Beiträge von MetalPirate im Thema „Burgen von Burgund Special Edition by Awaken Realms“

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie genau nichts ändern werden. Vermutlich nicht mal die Fehlerchen in der Übersicht.

    Davon würde ich auch ausgehen. Wenn sie etwas ändern, rufen alle Besitzer der Erstausgabe, dass sie es auch haben wollen, am liebsten kostenlos. Also ändern sie nichts, dann kann sich auch keiner beschweren.

    Klingt zynisch und aus Backer-Sicht natürlich auch blöd, aber bei kleineren Fehlerchen ist das das zu erwartende Vorgehen. Wenn's bei sowas Verbesserungen gibt, dann nur im Rahmen kommender Erweiterungen, für die dann wieder jeder zahlt, der's haben will.

    Mir persönlich wäre die SE mit Papp-Ausstattung zu teuer für das, was man bekommt. Da würde ich dann auch lieber bei einer der älteren Versionen bleiben.

    Jein. Ohne etwas günstigere Sammelbestellung hätte ich vermutlich noch meine 2011er-Version, die mir tatsächlich besser gefällt als die 2019er-Version (was aber auch daran liegt, dass ich die meisten Mini-Erweiterungen auch vorher schon hatte). Die SE ist teuer. Das stimmt schon. Aber auch die ganz normale SE mit Pappplättchen liefert durch Upgrades wie die doppellagigen Spielbretter und größeren Plättchen einen spürbaren Mehrwert gegenüber den alten Versionen; dazu braucht es nicht zwingend weitere teure Plastik-Add-Ons.

    Das Problem an Burgen von Burgund ist, dass Alea die 2019er-Version komplett in den Sand gesetzt hat. Die ist sogar in manchen Punkten schlechter als des 2011er-Original. Teil objektiv (Kennzeichnung der Depot-Plättchen), teils subjektiv (quietschbuntes Farbschema). Da hatten sie die Chance, ein BGG-Top-10 Spiel mit nicht mehr zeitgemäßer Ausstattung zumindest halbwegs in die Neuzeit zu holen und haben's gnadenlos verbockt. Awaken Realms hat's dann drei Nummern übertrieben, incl. Plastik-"Verbesserungen", die den Spielablauf eher behindern.

    Von daher kann ich mit der Pappplättchen-Version der Special Edition sehr gut leben. Auf die Weinberge hätte ich dabei, genau wie mindestens auf die Hälfte der anderen (Mini-)Erweiterungen, auch problemlos verzichten können. Bläht ein ansonsten sehr elegantes Spiel nur unnötig auf, d.h. macht alles nur komplizierter (Regeln, Auf-/Abbau, Lagerung, etc.) ohne entsprechenden spielerischen Mehrwert.

    Wenn irgendwelche Spielpläne oder sonstige "individual player powers" nicht perfekt ausbalanciert sind (oder wenn einige Spieler meinen, dass dem so wäre; das reicht schon), dann kann man das auch sinnvoll ausnutzen: alle Pläne nebeneinander auf den Tisch und der schwächste Spieler wählt zuerst, ersatzweise derjenige, der zuletzt ein Brettspiel verloren hat. Auch für stärkere Spieler kann es sehr reizvoll sein, mit dem auskommen zu müssen, was sonst keiner spielen will.

    (Und nur zur Klarstellung: Das ist keine Rechtfertigung für schlechte Balance. Ich erwarte absolut, dass Autoren/Redakteure alles versuchen, um solche unterschiedlichen Startbedingungen so weit wie möglich anzugleichen.)

    Man sollte generell versuchen, die Top 100 mal irgendwie gespielt zu haben oder sich ein Video dazu ansehen.

    Yep. Man kann auch gerne die Top-200 nehmen. Allerdings mit Modifikator: Bei großen teuren Kickstartern, die sich die Leute aufgrund ihrer Ausgaben tendenziell schön reden wollen, muss man ein bisschen was abziehen, und bei eher unbekannten Autoren bzw. Verlagen, die man in den Top-100 nicht vermuten würde, muss man dafür ein bisschen was dazu geben. Dann wird das Bild realistischer.

    Peace! :peace: Ich habe nicht die Absicht, irgendjemandem den Spaß an Miniaturen zu verderben. Jeder wie er möchte...

    Konkret nochmal zu TFM: Da hat mich der zusätzlich Platzbedarf der 3D-Teile und das Raussuchen derselben irgendwann so gestört, dass ich den Kram zuerst beim TFM-Spielen im Schrank gelassen und dann kurz danach verkauft habe. Für mich (und für meine Frau genauso) ist da insbesondere bei den Special Tiles ein braunes Pappplättchen mit eindeutigem Symbol besser geeignet als eine Miniatur, bei der man sich erstmal fragt, ob das ein Special Tile (falls ja: welches?) oder eine Stadt sein soll.

    Back on topic: Ich weiß nicht, ob alle Backer hier Burgen von Burgund kennen. Oder ob da überhaupt geplant ist, beim Spielen die Player Boards der Mitspieler zu berücksichtigen. Wenn man nur auf das eigene Board optimieren will und daran Spaß hat: auch gut. Aber wer BuBu gut spielen will, der sollte eigentlich auch mal rüber zu dem Gegner bzw. den Gegnern schauen, und dann sind wir sofort wieder beim Thema Erkennbarkeit. Ein "was liegt da?" (bzw. "was braucht der Mitspieler noch zum Vervollständigen seiner Gebiete?") ist dann wichtiger als: "Sieht's hübsch aus?" Und zwar deutlich wichtiger.

    Bei TFM (eines von meinen wenigen 10/10-Punkte-Spielen) habe ich sogar meine 3D-Steine aus der Big Box wieder verkauft und spiele lieber mit den Pappplättchen, die von Anfang an dabei waren. =O Lenkt nur vom Wesentlichen ab. Ich bin Spieler, nicht Modellbauer. Außerdem finde ich Holz und Pappe nachhaltiger als China-Plastik. Je weniger Plastik in Spielen, umso besser.

    Habe ich mich jetzt als Backer der Burgen von Burgund Special Edition (Standard-Pledge ohne Add-Ons) disqualifiziert?

    Es dürfte wenige Crowdfunding-Spiele geben, die beim All-In-Pledge ein schlechteres Verhältnis von spielerischem Mehrwert zu schierem Umfang bei dem haben, was über das Grundspiel hinaus reingepackt wird. Diese Massen von Spielplänen und Mini-Erweiterungen wird doch kaum jemand alle spielen.

    Ich hätte nie gedacht, dass ein Feld-Spiel diesbezüglich mal den aufgeblasensten aller aufgeblasenen Miniaturenspiele Konkurrenz machen würde. :)

    Ich finde das „Bling-Bling-Backer“ jetzt nicht sehr nett formuliert.

    Ein "diejenigen Backer, die bisher BvB wegen der Optik nie gespielt hatten und jetzt auf einmal quasi jeden Preis zu zahlen bereit ist, nur weil die Optik sie überzeugt" wäre zu lange gewesen. :)

    Im Übrigen bin ich der Letzte, der bestreiten würde, dass das Spiel optisch verbesserungsfähig (und sicher auch verbesserungswürdig) ist. Das ist auch durch alte Beiträge belegbar.


    Aber ich muss zugeben, dieses Level erst später freizuschalten ist geschickt um niemanden abzuschrecken oder Spot auf sich zu ziehen.

    Es ist sicher geschickt. Aber ich finde solche später freigeschalteten Pledge Levels bzw. neu auftauchende teure Add-Ons auch unehrlich. Ich fühle mich dabei immer auch ein Stück weit veräppelt. Es kann mir doch keiner erzählen, dass bei einem großen, erfahrenen Crowdfunding-Verlag das nicht von Anfang an so geplant gewesen wäre. Das dient immer auch dazu, die Backer Stück für Stück Richtung Paar-Hundert-Dollar-Pledge zu schieben. Das möchte ich nicht unterstützen.

    Ich frage mich ja, ob die ganzen Bling-Bling-Backer nachher überhaupt das Spiel mögen, das ja im Herzen immer noch das alte, trockene Optimierspiel ist. Da könnte der zusätzliche Verwaltungsaufwand beim Austauschen der gezogenen Plättchen gegen die Miniaturen, die man dann einsetzen muss (anstatt die Plättchen direkt zu legen), schon zu viel sein...


    Der Majestic hat da einfach den Tropfen zum Überlaufen gebracht. Rein aus Prinzip gegenüber der grundsätzlichen Entwicklung des mehr mehr und noch mehr melken (können/wollen/versuchen)

    In diese Richtung tendiere ich auch. Das Ganze Aufblähen mit China-Plastik hat ein Maß erreicht, wo mir die ganze Kampagne unsympathisch wird.

    Ich kann schon nachvollziehen, dass man sich dran stört, dass auf den acrylic tiles die Regeln im Gegensatz zu Karton nicht drauf stehen. Aber bisher war auf der Rückseite auch nichts. Denke ich werde damit klar kommen 😁

    Gefährliche Argumentation in diesem Thread. Bisher gab's auch keine doppellagigen Boards oder Acryl-Plättchen oder Miniaturen usw., und war für die meisten Spieler auch völlig okay... ^^


    Die Regeln auf der Rückseite der gelben Plättchen sind einfach eines der vielen größeren und kleinen Upgrades, um die es bei der ganzen Kampagne geht. Wenn viele Leute dreistellige Eurobeträge dafür bezahlen wollen, macht Awaken Realms da nicht allzu viel falsch. On Topic: ich könnte mit englischen Texten sehr gut leben. Wäre besser als gar keine Regeln.

    Gegen "schöner" und "wertiger" hat doch niemand was. Da bezweifelt doch niemand, dass bisherige Versionen Verbesserungspotenzial bieten, und davon nicht wenig. Bei sowas wie den angekündigten 52 (!) doppelseitigen Duchy Boards kann ich auch noch akzeptieren, dass für das angepeilte Zielpublikum "viel", "groß" und "schwer" quasi ausschließlich positiv besetzt sind, ohne dass man (auch) daran denkt, die ganzen Kilos ggf. zum Spieletreff schleppen zu müssen. Aber an ein paar Stellen könnte (!) die Awaken Realms Version schon etwas zu sehr in Richtung unnützes, preissteigerndes Bling-Bling gehen. Stichwort: Lord Statue Miniatur mit Extra-Platz dafür auf dem doppellagigen Player Board. Wofür soll denn das gut sein?!

    Die Befürchtung, dass Usability-Dinge wie "erlauben Burg-Miniaturen (oder ähnliches) noch die ungestörte Sicht auf die Boards meiner Mitspieler?" in der Neuauflage nicht die höchte Priorität haben, kann man auch haben. Auf der anderen Seite bringen die dual layered boards aber auch einen Gewinn, wenn's gut gemacht ist. Ich sehe zumindest mal Interesse und Bereitschaft, Backer-Wünsche aufzunehmen. Dafür ist Crowdfunding schließlich da.

    Aber genau bewerten kann man das alles erst dann, wenn die Kampagne online ist und man vor allem auch den Preis kennt.

    Warum wird hier eigentlich davon ausgegangen, dass vor allem Awaken Realms für die Neuauflage inhaltlich verantwortlich ist und Ravensburger außen vor wäre?

    Es ist ein Gemeinschaftsprojekt von Awaken Realms und der Ravensburger-Tochter Alea, die mal in dieser und mal in jeder Reihenfolge genannt sind. Auf dem Papier sind beide gleichberechtigt. Außerdem sind ja beide Partner bei Gamefound. Dass Ravensburger außen vor wäre, behauptet doch niemand. Zumal Alea über die Historie des Spiels (und vermutlich auch diverse Rechte, incl. denen an den diversen Mini-Erweiterungen) fest in dem Projekt mit drin hängt.

    Aber weil das jetzt als optisch stark aufgemotzte (und vermutlich auch mehr oder weniger teure!) Version über Crowdfunding läuft und Awaken Realms dafür die Experten sind, kann man ruhig von einem starken Einfluss von Awaken Realms auf die Umsetzung des Ganzes ausgehen. Zumal viele Kenner der Materie sowas in dieser Art schon bei der Alea-Jubiläumsauflage von vor ein paar Jahren erwartet hätten und das, was dann letztendlich dabei herauskam, von vielen doch eher als vergebene Chance aufgenommen wurde. Siehe alte Threads dazu.

    Ein paar kleinere Indizien gibt's auch noch, z.B. dass auf der Projektseite von den "Awaken Realms Artists" die Rede ist oder ähnliches.

    Ich kann's nicht exakt beweisen, aber für mich ist die Sache relativ klar: Alea lässt jetzt von (bzw. mit) Awaken Realms das machen, was sie sich selbst vor ein paar Jahren nicht getraut haben.

    Bisher ging es ja nur um Prototypen zu Art Designs.

    Eben. Und die dienen IMHO mindestens so sehr zur Generierung von Aufmerksamkeit in sozialen Medien und Foren (hier ja wunderbar zu sehen) wie als konkret Pläne. Da lässt man eben auch mal als Werbemaßnahme die Massen über Sachen streiten, die man niemals ernsthaft umsetzen wollte.

    Entscheidend ist, wenn nachher klar ist, was sie machen wollen und welches Preisschild dran klebt.

    Mal ganz unabhängig von persönlichen Präferenzen im Grafilstil: Im Unterschied zu anderen Crowdfunding-Kampagnen für Neuauflagen bekannter Spiele ist es bei Burgen von Burgund halt besonders schwierig, gleichzeitig die upgrade-willigen Besitzer alter Versionen und potenzielle Neukäufer zu bedienen. Da landet man schnell bei einem Zielkonflikt zwischen Usability und attraktivem Bling-Bling.

    Klar geht's auch hübscher als bisher. Das wird niemand bestreiten. Aber ich sag's mal so: eine gewisse "Nüchternheit" im Grafikdesign hat dem Spiel bisher jedenfalls nicht geschadet... Wer das Spiel kennt, dem fallen auch sofort ein paar Ideen ein, wie man das Spiel vermeintlich aufhübschen könnte, was es jedoch höchstens teurer, aber überhaupt nicht besser machen würde (sondern vielfach eher noch auf Kosten der Funktionalität ginge). Sowas wie die Zuordnung eines Plättchens zu seiner Farbgruppe muss halt 100% eindeutig sein, ohne dass man nachdenken oder gar raten muss. Da gibt's halt noch mehr wichtige Sachen als "Version 3 sieht am hübschesten aus".

    Das mit dieser inhomogenen Masse von Interessenten geschickt zu moderieren, wird für Awaken Realms nicht ganz einfach.

    Über 25.500 Interessierte haben die Preview-Seite vorgemerkt und ca. 8000 an der letzten Abstimmung über die Hextiles teilgenommen. Das sind schon aussichtsreiche Zahlen.

    Das würde ich nicht überbewerten. Überall mitreden, was (vermeintlich) besser ist, und an Abstimmungen teilnehmen, das wollen viele. Das gibt auch viel Aufmerksamkeit in den sozialen Medien für die Kampagne; genau deshalb macht's Awaken Realms ja so. Aber wenn's darum geht, bei der Bestellung dann einen dreistelligen Euro-Betrag auf den Tisch zu legen, dann könnten die Zahlen auf einmal auch ganz anders aussehen...