..und auch letzte und diese Woche eine Corona-Absage nach der anderen, ein bißchen ist es zum Verzweifeln. Da wünscht man sich die wärmeren Tage herbei (für die ich letztes Jahr eine immer noch unangetastete Klimaanlage gekauft habe, um das Spielen unterm Dach zu ermöglichen). Trotzdem wurde ein wenig gespielt:
- Viererrunde #Tzolk'in: Ein wunderbares Beispiel, was die Spieleranzahl mit einem Spiel machen kann. Zu zweit ist Tzolk'in ein Spiel, in dem es mir nach weit über 50 Partien sehr schwer fällt zu verlieren - zu viert habe ich es so gut wie nie gespielt, und es spielt sich tatsächlich total anders, weil man eben nicht planen kann, welche Einsatzmöglichkeiten bis zum nächsten eigenen Zug noch für das bißchen Mais auf der Hand erreichbar sind. Überhaupt Mais: Hat man zu zweit recht schnell eine Mais-Engine (zumindest im geforderten Rahmen) aufgebaut, ist der Maiserwerb zu viert wirklich harte Arbeit. Und man kommt tatsächlich in die Lage, eine strategische Brandrohdung vornehmen zu müssen - etwas, was ich zuvor immer ins Reich der Legenden verschoben hatte. Dafür gab es aber auch das Mais-Monument, und genau darauf baute ich dann am Ende. Zwar hatte Haddock für eine Erstpartie unglaublich gut gespielt und sich gleich zwei Monumente gesichert (darunter das allseits begehrte Kristallschädelmonument), aber damit (und noch zwei weiteren Brandrohdungen) konnte ich ihn dann doch noch um wenige Punkte überholen. Ohne Mais-Monument hätte ich diese Partie jämmerlich verloren. Darf gerne auch zu viert immer wieder auf den Tisch kommen!
- #JustOne: Zu dritt kein wirklich brillantes Spiel, aber zum Zeit überbrücken bis der fehlende Spieler auftaucht auch so mal ganz nett. Profitiert aber eindeutig von mehr Mitspieler:innen.
- #Tzaar: Nachdem sich die Schachbegeisterung meines Sechsjährigen mangels Fortführung der Schach-AG jetzt leider doch wieder gelegt hat (ich also keine Chance hatte meinen Ruf als potentieller Großmeister wiederherzustellen, ähem), gab es ein paar Ausflüge in die Gipf-Welt. Dieses Ersatz-Gipf (hat damals das wunderbare Sanduhr-TAMSK abgelöst, weil es angeblich nicht gut in die Reihe passte) ist mittlerweile nach Yinsh das höchstgerankte GIPF-Spiel auf BGG, was mich jetzt doch überrascht hat, aber es macht tatsächlich einfach Spaß und man kann auch mit Kindern einfach mal drauflos spielen und gucken was passiert, gerade weil es am Anfang so offen ist und dann immer restriktiver wird, während das Spielbrett um einen herum zusammenschrumpft. Für uns war es ideal, und tatsächlich entwickelte Sohnemann schnell eine ziemlich gute Strategie, die ich erstmal nachvollziehen musste bevor ich halbwegs kontern konnte. Sehr schönes Spiel (wie ja eigentlich alle GIPF-Titel), und neben GIPF selbst für mich das kinderkompatibelste. Nächstes Wochenende versuchen wir mal YINSH, daran kann ich mich nur noch vage erinnern.
- #Atlantis von Colovini: Das "nettere" Cartagena vom gleichen Autor. Hab ich erst vor wenigen Jahren auf einem Spieletreff kennen gelernt und mir dann selbst besorgt, ein wirklich hübsches kleines Amigo-Spiel aus besseren Tagen. Hier passt der (auch aus Verflixxt! bekannte) Mechanismus der wegbrechenden Wegeplättchen aber auch besser zum Thema. Zu dritt ein nettes Familienspiel mit den Kindern, und auch mit Erwachsenen als Absacker unterhaltsam, da man sich - wie fast immer bei Colovini - volle Kanne eins drüberbraten kann.
- Außerdem exzessiv mit den Kids gespielt: Dokapon Kingdom, ein Brettspiel auf der Wii mit Rollenspielelementen, das ich mit wenig in der wirklichen Welt vergleichen kann - falls jemand hier eine Brettspielumsetzung kennt, wäre ich für Tipps sehr dankbar! Der Vorteil ist, dass man es nahezu ewig weiterspielen kann, da sich die Welt fortlaufend verändert. Zumindest habe ich nach 20 Stunden noch nicht das Gefühl, dass ein Ende der Partie in Sicht wäre.
#Snowdonia: Diesmal die Jungfraubahn mit ihrem Dynamit, immer noch ein echter Klassiker. Gehört zu meinen Lieblingsszenarien, weil ich den eingebauten Widerspruch (es gibt deutlich mehr Möglichkeiten, mit Geröll Punkte zu machen, während der Einsatz von Dynamit einen sehr schnell voranbringt, aber das Geröll zerstört) als durchaus adäquaten Tantalusqual-Mechanismus erlebe. Auch solo immer noch toll, auch wenn ich das nicht mehr verliere gegen den Bot.
#PandemicLegacySeason1: Der mittlerweile vierte Anlauf mit neuer Spielepartnerin, um im Anschluss auch Season 2 und 0 nochmal spielen zu können. Der Vorteil der Wiederholung besteht darin, den Plot mit neuen Mitspieler:innen noch einmal neu erleben zu können - und zu beobachten, wie wichtige Weichenstellungen für die Zukunft gestellt werden. Zu zweit ist Season 1 ein bißchen zu einfach, anders als die anderen Seasons, die diese Konstellation ja eher abstrafen. Es gelingt mir besser als vorher, meine Klappe zu halten und nicht zu spoilern, gerade wenn es um
geht. Aktuell bis Mai gespielt und noch keine wirklich in größerem Stil beschädigten Städte erzeugt. Ich bin gespannt wie der diesmalige Run ausgeht; der Mai ist jetzt aufgrund der Aufgaben doch ein wenig gefährdet.
#RobinsonCrusoe solo, Szenario 1: Eigentlich war heute eine Viererrunde geplant, aber c'est la vie. Da das Spiel aber schon aufgebaut auf dem Tisch lag, habe ich Szenario 1 schnell zweimal solo gespielt und bin im ersten Anlauf durch eine Wetterkatastrophe in Runde 10 (alle Wetterplättchen auf einmal und miserables Würfelpech) ums Leben gekommen (die Palisaden waren schon in der Vorrunde vernichtet worden) - zu diesem Zeitpunkt war der Stapel bereits errichtet und nur noch das Feuer wartete auf seine Erfindung. In Runde 2 lief dann tatsächlich alles glatt und Freitag mitsamt des Hundes winkten mir fröhlich vom Ufer aus zu, als ich mit dem Schiff davondampfte - die Schweine wollten unser Luxusappartment mit Dach und Kücheneinrichtung ja nur nicht mehr teilen.
Ich bin ja sonst ein Kostverächter, was Luxusmaterial angeht - aber du lieber Scholli, diese "lebensechten Ressourcen", die es damals bei Portal gab, sind einfach verdammt großartig und erhöhen den Spielreiz enorm. Robinson Crusoe lag jetzt relativ lang ungespielt im Regal, es war fünf Jahre lang eines meiner Go-To-Solospiele, aber mit allen Karten der Treasure Chest und der Erweiterungen ist es immer noch (oder jetzt wieder) ein frisches, spannendes Erlebnis, das gerne bald wieder - dann aber auch gern zu mehreren - auf den Tisch kommen darf. Wobei ich im Nachhinein schon sehr überrascht bin, dass das auch unter Euro-Fans seine Freunde hat - Würfelpech haut schon massiv rein, und alle Aktionen auf "sicher" zu stellen ist halt auch keine valide Strategie.