Alles anzeigenIch habe hier im Forum nur wenig über #FiefFrance1429 finden können.
Ein paar Gedanken:
Das Spiel ist alles aber eins nicht - fair! Zufällige Ereignisse, viele Würfelwürfe und und und. Auf so vieles hat man keinen Einfluss. Gepaart mit der Spielzeit und mit dem Regelaufwand könnte man jetzt zu dem Fazit kommen: Schlechtes Spiel. Noch dazu ist die Redaktionelle Bearbeitung auch nicht gut. Und dennoch mag ich das Spiel. Es erzählt tolle Geschichten und man hat wirklich das Gefühl das man eine Adels Familie im Mittelalter spielt. Es geht um die komplexen Verzahnungen zwischen Politik, Intrigen, Macht und Geld. Und das simuliert dieses Spiel ganz wunderbar. Und ich sage ganz bewusst Simuliert. Denn das ist glaube ich die Einstellung, die man braucht um Spaß zu haben. Wer ein strategisches Spiel erwartet, wo am Ende der beste gewinnt, ist hier fehl am Platz. Man muss durchaus wichtige strategische und taktische Entscheidungen fällen. Die können aber durch das ableben des Königs oder der Ehefrau wieder komplett über den häufen geworfen werden. So ist das Leben. Leider nicht immer planbar. Im Mittelalter noch weniger als heute.
Ich kenne leider kein Spiel was die Themen Familie, Politik, Diplomatie im Mittelalter so toll umsetzt. Viele der Spiele die mir einfallen legen den Fokus das führen von Schlachten oder den Aufbau Aspekt.
Fazit:
Vor einigen Jahren wäre ich total auf dieses Spiel abgefahren. Weil es macht richtig Bock. Heute mit Kind und Familie ist es für mich nicht mehr ganz so einfach so viel Zeit für ein Spiel zu investieren. Noch dazu weil man mindestens 4 - 5 Spieler sein sollte. Und wenn ich dann mal 3+ Stunden oder mehr Zeit habe spiele ich vielleicht doch lieber etwas anderes (Food Chain Magnate, 1830, Imperial, Maria oder Friedrich). Also Spiele die ich über alles liebe. Doch am Spieltisch wurde direkt ein weiterer Termin für eine neue Runde ausgemacht. Und ich habe Lust. Denn es ist sehr eigen aber total faszinierend. Nur eins tut mir weh. Und zwar hätte (meiner Meinung nach) durch gute Redaktionelle Arbeit noch viele mehr aus diesem Spiel gemacht werden können - ohne dabei dem besonderen des Spiels etwas wegzunehmen.
Tatsächlich mag ich das Spiel immer noch, obwohl es schnell frustrierend sein kann.
Allerdings ist es mit den Möglichkeiten, die eine Adelsfamilie mit dem Nachwuchs so bietet, einfach großartig 👏
Ein Haufen kleinerer Erweiterungen gibt es auch, die den Spielspaß vergrößern können.
Wesentlich sind hier die eingeschränkte Verfügbarkeit der Mühlen, die einen schnell aus dem Spiel nehmen kann. In FIEF2 soll es die Ressource Wein gegeben haben, die den wirtschaftlichen Schiefstand des Spiels ausgeglichen haben soll; leider habe ich diese Ausgabe nie spielen können.
Man merkt dem Spiel an, dass es aus einer anderen Zeit stammt, und umso schneller kommt man auf den Gedanken, dass hier mehr rauszuholen ist.
Wäre an dieser Stelle ein schönes Forumsprojekt, diesem „Blutdiamanten“ den fehlenden Schliff zu verpassen…