Beiträge von Tyrfing im Thema „Die perfekte Spielesammlung...“

    Mir fällt auch gerade ein kleiner Lapsus auf. Bei Siedler schreibe ich "mit Erweiterung ein Einstieg in anspruchsvollere Spiele" und direkt darunter liste ich "Anspruchsvolle Spiele" auf.
    Allerdings meine ich beim Siedler "anspruchsvollere" verglichen mit Siedler. Die Anspruchsvolleren Spiele die ich hingegen unten liste sind teilweise garkeine Empfehlung für Leute, die gerade Siedler hinter sich haben und anspruchsvolleres suchen.


    Andererseits sind diese Spiele unten natürlich "das Kernstück", die Spiele, die man immer gerne spielt (aber nicht ständig hintereinander, weil dann irgendwann mein Kopf rot anläuft - da brauch ich dann was "kurzweiliges" zwischendurch. Oder auch mal was, was man im Zweifel einfach mal runterspielen kann. Eine Partie Skat, bei der man sich nicht zwingend an die Grenzen reizt gewinnt man vielleicht nicht, aber macht dennoch Spaß und entspannt dann nebenbei auch etwas ;) ).


    Ansonsten, die Kategorisierung nach Spielzeit finde ich intuitiver als nach Thematiken. Ich habe glaube ich noch nie "ein Eisenbahnspiel" gesucht, wenn ich nicht gerade einen Themenabend "Heute nur Eisenbahnspiele" aufziehen würde.
    Ich suche allerdings regelmäßig (insbesondere kurze) Spiele für "zwischendurch", oder weil versucht wird eine ähnliche Spielzeit wie der Nachbartisch zu erreichen, damit man neu mischen kann.

    Dann versuche ich mal meinen Ansatz. Wenn ich meine Spielesammlung reduzieren wollte, würde ich versuchen dennoch noch genug gute Spiele übrig zu haben, die ich gerne spiele und für alle/viele denkbare Konstellationen auch gute Spiele zu haben.
    Dabei unterteile ich die Spiele grob in Zeitdauer - da ich es oft erlebe, dass ich ein Spiel gemäß der Spieldauer auswählen muss (der Nachbartisch braucht noch knapp 30min, haben wir noch was in der Zeit?).


    Also, dann mal los:


    Kurzweilige Spiele (< 1 Stunde)
    Reine Zweipersonenspiele:
    - Dos de Mayo, schönes abstraktes Spiel
    - Mr. Jack, taktisches Deduktionsspiel
    - Hive, urlaubsfestes, kleines Abstraktes Spiel
    - Siedler von Catan, Kartenspiel - Flexible durch die vielen Erweiterungen und gutes Spielprinzip


    Kartenspiele
    - 4-in-1, die besten Stichspiele (Mü und Njet), Mü bietet sich insbesondere als flexibles Kartenspiel für 4+ Spieler an, während Njet auch mit 3 geht
    - Tichu, leider für genau 4 aber für mich ein Muss
    - ein normales, doppeltes Kartenspiel (Skat und all die klassischen Kartenspiele)
    - Race for the Galaxy, aktuell das Kartenspiel für mich

    Partyspiel/große Gruppen
    - Privacy, finde ich in der richtigen Gruppe interessanter als die üblichen Partyspiele, die ich in der Regel nicht so nett finde


    Kooperativ:
    - Pandemie, das kleinste, eleganteste Kooperative Spiel für mich


    Mittellange Spiele (1 - 2 Stunden)
    Kartenspiele
    - Glory to Rome, knapp über eine Stunde und vielversprechend

    große Gruppen
    - Werwölfe, auch ein Klassiker für große Gruppen (11+)


    Kooperative Spiele
    - Herr der Ringe, atmospherisch und mit den Erweiterungen sehr flexibel


    Gateway Spiele: (was spielt man mit "Einsteigern")
    - Carcassonne, sehr flexibel dank Erweiterungen. Sehr einfach ohne Erweiterung, spielt man dennoch gerne mit.
    - Siedler von Catan, wieder ein Klassiker und eigentlich ein guter. Mit Erweiterung auch ein guter Schritt in anspruchsvollere Spiele


    Anspruchsvolle Spiele (häufig auch über 2 Stunden, keine Kategorisierung außer, dass ich alle Klasse finde):
    - Funkenschlag, mein persönlicher Klassiker im Bereich. Nicht allzu kompliziert und sehr gut verzahnte Mechanismen. Im Kern wohl ein Versteigerungsspiel, aber mit vielen netten Aspekten drumherum. Mit den Zusatzkarten auch sehr flexibel.
    - Im Wandel der Zeiten, aktuell eins der komplexesten Spiele. Civilisationsfeeling in ein paar Karten. Richtig lange Spielzeit, wenig Interaktion. Trotzdem, sehr, sehr gut.
    - Age of Steam (oder Steam?), ein bisschen ein Neuzugang, weil ich das Spiel (noch) nicht besitze. Knallhartes Wirtschaftsspiel wo man viel kalkulieren, abwägen und tun muss. Mir gefällt die Streckensuche als Komponente nicht so richtig, dennoch sehr, sehr gut.
    - Twilight Imperium, großes Spiel. Sehr großes Spiel. Dauert lange, ist kompliziert. Dafür bekommt man ein sehr facettenreiches Spiel mit sehr viel Flexibilität und eingebauten Varianten.
    - Zepter von Zavandor, Wirtschaftsspiel, wie steigere ich meine Finanzen effektiv hoch. Wahrscheinlich verblasst der Glanz etwas, wenn man viel Spielerfahrung hat und das Spiel "gelöst" ist? Bisher glänzt es noch für mich.
    - Agricola, sehr flexbiles Aufbauspiel bei dem man aus seiner Hand, seinen Mitspielern und dem Spielprinzip das beste rausholen muss.


    Zweipersonenspiel (Ausnahme von der Kategorisierung)
    - Twilight Struggle: Facettenreiches Card-Driven Spiel, was für mich im Kern nach einem Mehrheitenspiel aussieht. Allerdings mit sehr starken Akzent aufs Kartenhandling. Asymetrische Ausgangslage und sehr interessant. Besitze ich leider nicht um mir darüber ein genaueres Urteil zu bilden, sieht aber sehr vielversprechend aus.
    - Ringkrieg: Besitze ich zwar, aber selten (nie?) gespielt. Armeen-herumschieben Spiel ( :P ) mit interessanten Nebenaspekten und Ereigniskarten. Sieht vielversprechend aus, wenn man es mal über die Regelhürde schafft.




    Komme damit nun auf 23 Spiele, dachte 25 wäre das Limit, hm, aber oben stehen 50.
    Was mir noch in den Sinn kommt sind:
    - OfuA, als einfaches und einsteigerfreundliches Spiel für viele
    - die echten Klassiker: Schach und Go
    - Raja von Phalanx sieht auch vielversprechend aus in der Kategorie Mittelange Spiele
    mir fehlen noch ein paar anspruchsvolle Spiele, die ich ebenfalls klasse finde. Le Havre vielleicht noch. Ansonsten habe ich bestimmt auch noch Spiele vergessen, die ich selbst nicht besitze. Das meiste auf meiner Liste besitze ich auch (die anderen kann man immer schlecht beurteilen).


    Mit der oben genannten Auswahl hätte ich jedenfalls eine Liste von Spielen, die mir für fast alle Spielerzahlen sehr flexibel ein Spiel aussuchen läßt, welches ich gerne/sehr gerne spiele und mir die mehr oder minder freie Auswahl an Komplexität und Zeitdauer offen läßt. Ausserdem sind die Spiele häufig sehr flexibel und bieten einen hohen Wiederspielreiz und verbrauchen sich nicht so schnell (Zepter von Zavandor mag da die große Ausnahme sein).

    Zitat

    Original von Sternenfahrer
    Zum Thema perfekte Spielesammlung:
    Die Top 100 Spiele der bgg-Liste wäre für mich ein Startpunkt, da würde ich manche aussieben und dafür andere dazu tun, aber ich schätze, so zu 80% wär's das.
    Von Kategorien halte ich nicht viel. Meine Spielerfreunde wollen auch nie "ein Eisenbahnspiel" oder "ein Kartenspiel" spielen, sondern eigentlich in aller Regel "was Neues"! :)


    Treffer, versenkt.


    Ich neige auch dazu die BGG Top100 mir anzuschauen und das sind dann in der Regel schonmal Spiele, die ich interessant finde. Daraus werden dann einige ausgesiebt, nachdem ich sie selbst gespielt habe (bspw. Stone Age) oder weil sie mich schon vorher garnicht ansprechen.
    Andererseits habe ich diverse Spiele, die dort garnicht vertreten sind, die ich dennoch sehr schätze.
    Ein anderes Indiz dafür, dass mich ein Spiel interessiert ist bspw. ein bekannter Autor, den ich schätze.
    Ein neuer "Rosenberg" oder "Wallace" sind für mich in der Regel schon grund genug, das Spiel schonmal interessant zu finden (d.h. ich möchte es mal probespielen). Genauso wie wahrscheinlich andere prinzipiell ein neues GMT Spiel perse erstmal interessiert.
    Andererseits ist auch das kein Grund, das Spiel direkt blind zu kaufen
    (Rosenberg: Wir sind schwanger - Wallace: After the Flood wären Beispiele von Spielen von diesen Autoren, die ich nicht mag).



    Meine Motivation ein Spiel zu kaufen ist dann häufig auch ein "Dieses Spiel würde ich gerne spielen", anstatt einem "das Spiel werde ich wohl vorraussichtlich spielen", ansonsten müsste ich mein Kaufverhalten ja auf meinen Spielekreis anpassen. Ich versuche es eigentlich meist eher andersrum: Ich versuche im Spielekreis mehr Spiele auf den Tisch zu bekommen, die mich interessieren.
    Andere versuchen das auch, wenn sie die Interessen überschneiden: umso besser.


    Das Spiel "was neues" ist dabei regelmäßig ein Top Hit ;)
    (und häufig enttäuscht es auch, aber da spielen diverse andere Sachen vorher mit rein, anhand derer man das schon im Vorfeld einigermaßen prognostizieren kann).


    Wenn ich nun gezwungen werde, meine Spielesammlung auf 25 Titel zu reduzieren, würde ich wohl aus meiner Spielesammlung 20 Titel auswählen, 5 weitere Titel hinzufügen, die ich gerne noch hätte und aus irgendeinem Grund nicht habe und wäre damit fertig.
    Damit hätte ich aber bestimmt nicht irgendwelche Kategorien "gleichmäßig" abgedeckt. Ganz im Gegenteil hätte ich wohl eher euch eine Art "Kategorisierung" geliefert, nachdenen ich die Spiele, die ich mag grob einteile.
    In dieser Kategorisierung würden wohl diverse Kategorien, die ich für mich selbst so aufgestellt habe dann aber garnicht auftauchen, weil ich entweder keinen guten Vertreter dieser Kategorie kenne oder schlichtweg die ganze Kategorie nicht mag (Deduktionsspiele... uh... zählt Zendo? ;) )