Beiträge von nookie im Thema „Living Forest (Pegasus / Ludonaute)“

    Bei uns hat jetzt tatsächlich seit 10 Partien oder so niemand mehr über Feuer gewinnen können, auch nicht zu zweit.

    Also ist entweder das vermeintlich overpowerte Feuer auf einmal underpowered oder gibt es eher Groupthink in die andere Richtung?

    Da ich das Spiel bereits schon mal vom Gefühl her mit unserem Dauerbrenner 7 Wonders verglichen hatte: Feuer hat gefühlt etwas von den grünen Karten bei 7 Wonders, oder bei Ohanami die pinken Karten. Wenn keiner dagegen etwas unternimmt, wird es ein einfacher Durchmarsch zum Sieg. Man kann aber dagegenwirken - und dann wird es schwer, so zu gewinnen.

    Ich habe mittlerweile >20 Partien hinter mir und habe immer noch meinen Spaß mit Living Forest, allerdings stimme ich der "Kritik" von actaion zu.


    Zum einen müssen die entsprechenden Karten erst mal gleichzeitig ausliegen, was nicht sehr wahrscheinlich ist. Zum anderen hast du selbst schon erkannt, dass du beim Kauf von vielen billigen Karten die Feuer-Strategie stärkst. Wenn du selbst nicht auf Feuer spielst, ist es deshalb natürlich besser, 1 teure Karte zu kaufen anstatt 3 billige Karten.

    Vor allem aber übersiehst du einen wichtigen Punkt, der mit Wahrscheinlichkeitsrechnung zu tun hat: Wenn du diese Symbole auf einer einzigen Karte hast, erhältst du sie auch immer gleichzeitig beim Aufdecken. Wenn du dieselben Symbole auf 3 Karten verteilt hast, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass du zwischendurch Einzelgänger-Symbole aufdeckst und dadurch nicht alle Symbole aufdecken kannst. Alleine schon deshalb ist es immer besser, möglichst viele Symbole auf nur einer Karte zu haben anstatt viele kleine Karten ins Deck zu tun.

    Deine Erläuterungen kann ich nachvollziehen. Allerdings sollte man meiner Meinung nach dem Spieler die Strategie nicht vorgeben. Wie du bereits sagst, schwächt man durch den Kauf der teuren Karten die Feuer-Strategie ab. Aber was ist, wenn ich selber gerne auf Feuer gehen möchte (was auch sinnvoll ist, wenn ich viele Sonnen sammle)? Ich habe damit keinen Anreiz, die teuren Karten zu kaufen. Den hätte ich aber, wenn die teuren Karten besser wären als die günstigen.

    Wenn ich selber auf Feuer gehe und die Gegner nicht, kann ich sie durch den Kauf vieler kleiner Karten auch besser "verbrennen" lassen, da auch mehr Flammen im Spiel sind, wenn ich sie nicht lösche. Wenn ich also viele Sonnen sammle, macht es Sinn auch viel Wasser zu sammeln und somit die günstigen Karten zu kaufen - ungeachtet dessen, was die Gegner machen.


    Deine Anmerkung mit der Wahrscheinlichkeit stimmt vor allem dann, wenn man auf Blumen geht. Da möchte ich die Blumen nicht verteilt über das Deck haben, sondern möglichst gebündelt in einer Runde. Ansonsten spielt man aber nur so weit wie nötig. Ich sammle so viele Wirbel, dass ich auf Punkt x im Steinkreis lande, ich sammle nur x Wasser, damit ich x Feuer löschen kann, oder ich sammle x Bäume, damit ich den noch fehlenden Baum kaufen kann. Mit vielen verschiedenen günstigen Karten kann man so viel variabler reagieren. Mit einer teuren Karte habe ich dann auf einmal so viel Wasser oder Sonnen, die ich eigentlich gar nicht verwenden kann (weil ich z.B. keine günstigen Karten kaufen will, um die Feuer-Strategie zu schwächen) oder will, da ich bereits 2 andere starke Aktionen in dieser Runde machen kann.

    Bei LIving Forest möchtest du möglichst 3 sinnvolle Aktionen machen. So lange es nur 1 oder 2 Aktionen sind, ziehe ich weiter.

    Wie meinst du das? 3 Aktionen sind nur über Bonus-Aktionen möglich.

    Ja genau, über den Steinkreis. Deswegen ist es, wie du bereits sagtest, taktisch sinnvoll, dass man bestimmte Plätze im Steinkreis blockiert.


    Nach einigen weiteren Spielen auf BGA bestätigt sich mein Eindruck, dass das Spiel vor allem taktisch geprägt ist.


    Das Spielende wird von den Mitspielern hauptsächlich durch Bäume oder Feuer ausgelöst, was meiner Meinung nach aber daran liegt, dass bisher wenige Gegenspieler auf die Blumen gehen. Wenn ich auf Blumen setze und sich mir da kein Gegenspieler in den Weg stellt, habe ich in der Regel leichtes Spiel. Man muss da aber auch den richtigen Moment abpassen, wenn viele Blumenkarten zum Kauf zur Verfügung stehen.

    Ich habe mal ne Frage an die Leute denen es so gefällt. Spielt bei euch jemand auf Risiko? Ich meine, wir haben hier Push-Your-Luck, aber selten wird bei uns wirklich gepusht. Die Bestrafung ist hart und man kann fast immer etwas sinnvolles machen, wenn man vorher aufhört. Also dieses Quacksalber oder Port Royal Feeling haben ich null.

    Der Unterschied zu Port Royal oder Quacksalber ist, dass man bei diesen Spielen einen bestimmten Chip/Karte ziehen will. Bei Port Royal z.B. braucht man noch einen Siedler zum komplettieren des Auftrags, bei Quacksalber möchte man unbedingt seine guten Marker ziehen, oder ein bestimmtes Feld erreichen.


    Bei LIving Forest möchtest du möglichst 3 sinnvolle Aktionen machen. So lange es nur 1 oder 2 Aktionen sind, ziehe ich weiter. Natürlich geht dann auch das rechnen los (ich habe noch 6 Karten im Deck und davon nur 1 Einzelgänger....) Deshalb ist es imho vom Gefühl her näher an Mystic Vale dran.

    Ich war unentschlossen, ob ich das Spiel in meiner Sammlung brauche und hatte heute meine erste (3er) Partie auf BGA - und ich bin begeistert!


    Die Regeln sind schnell erlernt (das Video von Spielkult ist gut und hat für mich ausgereicht) und der Einstieg geht flott von der Hand. Ich hatte nach dem 1. Spiel ein ähnliches Gefühl wie 7 Wonders, was bis heute wohl neben TfM mein meistgespieltes Spiel ist.

    Was mir an Living Forest so gut gefällt, ist die Integration der kompetitiven Komponente. Man baut zwar offensichtlich seine Engine, dabei muss man aber immer aufpassen, was die Gegner machen. Dabei ist es ähnlich elegant und einfach gelöst wie bei 7 Wonders. Essenziell sind hierbei zum einen der Steinkreis (Diebstahl von Siegendebedingungen, zusätzliche 3. Aktion), zum anderen aber auch die Flammen (man kann den Gegner verbrennen lassen).


    In unserer 3er-Partie haben meine Gegner bei mir nicht aufgepasst, während sie sich gegenseitig um die Flammen im Wald weggenommen haben. Dadurch konnte ich einen relativ lockeren Sieg über die Bäume einstreichen.


    Nach dem heutigen Testspiel habe ich es auf meinem Einkaufszettel vermerkt. Ich freue mich schon auf die Interaktion mit 4 Spielern, habe aber die Sorge, dass es sich irgendwann durchroutiniert. Das ist aber, wie gesagt, nur mein Ersteindruck nach dem ersten Spiel.


    Ich habe oft gelesen, dass es mit Quacksalber verglichen wurde. Ich sehe da eher Parallelen mit Mystic Vale, jedoch mit mehr Interaktion. Die 3 Arten der Spielendebedingungen finde ich übrigens super.