Beiträge von Gewei im Thema „17.01.-23.01.2022“

    #Trickerion


    Erstpartie. Lernpartie. Und alle Warnhinweise von Kennern überhörend gleich mal Solo mit den dunklen Gassen und den Prophezeihungen. Erschwerend kommt auch hinzu, daß ich die Regeln zuvor auch nicht mal überflogen hatte. Somit die Heftchen aufgeschlagen und los geht die gehirnzermarternde Fahrt. Möglich war's weil ich heute sturmfreie Bude hatte und somit Zeit en masse.


    Insgesamt hab ich ca. 9,50 Stunden gebraucht. Für den Aufbau, Überblick, reinpeitschen der Regeln ins Hirn, handschriftliche Mitschrift einer Kurzfassung, zeitgleiche Videoberieselung durch ein "Brettspiel Live"-Let's Play und dem eigentlichen Spiel. Und das wurde sehr langsam durch stetiges Nachlesen von Regelpassagen ausgeführt. Aber in Runde 6 + 7 konnte ich bereits sehr zügig mit Hilfe der Kurzregelmitschrift die Schritte abhandeln. Da kostete bereits das Überlegen meiner Aktionen an sich für mehr zeitliche Unterbrechung.


    Langer Rede, kurzer Sinn. Ich hab eine Vollklatsche bekommen vom Erben-Automa, landete aber selber bei 26 Punkte am Ende.


    Im Resümee konnte ich aber schon diverse Fehlplanungen meinerseits ausmachen. Besonders in Runde 2 bis 4 hab ich drei Aktionen gesetzt, die mir keinen Mehrwert bzw. Weiterkommen gebracht haben. Und in Summe wird man für einen Fehler schon ziemlich im Ruhmfortschritt bestraft.


    Ein "Aha-Erlebnis-Beispiel" war als ich in meiner Planung einem Handlanger (+1) zur Stadt zugewiesen habe. Die Aktionskarte war von den dunklen Gassen mit dem Text "Beim Holen eines Handlangers darf man einen weiteren Handlanger um 3 Geld holen" (Aktionstext ist jetzt nicht wortwörtlich). Da die zwei mittleren Workerplacement-Plätze verfügbar waren, ich einen Trickerionsplitter hatte und die Stadtwürfel 1 Handlanger sowie 1 x anzeigte, war für mich diese Vorgehensweise sonnenklar.


    Und was macht der Automa. Hat natürlich den "Beschäftigt"-Status, die Stadt ist natürlich umstritten und er kommt in der Rangfolge zuerst, und belegt 1 Workerplacement-Platz (+1). Soweit nicht tragisch, es gab ja noch einen zweiten gleichen Platz. Aber in den "Wenn/Dann" Abfolgen nahm er keine Trickkarte (weil er zwei schon hatte), nahm er keinen Spezialisten (weil es keinen auf den Würfeln gab), sondern schnappte sich den Handlanger und dreht den Würfel auf X. Und das Kartenhaus des eigenen Zugs bricht ein bis auf die Grundfesten. Da sitzt man mal da und starrt kurz ins Leere. Also der Turczi hat's schon drauf mit seinen fiesen Automas. Schon bei Anachrony und Kanban EV ist das sensationell gut. Und hatte er nicht auch bei Wasserkraft beim Solo seine Finger im Spiel? Allein wegen diesem Umstand überlege ich mir Voidfall auch noch irgendwie zu besorgen. Das kann nur gut werden. Aber zurück zu Trickerion.


    Die Verzahnung ist extrem. Nach meiner Auffassung viel tiefer als bei den Lacerda's (das soll jetzt nicht als Abwertung verstanden werden). Und wenn man die Regeln nicht komplett im Schlaf drauf hat, dann kann das Abhandeln der Aktionen so was von Schlauchen. Und das Spiel an sich lässt schon die Gehirnzellen rauchen. Die Abhandlung des Solo-Automas setzt dem noch die Krone auf. Das ist geistige Schwerstarbeit. Also ich bin durch heute, freu mich auf's Bett, bin aber auch so was von zufrieden mit mir.


    Und genau diese Art Zufriedenheit (trotz kompletten Arschtritt) nach einer Erstpartie ist ein deutlicher Garant das ein Spiel meinen Nerv trifft und trotz Anstrengung hoch drei immer wieder am Tisch landen wird. Auch bei Nemesis, Eldritch Horror, Grand Austria Hotel, Wasserkraft, Cooper Island und Crystal Palace u.a. war dieses Zufriedensheitsgefühl da. Ist wahrscheinliche mein Indikator der ewigen "Keeper".


    So. Ich werde die Partie sacken lassen, die kommenden Tage meine Regelmitschrift strukturiert auf PC bringen und nächstes Wochenende eine weitere Partie folgen lassen. Unter der Woche tue ich mir das Schwergewicht nicht an. Da werde ich mal 18 Magyarorszag ausprobieren. Das hört sich im Ablauf und Solopart wesentlich entspannender an. 🤣🙃😉