Beiträge von brettundpad im Thema „[2021] Mind MGMT“

    Das Kaninchenloch hatte aber einen Kreis. Und ganz ehrlich, so wichtig war meine Aussage über die Hässlichkeit auch nicht. Ich hätte es schöner gefunden außerhalb der Diskussion zu stehen. Ich wusste nicht, was meine saloppe, lustig gemeinte Äußerung auslöst. Vor allem in einem Brettspielforum, wo ständig etwas eine Hässlichkeit attestiert wird. Man denke an das Spiel Carpe Diem, die Neuauflage von BuBu oder die Kickstarterkampagne zu den Queen Games Spielen. Es wäre schöner gewesen, wenn Plasticman71 seine Energie für die Erklärung seiner Begeisterung für den Künstler und den Comics mehr verbraten hätte, anstatt mit mir das zu diskutieren, was wir diskutiert haben. Und ganz ehrlich, vielleicht hätte er mich angesteckt. So wie jetzt, lief es aber aus dem Ruder. Aber schön, wenn du einen Mehrwert gesehen hast Klaus_Knechtskern :lachwein:

    Es war lustig gemeint. Provokation liegt mir fern. Auch auf meinem Blog schreibe ich oft ironisch, verarsche mich auch mal selbst oder die Community. Und auch viele Posts hier im Forum sind oft mit einem "lachenenden Auge" geschrieben, außer es geht darum narrativen Spielen den Sinn abzusprechen. Da sehe ich rot. (Das war jetzt auch ein wenig lustig gemeint, weil ich mich kenne und hier über meine gedanklichen Stöckchen zwischen den Beinen fabuliere).


    Meine Rezensionen sind gewürzt mit Metaphern, weil ich keine Betriebsanleitung schreibe. Entsprechend subjektiv sind sie auch. Spielspaß beschrieben vom Tisch und keine objektive Auseinanderbröselung von Mechanik. Zumindest meistens. Ich bin ein Mensch, der gerne mit allen und viel diskutiert. Grundvorrausetzung ist aber, das man dem anderen auch Verständnis entgegenbringt und versteht was er meint, bevor man seine Posaune rausholt. Da wären wir nicht bei der Soziologie, sondern beim kritischen Denken (nicht umgangssprachlich, sondern der Theorie). Du hast mich nicht gekränkt, ich fühlte mich maximal Missverstanden. Weil es für mich in unserer Diskussion immer noch zwei Paar Schuhe sind. Eine saloppe, ehrlich aus dem Bauch heraus geschlagene emotionale Öffnung des Geschmacks und der Problematik durch ähnliche Empfindung in der Spielgruppe gegenübergestellt deinem Exkurs der Bedeutung des Stils, des Zeichners und des Infragestellens meines selbst. Weiter kann man sich aus meiner Sicht durchaus über Kunst, Ästhetik & Co austauschen, ohne dem anderen erst einmal Dinge abzusprechen. Zweitens kann man aus meiner Sicht persönliche Empfindung und eine theoretische Diskussions und Wissenserweiterung trennen. Ich kann jemanden den Futurismus erklären, was seine Bedeutung ist und was die Künstler:innen ausdrücken wollten, trotzdem muss diese Art der Kunst auf der persönlich Ebene einen nicht begeistern. Das geht nicht gleichzeitig einher mit der Ablehnung dieser Kunst und seiner Künstler:innen oder dem Verständnis dieser. Das habe ich dir versucht zu erklären.


    Wuahahah. Wegen des Stils musste ich in meiner Spielgruppe hart kämpfen. Er ist einzigartig. Ich würde aber sagen, einzigartig hässlich. *Duck und weg*

    Na ja, die Grafik des Spiels entspricht ziemlich genau der Comicvorlage. Hier von "einzigartig hässlich" zu sprechen, zeugt schon von einer gewissen Unkenntnis verschiedener Zeichenstile im Comic- und Illustrationsbereich. Nicht umsonst ist Matt Kindt sowohl für den Harvey- wie auch den Eisner Award für das "Best Graphic Album" nominiert gewesen.

    Nur noch einmal die nüchterne Erklärung:


    Du unterstellst mir, ich wüsste nicht, das die Gestaltung des Brettspiels des Comics entspricht und das ich eine Unkenntnis über verschiedene Zeichenstile besitze. Das ist einfach komplett falsch.


    ZUM SPIEL


    Ansonsten, lasst uns über das Brettspiel sprechen, wir langweilen die Community ^^ Hast du es denn schon gespielt? Ich möchte übrigens dem Ausgangspost dieses Threads widersprechen. Ich habe es jetzt noch nicht oft gespielt, aber es war dem Mind MGTM (zweimal war ich das), noch nie möglich 5 Agenten im Spielaufbau zu rekrutieren. Man muss ja seinen Startpunkt zuerst wählen. Weiter ist es danach nicht so einfach, wie behauptet, so schnell so viele zu Rekrutieren. Bei uns war es sogar so, dass die Abtrünnigen früh nach Merkmalskarten gefragt haben und richtig lagen. Wenn dann früh ein Merkmal wegfällt, ist es noch schwieriger zu rekrutieren. Der Start in diesen Thread wirkt ja wie eine Gebrauchsanleitung zum sicheren Sieg. Also wir haben das bisher so nicht geschafft.

    Wir haben eine unterschiedliche Auffassung von eigene Meinung und Subjektivität. Alles was ich hier schreibe ist nicht allgemeingültig, sondern nur meine bescheidene Meinung. Ausgenommen sachliche Elemente. Ansonsten müsste ich vor jedem Post "meiner Meinung" nach schreiben. Halte ich nicht für sinnvoll. Du kannst also ab sofort davon ausgehen, dass, wenn ich über Spielspaß, Geschmack und Co fabuliere, dies subjektiv ist. Wir haben alle unsere eigene Wahrnehmung, Erfahrung, Werdegang und es wäre vermessen bei vielen Dingen anderen richtig oder falsch vorzuwerfen.


    Die Diskussion über Prägung von Geschmack spare ich mir. Da stimme ich dir nämlich zu, wir sollten hier aber die individuelle Ebene nicht verlassen, wenn es um geschmackliche Einzelmeinungen geht. Wenn wir jetzt ein soziologisches Fass aufmachen, ist niemanden geholfen und das geht dann schon weit davon weg, worum es mir ging. Letztendlich ist es für die reine Aussage auch egal, es geht ja nicht um das "Warum", sondern das ich es erst einmal wirklich hässlich finde. Ich kann mich damit arrangieren und finde es spielerisch super. Ich muss aber bei mir in den Spielgruppe starke Überzeugungsarbeit leisten, damit ich das auf den Tisch bringen kann. Es kommt in meiner Blase optisch denkbar schlecht weg. Ich habe mein "alle" darauf bezogen. Ich checke bei Kickstarter immer wer in meinem Umfeld interesse an dem Spiel hat. Bei dem Spiel war das leider nur Ablehnung. Ich habe es trotzdem unterstützt. Das "alle" war aber dort unpräzise, das gebe ich zu.


    Ich frage mich nur gerade, ob du immer so reagierst, wenn jemand ein Brettspiel unschön findet. Dann ich lese das hier ziemlich oft.

    koala-goalie Gestern bin ich als Mind MGTM bis 15h den anderen brutal davongelaufen. Die waren durchaus überfordert. Lief ziemlich gut, ich kannte das Spiel aber auch schon. Deren letzter Zug war dann ohne Überlegen das ziehen auf ein beliebiges Feld, um mich dort aus purem Glück zu fangen. Und genau da stand ich. Unfassbar. Es fühlte sich scheiße an, war aber witzig. Nun durfte ich, der die Partie beherrschte, eine Schachtel öffnen. Auch gut. Ich gebe dir auch absolut Recht mit dem Rhythmus und der vielschichtigen Deduktion. Man kann nah am Ziel dran sein und doch weit weg, wenn man die Informationen falsch verarbeitet. Hinweise sind auf ihre Art immer mächtig, man muss da nur gedanklich richtig und tiefer einsteigen. Wie sich dann aus allen Informationen ein Pfad herausschält, ist mega.


    Plasticman71 Sorry mit dem Nick. Ich möchte das nur noch einmal klarstellen. Du zitierst wortwörtlich etwas von meinem Blog, was ich dort so nicht finde. Im Gegenteil, der Artikel der Mind MGTM thematisiert, ein Artikel über die T-Rex Tage, verarscht sogar Markus, dem ich vorwerfe, dass das Spiel wesentlich hübscher ist, als er es in einer News beschrieben hat. Ich finde es zumindest so nicht.


    In den letzten Posts hier habe ich nur über meinen Geschmack gesprochen. Nicht mehr, nicht weniger und du kommst ständig damit, dass man sich ja erst einmal mit dem Stil und der Intention beschäftigen soll. Eine Auseinandersetzung mit dem Künstler, damit der subjektive Pfad verlassen wird und ich womöglich endlich anerkenne, was Sache ist. Du verknüpfst dabei eine theoretische Diskussion über Kunst mit meinem subjektiven Geschmack. Das ist schwierig.


    In mein Leben zieht sich Gestaltung und Kunst von der Schule über Abi bis hin zu 17 Jahre Berufsleben, flankiert von dem Hobby Comic. Ich habe mich schon damals bei der auffälligen Gestaltung im Kickstarter damit beschäftigt, bevor ich es gekauft (!) habe. Der Stil entspricht trotzdem nicht meiner persönlichen visuellen Ästhetik. Noch einmal, das hat etwas mit Geschmack zu tun. Ich spreche damit objektiven Dingen nichts ab. Max Ernst schuf mit Drip Painting seinen verwirrten Planet, dann können wir uns darüber unterhalten, wie abgefahren geil das ist und was die Technik dahinter ist oder was das Bild und seine Maltechnik für die Welt bedeutet hat, am Ende darfst du aber im Gegensatz zu mir das total hässlich finden. Ich mag auch Jackson Pollock, andere finden das bescheuert, unruhig und blöd. Ich mag den Futurismus sehr, trotz seines zu kritisierenden Hintergrunds, kann mit der Mona Lisa aber wenig anfangen. Auch da kann man sagen, ein bedeutsames Bild in so vielen Facetten, ich finde es aber hässlich, trotz der innewohnenden Magie. Ich würde es mir nicht ins Zimmer hängen und würde da andere Sachem bevorzugen.


    Du scheinst ein großer Fan des Stils von Mind MGTM zu sein und ich verstehe deinen Punkt. Und es ist ja ein Mehrwert, wenn du erklärst, warum der Stil so großartig ist. Du kannst gerne mehr zu den Comics verraten, mir das schmackhaft machen oder über den Werdegang des Künstlers Zeilen verlieren. Nur bitte verknüpfe das doch nicht mit mir oder als Argumentation gegen meine empfundene "Hässlichkeit". Das halte ich so einfach für nicht richtig.

    PlasticityStudios Wo steht das auf meinem Blog von mir? Hat das vielleicht Markus geschrieben? Ein alle ist sicher falsch, wenn sich alle nicht auf alle einer bekannten Spielgruppe bezieht. Ansonsten, wie gesagt, ist vieles einfach subjektiv. Ich habe viele Comics abseits von Marvel und DC und muss das trotzdem nicht abfeiern. Und das Marvel und DC nun immer Mainstream wäre, stimmt auch nicht. Man denke an die Hawkeye Comics von Matt Fraction oder Nick Fury von Steranko oder einige Batman Sachen von Miller. Die Bandbreite der Zeichenstile ist breit wie der Geschmack. Und nur weil eine subjektive Bewertung einer Brettspielseite dir gefällt, wird es für mich leider kein Traumcomic. Ich verstehe, warum einen der Stil gefallen kann und er ist sicher außergewöhnlicher. Ich würde auch nie behaupten, dass man das nun alles verteufeln soll. Ich finde es auch wesentlich hübscher als Markus (der auch bei mir schreibt). Ich bin hier allerdings Christian. Meine Spielgruppen zieht das Spiel halt optisch nicht an. Es ist zum Glück aber auf dem Tisch schicker als auf Bildern. Ich habs, ich lieb es und es wird meinen Schrank nicht verlassen. Das Cover finde ich übrigens großartig, genauso wie die vielen Details und die Liebe darin (Botschaften, der Lackdruck, die kleinen Comics!). Was ich allerdings anstrengend finde, ist, dass man sich hier gefühlt rechtfertigen muss, weil einem etwas vom Stil nicht gefällt und immer so eine Art mitschwingt, dass man mit seiner Meinung falsch liegt, weil ja X, Y Z etwas anderes sagen. Find ich echt schade. Dein erster Satz, dass du mir das nicht abstreitest, tust du dann nämlich danach über den ganzen Post.

    Das Comic und Brettspiel grafisch zueinander passen, weiß ich. Das ist ja nun auch nicht sonderlich bemerkenswert. Leider muss ich dir mit hässlich aber massig widersprechen. Hässlich ist eine subjektive Empfindung und du kannst da nun zig Awards rausholen, das wird meinen Geschmack nicht ändern. Ich mag die Kolorierung nicht und ich finde den Strich viel zu unruhig. Das hat auch überhaupt nichts mit Unkenntnis zu tun, sondern mit Geschmack.


    Und ich hatte bei meinen Partien einen MORDSSPASS, aber anscheinend muss ich die Comics lesen, damit ich damit erst richtigen Spaß haben kann. Ich weiß, es ist so nicht gemeint, aber ich finde diese Haltung immer recht vermessen. Wer Spaß an Marvel Champions hat und den Black Panther feiert, dem "zwinge" ich auch nicht hunderte Comics auf die Nase. Ich feiere sicher nicht ausschließlich den Mainstream und habe eine große Comicsammlung außerhalb von Marvel, DC und dem US Markt. Trotzdem mag ich manche Stile nicht.

    Wem der Grafikstil von Mind Mgmt gefällt, dem kann ich nur die gleichnamigen Graphical Novals von Matt Kindt empfehlen. Preisgünstiger Einstieg per Omnibus-Taschenbuch - dreiteilig.

    Wuahahah. Wegen des Stils musste ich in meiner Spielgruppe hart kämpfen. Er ist einzigartig. Ich würde aber sagen, einzigartig hässlich. *Duck und weg*

    Also meine "Männer", allen voran mein Kollege Markus von Brett & Pad, die finden Mind MGMT mega hässlich und wollten das eigentlich nicht spielen. Selten so eine Ablehnung erlebt. Durch die Bank. Ich selber bin auch kein Fan des Stils. ABER nach dem Spiel sah die Welt dann anders aus. Was bei meinen Männern funktioniert, klappt vielleicht auch bei deinen Frauen.

    Ich bin echt am überlegen Mind MGMT zu holen, muss aber sagen bin bei Beast eingestiegen. Ich weiß nicht ob man zwei von solchen Hidden spielen braucht oder die unterschiede da sehr groß sind.

    Ich habe die gleichen Überlegungen. Mit dem Hintergedanken, dass ich immerhin drüber schreiben kann, wenn das Spiel spielerisch so schlecht ist wie es aussieht :lachwein:

    Algathrac Das ist doch ein wenig Augenwischerei. Bei einem Hidden Movement Spiel (und bei vielen anderen) hast du gerade als "Mister X" mit Spielerfahrung immer einen ziemlichen Vorteil. Und ich verstehe die Umschläge so, dass es ja nicht verboten wäre, genau damit dann zu arbeiten, auch bei einer neuen Gruppe, vor allem wenn du selbst schon diverse Umschläge kennst, die die Balance anpassen. Ich bin natürlich bei euch, wenn es darum geht, dass ein Grundspiel nach Möglichkeit schon ausgeglichen sein sollte. Bei 1 vs Many und Hidden Movement ist das aber oft nur sehr schwer möglich."Broken" sollte ein Spiel natürlich nie starten, aber anpassbare Regeln über Modul würde ich jetzt nicht verteufeln.

    Natürlich kann das SHIFT System die Balance in Ordnung bringen, aber das fände ich sehr schade, wenn man erst damit eingreifen muss.

    Warum findest du das schade? Ich verstehe das nicht so wirklich. Es ist ein Spielelement um die Balance zu fördern, je nach Spielgruppe. Ein anpassbarer Schwierigkeitsgrad ist doch gerade in solchen Spielen nicht verkehrt. Ich empfinde das Wort "eingreifen" auch als zu negativ. Auch in Pandemie z.B. wird einer Gruppe z.B. geholfen, um Frust zu vermeiden. Es könnte ja durchaus sein, dass ein Großteil von Spielgruppen mit einer für euch angepassten Mechanik, dann kein Land mehr sehen würden. Von daher ist ein positives eingreifen des Spiels, das versucht durch die Partien eine angepasste Balance für die Spielgruppe zu schaffen, doch super?!

    Mir kam es so vor, dass ihr die Umschläge nicht benutzt? Und wie gesagt, der Thread spricht so eine deutliche Sprache nicht. Ich kann das nun gar nicht beurteilen, weil ich das Spiel nicht kenne, bin nur verwundert, wenn es systematisch bei euch broken ist, aber eben nicht bei allen.

    sychobob Und die Umschläge gehören nicht zum Spiel? Ist das nicht eine Lösung, um Spielgruppen mit unterschiedlicher Erfahrung auszugleichen und am Ende für alle ein gutes Erlebnis zu bieten? Und Balance, was ist das schon bei Spielen mit solcher Mechanik? Ähnliches bei 1 vs Many. Balance ist schwer bei asymmetrischen Spielen und unterschiedlichen Spielerfahrungen je nach Seite.


    Im Übrigen habe ich mir deinen verlinkten Thread durchgelesen. Ja, da wird deine Thematik diskutiert, aber durchaus kontrovers.