarten nicht abgeräumt werden, mußte ich diese irgendwann nehmen, da nicht viel brauchbares hinterher kam. Das hatte mir schon etwas die Stimmung verhagelt.

    zur 7.) Partie: Hier bekam ich überhaupt keinen Fuß in die Tür. Das Entfernen von 2 Familienmarkern je Runde führte dazu, daß ich in der fünften Runde keine Familienmarker mehr auf dem Tableau hatte und jede Menge Minuspunkte aufgrund Nahrungsmangel einheimste. Die Frage, die sich mir im Nachhinein stellte, ist: Wenn man die Familien konsequent außer acht lassen und sich nur um die Nahrungsbeschaffung kümmern würde ... wie kommt man dann auf die 90 Punkte?

    zur 8.) Partie: Hier war ich überrascht, daß ich nur auf 85 P. kam, da ich am Ende nicht mehr soviel Möglichkeiten zur Optimierung entdeckte. Bei den Verschmutzungsmarkern hatte ich allerdings eine Quote von 50:50 und die letzten sechs Aktionen hätte ich vielleicht etwas anders machen können, wenn ich mir die Zeit zum Durchrechnen genommen hätte. Da wäre vielleicht der ein oder andere Punkt mehr noch drin gewesen. :/

    zur 9.) Partie: Auch hier war ich mir fast sicher, das Ziel zu erreichen. Allerdings merkte ich zum Ende hin, daß es mit der Goldvorgabe nicht klappen würde und spielte somit dann auf die Punkte. Die Landschaftskarten, die sich in der Auslage fanden waren eher mau (etliche mit 0 oder 1 P.) und bei den Verschmutzungsmarkern griff ich viermal ins Leere, so daß ich mir das benötigte Gold erstmal anderweitig organisieren mußte, was mich ja dann wieder eine Aktion kostete.

    vorläufige Erkenntnis:

    Da ich in einigen Partien aus meiner Sicht eher knapp gescheitert bin, stimme ich dem zu, daß die Solo-Ziele wohl nur erreicht werden können, wenn die passenden Landschaftskarten ausliegen und man beim Ziehen der Verschmutzungsmarker eine gute bis sehr gute Trefferquote, was das Finden von Gold angeht, hat. Und das empfinde ich ein wenig als schade. Zudem ertappte ich mich dabei, wie ich mir mehrmals wünschte, den Tisch leer zu räumen und #Nusfjord als Solo-Spiel aufzubauen. Das hatte mir dann doch bisher mehr Spaß gemacht, da durch die höhere Anzahl an Gebäuden mit ihren jeweiligen Effekten eine größere Varianz vorhanden ist. Da habe ich einfach einen Ticken mehr zu grübeln und kann mehr interessante Kombinationsmöglichkeiten entdecken als bei #Atiwa, auch wenn ich bei #Nusfjord die immer gleiche Auswahl an Ältesten als langweilig ansehe.

    Dee

    Da ich #Atiwa erst gestern wieder für zwei Solo-Runden auf dem Tisch hatte kann ich deine Meinung in Teilen bestätigen.

    Zitat

    Gewonnen habe ich eine Solopartie, wenn ich mehr als 120 Punkte habe. Ein Ziel, das laut BGG illusorisch ist und nur in ganz seltenen Fällen unter Optimalbedingungen eintritt. Die geloggten Punktezahlen auf BGG bestätigen dies auch: Im Solomodus bei den letzten 165 Partien (Stand: 13. Juni 2024) lag der Schnitt bei 91 Punkten und das Maximum bei 115. Es geht also mehr darum, seine eigene Höchstpunktzahl zu knacken als tatsächlich zu gewinnen. Wie realistisch schaffbar die acht Soloherausforderungen auf der Rückseite der Anleitung sind, weiß ich nicht.

    Ja, das hohe Ziel mit den 120 Punkten ist für mich definitiv ein Manko. Meine Ergebnis liegt meist so um die 100 Punkte. Für die Soloherausforderung "Verschmutzungsfrei" reicht dies glücklicherweise zum Sieg aus. Beim Ziel "Wohlhabend" konnte ich zwar die benötigten 30 Gold sammeln, schaffte aber nur magere 87 Punkte. Also entweder fehlt mir nach wie vor noch der ideale Weg, um erfolgreich zu sein, oder aber das notwendige Glück hat bei mir noch nicht vorbeigeschaut.

    Zitat

    Das Problem im Solomodus ist auch die Variabilität des Spiels. Im Solomodus kann ich nur maximal sieben Landschaftskarten meiner Auslage hinzufügen. Zur Verfügung stehen aber maximal elf der 36 Landschaften pro Partie. Wenn da die „falschen“ Karten kommen, kann ich mich von einer hohen Punktzahl gleich verabschieden.

    Das unterschreibe ich sofort! Mir fehlt da irgendwie das Verständnis, warum im Solo-Modus die Landschaftskarten nicht abgeräumt werden.

    Zitat

    Umgekehrt habe ich aber auch das Gefühl, dass die recht festen Aktionsfelder ein Standardvorgehen begünstigen, was natürlich den Wiederspielwert reduziert.

    Definitiv. Die Anforderungen für die Vermehrungen sind immer dieselben. Wenn ich punkten will, habe ich quasi keine andere Wahl als mich auf mindestens zwei der drei Aspekte zu konzentrieren. Also mache ich auch zum Großteil immer das Gleiche. Und der Rest (Landschafts- und Verschmutzungsplättchen) ist dann Glückssache, ob ich das benötigte bekomme oder nicht.

    Zitat

    Konkret hätten mir wohl fünf der sieben Runden ausgereicht. Die Spannung, wer wie gut dasteht, bleibt in meinen Augen zwar bis zur Endabrechnung aufrechterhalten, aber oft hatten wir bereits in der fünften Runde bis auf die Familien fast alles freigespielt, sodass danach die Engine nichts mehr zu tun hatte.

    Da gehe ich nicht mit dir mit. Ich selber empfinde die sieben Runden als gut genug, damit man zumindest das Gefühl hat, man kann auch aus dem aufgebauten etwas machen. Fünf Runden würde sich für mich eindeutig zu kurz anfühlen.

    Obwohl ich nun einige Partien von #Atiwa in den Spielerzahlen 1-4 hinter mir habe, weiß ich immer noch nicht so ganz, was ich von dem Spiel halten soll. Einerseits ist es ein Wohlfühlspiel, das heißt ich weiß was ich machen muß, um eine ordentliche Punktzahl zu erreichen. Die Anforderungsschwelle ist für mich also relativ gering. Andererseits zwingt mich das Spiel in ein relativ enges Korsett, bei dem ich bisher bestraft wurde, wenn ich versucht hatte daraus auszubrechen. Das senkt natürlich den Langspielreiz und läßt mich etwas unzufrieden zurück. Was jedoch eindeutig für #Atiwa spricht: Selbst nach Monaten gelingt es einem sich ziemlich problemlos zurecht zu finden, da die meisten Regeln einen hohen Erkennwert auf dem Spielplan/Spielertableau haben.

    Soweit ist das schon klar. Es ist halt - auch für meinen Geschmack - etwas irritierend in der Anleitung platziert und formuliert. Und spätestens als uns nach zwei Zeilen der Platz auf dem Tisch ausging, haben wir uns ebenfalls gefragt, welchen großen Unterschied es macht, wenn einfach die untere Kartenzeile um eine fünfte/sechste/siebte/... Karte ergänzt wird, anstatt eine neue Zeile zu eröffnen. Aus dem Grund bin ich ja dann auch auf diesen Gedankengang gekommen:

    Aber: Aus meiner Sicht spricht auch nichts dagegen, alle Landschaften in einer einzigen Zeile zu platzieren. Damit behälst du dir lediglich die beiden leeren Baufelder vom Beginn und schränkst dich im Laufe des Spiels dahingehend ein, daß du zwischen den Landschafts- oder Ortskarten keine anderen Karten mehr hineinschieben kannst. Das würde es für dich lediglich ein wenig mehr anspruchsvoller machen, solltest du viele Felder mit Verschmutzungsmarkern belegen müssen.

    Nach meinem Verständnis: Jein.

    Wichtig ist, daß die Start-Dorfkarte an dritter Position in der ersten Zeile liegt. Somit hast du noch zwei freie davorliegende Plätze, die du mit anderen Karten füllen kannst, um somit dein Dorf vor Verschmutzungsmarkern zu schützen. Neue Karten legst du danach immer senkrecht oder waagerecht an bestehende Karten an (max. vier pro Zeile). Wenn du also unterhalb deines Dorfes eine neue Karte legst, hast du somit drei Pufferplätze gewonnen, sofern du nicht rechts vom Dorf bereits was gebaut hast. Und natürlich ist es regeltechnisch erlaubt, jede neue Karte unterhalb des Dorfes zu platzieren, so daß du letztendlich eine lange Reihe hast. Ob das sinnvoll ist, wäre natürlich eine andere Frage.

    Ich denke mal, diese Regel soll dazu dienen, daß du deine Land- oder Ortschaften nicht beliebig hin- und herschieben kannst, wenn du Verschmutzungsmarker platzieren mußt. Insofern macht das in gewisser Hinsicht Sinn.

    Aber: Aus meiner Sicht spricht auch nichts dagegen, alle Landschaften in einer einzigen Zeile zu platzieren. Damit behälst du dir lediglich die beiden leeren Baufelder vom Beginn und schränkst dich im Laufe des Spiels dahingehend ein, daß du zwischen den Landschafts- oder Ortskarten keine anderen Karten mehr hineinschieben kannst. Das würde es für dich lediglich ein wenig mehr anspruchsvoller machen, solltest du viele Felder mit Verschmutzungsmarkern belegen müssen.

    Ich antwortete auf den Beitrag von Capote und welchen Eindruck ich aufgrund seiner Zusammenfassung habe. Bewußt schrieb ich davon, daß es für mich den Anschein hat, daß ...

    Ferner äußerte ich ausdrücklich, daß ich mich irren könnte, und eine handfeste Bewertung erst dann möglich sei, wenn es verfügbar ist.

    Im Grunde erwarte ich mir ja, daß gegenteilige Argumente kommen (wie z. B.: Es gibt noch die Möglichkeit dort, dort und dort Siegpunkte zu machen), damit mir aufgezeigt wird, was ich alles übersehen habe. Eine Beurteilung, daß ein Spiel "broken" sei, sieht bei mir komplett anders aus.

    Ich denke, am Anfang schaut man auf die Vermehrung der Familien. Diese liefern ein regelmäßiges Einkommen. Idealerweise bildet man die Familien aus. Dann muss man auf die Ernährung achten. Vermutlich sind Ziegen der Schlüssel, sie geben regelmäßig Milch. Für mehr Familien benötigt man weitere Ortskarten. Dafür braucht man neben Gold auch Bäume. Damit die sich von selber aufforsten, braucht man Flughunde und Buschtiere. Buschtiere sind auch für die Ernährung gut geeignet. Damit man all die Ressourcen einlagern kann, benötigt man zusätzliche Landschaftskarten. Also sehr verzahnt das ganze!

    Danke für deinen Ersteindruck!

    Stutzig macht mich an dem Spiel, daß es den Anschein hat, daß (u.a. durch die thematische Einbettung) eine recht klare Siegstrategie vorgegeben zu sein scheint.

    * ungebildete Familien --> Umweltzerstörung --> Verringerung Landschaftsplättchen --> keine Siegchance

    * Familien und Ortskarten schaukeln sich bei den Siegpunkten gegenseitig hoch

    * also Ziegenhaltung, ergänzt durch Buschtiere und Flughunde

    Natürlich muß dann die Auslage mit der aktuellen Situation auf dem Spielbrett zusammenpassen. Mich beschleicht jedoch das Gefühl, daß es wenig Raum für alternative Strategien gibt. Aber vielleicht tue ich dem Spiel auch unrecht. Richtig bewerten kann man es eh erst, wenn man es in Händen hat(te).