ravn
In meiner Wahrnehmung wurden die Schilder an allen Tagen gut genutzt - die sind halt nur ratz-fatz dann auch "belegt". Im Grunde kann man einfach einen Moment an der Spieleausleihe warten und dann direkt jemanden ansprechen. Das hat für mich vergleichsweise gut geklappt.
Dann noch mal ein paar generelle Eindrücke. Vielleicht ja auch interessant für Koboldkoenig
-Fangen wir mal beim Einlass an: Der ging wirklich zackig vonstatten. Da gab es keine großartige Warterei. Sehr gut gemacht!
-Es gab wirklich eine tolle Spielfläche. Massig Platz zum Spielen. Angemessen große Tische und eine bequeme Bestuhlung. Da war immer etwas frei und zu finden. Leute, das war wirklich überragend und stärkt die Wahrnehmung einer Veranstaltung bei der das Spielen im Vordergrund stand.
-Die Spieleausleihe war wirklich überragend gemacht. Die ist umfangreich, die Spiele wurden schnell ausgegeben. Kein Vergleich mehr zu den Spieleausleihen der Vorjahre (die waren aber auch nicht schlecht, sondern vielleicht eher etwas unorganisiert). Die Schilder "Mitspieler gesucht" fand ich sehr hilfreich. Hat mir gut geholfen, Anschluss zu finden. Nicht so optimal war die Pinnwand. Ich habe sie erst am Ende der Convention das erste mal gesehen. Die war an der Seite eines der Regale der Spieleausleihe - ein wenig unglücklich "versteckt". Aber richtig interessant ist die ja eigentlich auch eher dann, wenn es darum geht, Mitspieler für einen echten "Brocken" zusammenzutrommeln.
-In Sachen Turnieren - durchaus ja ein Markenzeichen der Vorjahre - war die BerlinCon in meiner Wahrnehmung nicht besonders interessant. Es gab nur wenige und die auch eher zu Spielen, die nicht so arg im Fokus stehen (Ausnahmen: Klask und King of Tokyo). Wäre schön, wenn da mal wieder etwas mehr kommt.
-Die Aussteller waren auch eher dünn besetzt und einige hat man dann doch vermisst, die in den Vorjahren dabei waren. Die, die da waren, haben das aber gut gemacht. Es gab einiges an Spielfläche und auch Einzeln konnte man sich hinsetzen und es wurden dann schnell von den Gängen Mitspieler "rekrutiert". Alle "Erklärbären" waren super freundlich, geduldig und zuvorkommend. Also Top!
-Die Veranstalter (vom Ausrichter, über die Helfer bis zu den Reinigungskräften - donnerwetter, die haben es geschafft, die Toiletten sauber zu halten. Ich finde, die sollte man dann auch mal loben!) waren super freundlich und haben für eine sehr gute Atmosphäre gesorgt. Da fühlt man sich gleich wohl.
-In Sachen Essen und trinken war es Licht und Schatten. Ich werde das nie verstehen, warum einige Food-Truck-Betreiber so unfassbar langsam sind. Da stehen 15 Leute vor einem und man wartet mehr als eine Stunde. Der Getränkestand bei der freien Spielfläche war dann am Sonntag direkt nicht mehr da. Also sorry, Leute, Ihr wollt doch Geld auf der Veranstaltung verdienen, dann gebt mal etwas Gas und arbeitet verlässlich! Jetzt will ich aber nicht nur meckern: Es gab schließlich auch fixe Leute und geschmeckt hat es letztlich an allen Ständen und jegliches Standpersonal war sehr freundlich. Dennoch: Catering geht in Summe bei so einer Veranstaltung besser, da ist "Luft nach oben". Daher, liebe Veranstalter, ich komme der Bitte wirklich gerne nach, mich mit Getränken und Essen auf der Veranstaltung zu versorgen. Ich finde, dass es letztliche in Gebot der Fairness ist. Aber dann kommt die Kehrseite: Wenn ich dann stundenlang anstehen muss, dann sinkt meine entsprechende Motivation dazu. Ich möchte einfach nicht 4-5 Stunden der Zeit auf der Veranstaltung damit verbringen, um für Essen und Getränke anzustehen. Also entweder schnellere Leute oder vielleicht Markierungen wie im Freizeitpark: Wenn Du Dich hier anstellst, dann dauert es ca. 1 Stunde. Dann ist es transparent und fair.
Fazit:
Alles in allem eine Top-Veranstaltung. Ganz wenig was da noch "knarzt" und ich tippe mal darauf, dass es auch Corona geschuldet ist, dass die Planung nicht so wie sonst verlaufen konnte. Also ich kann nur allen empfehlen, die eine Große Veranstaltung mit "Community-Treffen-Charakter besuchen wollen, da mal hinzufahren. Ich finde, dafür lohnt sich auch schon mal eine längere Anreise. Ich jedenfalls habe mein Hotel für das kommende Jahr schon gebucht.
P.S.:
Noch zwei Spieleeindrücke:
-Atiwa - 3 Runden (AFAIR von 6) angespielt. Tja, das lässt sich mich doch etwas ratlos zurück. Es ist kein schlechtes Spiel, es hat schon Spaß gemacht, aber mir hat schon das gewisse etwas gefehlt. Viele Worker-Einsatzfelder mit denen man viel machen kann und Freispielen von Leisten bei denen im Grunde klar ist, was man wann freispielen muss. Ist eigentlich eher die Frage, auf welche Art und Weise ich das mache. Dann baut sich halt nach und nach eine "Engine" auf und irgendwann bekommt man halt nicht mehr 1 Stück, sondern 2 oder 3 (abstrakt beschrieben). Dazu Vermehrung und Ernährung. In den 4 Runden zumindest ist eigentlich nichts besonders spannendes oder "cooles" passiert. Naja,... Die Optik fand ich aber super und das, obwohl das kein fertiges Spiel war. Beispielsweise gab es Klötzchen anstelle von Tierfiguren. Das wird alles dann noch schöner. Ich habe aber schon bei weitem unansehnlichere Spiele gesehen als dieses halbfertige. Also wirklich prima! Also ich weiß, anhand von 3 Runden ist eine Bewertung nicht fair, aber sagen wir so, vom Hypetrain bin ich wieder runter. Ich wäre aber bereit, dem Spiel noch mal eine Chance mit einer vollständigen Partie zu geben.
Edit: Der Fairness halber sei gesagt, dass es an meinem Tisch auch andere Stimmen gab, die jetzt erst recht gehypt sind!
-Den Prototyp vom Alex - ein kooperatives Kletterspiel mit geringer Komplexität. Also ich will es mal so sagen, das Thema holt mich nicht ab und das Spiel ist in einem ganz frühen Prototypenstand. Aber da stecken ein paar wirklich clevere Ideen drin. Allein, dass man mit einer Figur wirklich eine Wand hochläuft - kartengesteuert. An dem Spiel wird natürlich noch seeehr viel gemacht werden. Da bin ich mal gespannt, was da noch bei rauskommt. Aber das hat mich echt positiv überrascht. Wenn das (fast) fertig ist, dann sehe ich mir das noch mal an - versprochen!