Beiträge von Dee im Thema „30.05.-05.06.2022“

    Will ich den ArNo ausprobieren? Ich weiß nicht, ich bin nicht der Typ für Bastel-Bots.

    Du bist doch eine Ziege. Dann spring mal über Deinen Ziegenschatten und teste es aus. Bastelarbeit war auch für Linkshänder wie mich eine Kleinigkeit. Das großartige Spielgefühl macht auch die ca. 20 Minuten längere Spielzeit wieder wett. Es fühlt sich so an, als würde ich gegen eine reale Person spielen – die sehr zufällig agiert und an allen Ecken bescheißt, mir aber ordentlich Kontra bietet. So, dann warte ich mal auf den Sprung …


    Gruß Dee

    Smart 10 (Piatnik, 2019)

    Bei Freunden kam mal wieder „Smart 10“ auf den Tisch. Obwohl ich als Besitzer des Spiels die Fragen schon mehrfach durchgearbeitet habe, lerne ich rein gar nichts und beantworte auch immer noch so etwas wie „Erhielt den Friedensnobelpreis“ falsch. Das ist zwar deprimierend für mich, aber schön für das Spiel, denn so können wir es auch mehrmals in verschiedenen Gruppen spielen, ohne dass es langweilig wird. Einen Zusatzpack wollte ich zwar immer mal wieder kaufen, aber so ist das ja unnötig. (9,0)

    #Smart10

    Nidavellir (Pegasus, 2020)

    Als Neuheit (im Sinne von für mich noch unbekannt) kam zum Monatsanfang „Nidavellir“ auf den Tisch. Ich könnte zwar erwähnen, dass es thematisch etwas mit Zwergen in einer Kneipe zu tun hat. Ich kann es mir aber auch sparen, da ich davon in der Partie nichts gefühlt habe. Es handelt sich eher um ein abstraktes Set-Collection-Spiel mit Bietmechanismus. In der Tischmitte werden pro Runde in drei Reihen gemäß Anzahl der Spielerinnen Karten ausgelegt (also bei vier Spielerinnen, wie in unserer Runde, in Summe zwölf Karten in den drei Reihen). Jeder hat zum Spielstart die fünf gleichen Bietchips mit den Werten 0, 2, 3, 4 und 5. Drei davon legt jeder verdeckt auf sein Tableau, je ein Chip für jede Reihe. Die zwei anderen kommen verdeckt unter das Tableau. Dann decken wir alle gleichzeitig den ersten Chip auf und die Person mit dem höchsten Wert darf zuerst eine Karte der ersten Reihe auswählen und so weiter. Dann folgt Reihe 2 und Reihe 3. Die Karten lege ich in meine Auslage. Es gibt sie in fünf verschiedenen Farben/Bannern. Mehrere Karten einer Farbe sind gut für die Zwischenwertung und für die Punkte am Spielende. Alle fünf Farben sind aber auch gut, weil ich mir dann einen besonderen Helden nehmen darf, der mir Sonderpunkte bringt und manchmal auch eine spezielle Fähigkeit mitbringt. Der Bietchip mit der 0 hat noch eine Besonderheit. Wenn ich ihn setze, wähle ich zuletzt eine Karte, ich darf dafür aber die Werte der zwei Chips unter meinem Tableau addieren und den höheren der beiden gegen einen Chip mit der entsprechenden Summe eintauschen. Bei einer 3 und einer 5 darf ich die 5 also gegen die 8 tauschen. Auf die Art kann ich Bietchips bis zu einem Wert von 25 ertauschen. Und so spielen wir drei Runden bis zur Zwischenwertung. Und dann noch einmal drei Runden, sodass im Normalfall 18 Karten vor mir liegen. Am Spielende gibt jede Farbe dann auf irgendeine Art und Weise Punkte. Entweder durch simple Addition von aufgedruckten Werten oder durch vordefinierte Punkte, je nachdem, wie viele Banner dieser Farbe ich gesammelt habe. Die Bietchips werden ebenfalls addiert. Und wenn der Punktesalat fertig ist, hat jemand gewonnen.


    Bietspiele zählen nicht zu meinen Lieblingsspielen, insbesondere nicht bei geheimen Geboten. Gefühlt war es bei „Nidavellir“ reiner Zufall, welche Karten für mich zur Auswahl übrig blieben. Und egal, ob ich hohe Chips lege oder niedrige, jemand ist halt vor mir dran oder auch nicht und ich erhalte eine Karte, die mir vielleicht passt, vielleicht aber auch nicht. Im Spiel zu zweit kann ich mir noch vorstellen, dass ich versuche zu antizipieren, was mein Gegenüber wohl legen wird. Vor allem, wenn ich mir dessen Bietchip-Werte merke. Bei drei Mitspielerinnen kann ich das aber nicht und so verkommt der ganze Bietmechanismus für mich zu einer zufälligen Auslosung. Im Gegensatz dazu fand ich „Furnace“ großartig, weil mit offenen Werten geboten wurde und ich viel mehr unter Kontrolle hatte, was ich sicher bekommen kann und was eher etwas unsicher ist.


    Dass thematisch rein gar nichts im Spiel davon zu merken ist, sagte ich bereits. Deswegen fand ich es recht schade, dass die hübschen Schwarz-Weiß-Zeichnungen der unterschiedlichen Zwerge und Zwerginnen komplett untergeht. Allein durch die Stapelung der Karten sind die Zeichnungen gar nicht sichtbar. Positiv ist die kurze Spielzeit von 30 Minuten. Im Spiel hatte ich dafür kein Gefühl, wer aktuell in Führung liegt. Ich hätte es zwar ausrechnen können, aber da es am Spielende sieben Wertungen gibt (fünf Farben, Helden und Bietchips), war mir dies viel zu aufwendig. Und so kam mir die Auswertung dann noch mehr wie Zufall vor. Es hatte halt jemand gewonnen (nicht ich, ich war mit gutem Abstand Letzter), was mir aber ziemlich egal war. (5,0)


    #Nidavellir

    Dune: Imperium (Dire Wolf, 2021)

    Letztes Jahr im Juni konnte ich das erste und einzige Mal „Dune: Imperium“ spielen, damals noch zu zweit. Daher war ich glücklich, dass es nach der Nominierung zum „Kennerspiel des Jahres 2022“ noch einmal auf den Tisch kam. Und vier Spielerinnen machen dann auch schon einen Unterschied.


    Auf die Spielmechanik gehe ich nicht mehr ein. Nach wie vor bleibt „Dune: Imperium“ für mich ein unthematischer Arbeitereinsatz-Deckbuilder mit Kämpfen und Renncharakter. Das Solaris verkam wieder zu Geld, die unterschiedlichen Planeten zu Dreieck, Kreis und Hexagon und der Einfluss bei den vier Völkern zu einem Steinhochschieben bei Aktionswahl. Ich denke, falls jemand Bücher und Filme kennt, kommt dies sicherlich thematischer an als es sich für mich anfühlt. Trotzdem bleibt aber nach wie vor ein großartiges Spiel übrig. Und zu viert hat es mir noch einmal besser gefallen als zu zweit. Oft waren die Arbeitereinsatzfelder belegt oder ich hatte nicht die passenden Ressourcen für die, die frei waren. Daher war es immer gut, einen Plan B zu haben. Die Reihenfolge beim Ausspielen der Karten war ebenso wichtig wie auch das frühe Passen, um sich neue Karten kaufen zu können. Dabei gefiel mir sehr, dass durch die Hausregel, zwei Karten aus der Auslage am Rundenende abzuwerfen, es einen wesentlich höheren Durchsatz an Karten gab. Es war eigentlich immer etwas dabei, was jemand haben wollte. Und falls nicht, blieb das nur eine Runde so.


    Die Partie gefiel mir auch, weil sie so schön knapp war. Mein Charakter konnte sich sich Einfluss bei den Völkern sichern, wenn ein Mitspieler vor mir lag. Das nutzte ich natürlich vor allem am Anfang der Partie und sicherte mir auch noch viele der Karten, mit denen ich Einfluss bei den Völkern gewinnen konnte. Entsprechend holte ich 8 meiner 10 Siegpunkte durch die vier Einflussleisten. Im Kampf sicherte ich mir mit wenig Einheiten aber gerne mal den zweiten oder dritten Platz. Einen Siegpunkt gab es dann noch für „Das Spice muss fließen“ in der siebten Runde und damit war die Partie vorbei (bei vier Spielerinnen startet jeder mit einem Siegpunkt). Zeitgleich erhielt ein Mitspieler aber zwei Punkte durch einen Sieg im letzten Kampf. Somit waren wir beide bei 10 Punkten. Ich hatte zwei Spice vor mir liegen, er keines. Und dann zauberte er mit einer Intrigenkarte 10 Spice aus dem Hut und hatte somit verdient gewonnen. Ärgerlich war, dass genau dieser Spieler mir eine Runde zuvor eine Intrigenkarte klaute, die mir im Finale weitere zwei Punkte für den Fortschritt auf den Einflussleisten gebracht hätte. Aber ich war selbst daran schuld, die Intrigenkarten nicht eher ausgegeben zu haben.


    Es war also eine spannende, wenn auch lange Partie. Es waren zwar nur zweieinhalb Stunden Spielzeit, aber das Spiel zog sich mit vier Spielerinnen schon sehr hin. Oft konnten wir erst überlegen, wenn wir am Zug waren, weil Plan A verbaut war und Plan B auch nicht mehr funktionierte. In Summe hat mir die Partie aber sehr gut gefallen. Ich freue mich, wenn wir beim nächsten Mal (vielleicht wieder in einem Jahr?) die Erweiterung „Rise of Ix“ mit dazu nehmen. (9,0)



    #DuneImperium

    Colt Super Express (Ludonaute, 2020)

    Zum Abschluss haben wir „Colt Super Express“ herausgeholt. Ich war unsicher, ob es zu dritt funktioniert, aber auch da spielt es sich super. Und super schnell, denn nach fünf Minuten war es schon vorbei. In der dritten Runde schoss ein Mitspieler einen anderen von der Lokomotive. Dieser konnte sich zwar auf das Pferd und damit zurück auf die Lok retten, lief dann aber einen Schritt vorwärts und kam somit unter die Räder. Währenddessen schoss ich den besagten Mitspieler ebenfalls ab, womit er in den letzten Waggon geschubst wurde. Dummerweise sprang er mit der letzten Karte auf und schoss zurück, sodass ich ebenfalls von der Lok gepustet wurde. Das passte alles so gut zusammen, dass es wie das Storyboard zu einem großartigen Western wirkte. Ich freue mich auf die Verfilmung. ;)


    Nach wie vor halte ich den kleinen Bruder von „Colt Express“ für das bessere Spiel. Dadurch, dass ich immer alle Handkarten zur Auswahl habe und auch nur drei wähle, spielt es sich planbarer und nicht so zufällig. Zusätzlich ist es wesentlich schneller vorbei und trägt damit das Spielprinzip besser. Ich finde es jedenfalls klasse. (10,0)



    #ColtSuperExpress

    Willkommen im Dungeon (Heidelberger, 2015)

    Und weil „Colt Super Express“ so schnell vorbei war, gab es mit „Welcome to the Dungeon“ noch einen zweiten Absacker. Zuletzt vor zwei Jahren gespielt, kam es endlich mal wieder auf den Tisch. Ein Mitspieler kannte es noch nicht, kam aber nach der ersten Runde schnell rein. Schließlich ist das Spiel auch nicht kompliziert: Passen oder Monsterkarte ziehen. Wenn Monsterkarte, dann entscheiden, ob es in den Dungeon kommt oder raus. Wenn raus, dann noch einen Gegenstand des ausliegenden Helden entfernen. Wer zuletzt nicht gepasst hat, darf den Dungeon mit dem Helden durchpflügen. Und stirbt halt oft dabei. ;)


    Ich mag den „Push your Luck“-Aspekt, mit wie wenig Ausrüstung der Held sich noch in den Dungeon trauen kann. Durch die verdeckten Informationen, welche Monsterkarten meine Mitspielerinnen in den Dungeon legen oder herausnehmen, weiß ich es aber nie genau, was den Reiz des Spiels für mich ausmacht. Und so passiert es, dass die anderen passen und ich fröhlich durch den Dungeon schlendert und die zwei 1-er Goblins mir nur kurz gegen das Schienbein treten, während alle anderen Monster problemlos besiegt werden. Oder ich erlebe nur das zweite Monster, weil mein Held bereits da von einem Drachen gefressen wurde. Es war wieder eine schöne Partie. (9,0)



    #WillkommenImDungeon

    Archibald Tuttle Du bist ja schlimmer als meine Firma. Bei der erhalte ich auch alle 2 Jahre ne neue Abteilungsbezeichnung, ohne dass sich am Job irgendetwas ändert. Dann darfst Du aber auch erklären, wer Archibald ist ... Und von welcher Stadt er der Schutzheilige ist! :)