Beiträge von verv im Thema „10.01.-16.01.2022“

    Wir hatten auch einen ersten größeren Spieleabend im neuen Jahr und endlich genug Zeit und Leute für...


    #Abgrundtief

    Wir haben nach langer Zeit mal wieder in der Gruppe alter Studienfreunde gespielt, von denen nicht mehr alle so viel Zeit für Spiele finden wie früher noch. Deshalb war es gar nicht so einfach, mal mindestens 4 Leute an den Tisch zu bringen und denen dabei auch noch mindestens 3 Stunden ungestörter Spielzeit abzuringen. Keiner von uns hatte schon mal #BattlestarGalactica zuvor gespielt und ich musste nach einer legendär erfolglosen Partie #EldritchHorror (Damn you "Alles ist umsonst"!) tunlichst vermeiden zu erwähnen, dass diese Spiele aus dem gleichen Universum stammen. Habe es also als #Pandemie meets #SecretHitler gepitcht und somit tatsächlich genug Freunde an den Tisch bekommen.

    Wir haben uns so halb an die Einstiegsregeln gehalten. D.h. wir haben die empfohlenen Rollen für ein erstes Spiel zu viert gewählt und die erste Runde noch ohne Loyalitätskarten gespielt. Aber den Kultisten haben wir dann doch mit rein genommen – das kam mir sonst dann doch etwas zu zahm vor. Eigentlich sah es gut aus und wir konnten schon vor Verteilung der Loyalitäten das erste Etappenziel erreichen. Danach ereignete sich leider das erste größere Unglück, als eine Mythoskarte uns kurz vor Auslösen der Größeren Verbannung dazu gezwungen hat, gleich 4 Passagiere auf einmal zu riskieren. Diese Schäfchen konnten wir nicht alle wieder ins Trockene holen, so dass wir auf einmal bei der Geistigen Gesundheit und den Seelen gar nicht mehr so gut dastanden. Ich habe beim Erreichen des nächsten Etappenziels als Kapitän dafür die Entscheidung getroffen, erstmal eine einsame Insel anzusteuern um uns ein wenig Erleichterung auf den Ressourcenleisten zu verschaffen. Das hatte zur Folge, dass mir ein klein wenig Misstrauen entgegen gebracht wurde. Vor allem aber zögerte es die Verteilung der zweiten Runde Loyalitätskarten heraus. In der Zwischenzeit hatten wir die Sache monstermäßig ganz gut unter Kontrolle und da Treibstoff der einzige Rohstoff war, bei dem wir nicht am langsam Ausbluten waren, konnte ich als dritte Etappe ohne größere Probleme eine 4er Karte wählen.

    Das bedeutete also, dass wir schon 9 von 12 Schritte Richtung Boston gefahren waren, bevor das zweite Mal Rollen verteilt wurden. Ab dann tauchten plötzlich auch mal verdächtige Fertigkeitskarten in den Proben auf, wobei Proben in dieser Phase eher etwas selten waren. Bis vor Boston haben wir es noch gut geschafft, aber dann hat sich unsere Machinistin auf einmal geweigert, den Fortschritt auf unserer letzten Etappe zu beschleunigen. Im nächsten Zug hat sie sich dann enttarnt und angegriffen. Leider war das Kapitänsquartier zu diesem Zeitpunkt gerade beschädigt, so dass wir sie nicht schnell in die Brig gesteckt bekamen. Zwei Spieler später sabotierte der Buchwächter recht offensichtlich eine Probe, was uns das letzte bisschen Geistige Gesundheit gekostet hat.

    Letztendlich kamen beide Verräter-Karten erst mit der zweiten Verteilung der Loyalitäten ins Spiel, was den Großteil der Partie relativ konfliktarm gestaltet hat. Das war für die erste Partie ok; was ich so gehört habe, haben es die Menschen ja anfangs eh nicht so leicht und damit war das doch noch eine relativ knappe Nummer. So richtig Paranoia kam am Tisch aber noch nicht auf. Aber positiv bleibt zu vermerken, dass wir noch etwas unter den angepeilten 3h geblieben sind, alle am Tisch ihren Spaß hatten und wir für die nächste Partie nun schon regelfest sind. Also summa summarum: das war sicher noch nicht die bestmögliche Partie von Abgrundtief, aber es hat schon Spaß gemacht und ich kann sehen, wo es noch hingehen könnte.



    Außenrum gab's ein paar kleinere Neuheiten:


    #Glow (2x)

    Das Spiel habe ich Freunden zu Weihnachten geschenkt und wir hatten letzte Woche die Möglichkeit, es ein erstes Mal zu zweit auszuprobieren. Ich finde den Mix ganz interessant, dass man sich zwar die Optionen durch die Hinzunahme immer weiterer Gefährten erweitert. Aber wie mächtig ein einzelner Zug ist, hängt letztendlich auch ganz stark davon ab, wie viele Würfel ich in dieser Runde gedraftet habe. Daher kein Engine Builder im klassischen Sinne und es gibt sogar den eigenartigen Fall, dass man manchmal auch gerne wenige Würfel haben möchte um seine "darf Symbol XY nicht haben"-Karten auslösen zu können. Das ist also schon ein in meinen Augen recht eigenständiger Mechanismus und auch graphisch überzeugt es mich sehr. Ein wenig bleibt noch die Frage, wie viel Wiederspielwert darin steckt. Die Bewegungen auf der Karte wirken auf mich ein wenig so, als hätte man da schnell seinen persönlichen optimalen Weg gefunden. Und auch der Kartenstapel ist jetzt nicht so dick, dass dort unendliche Kombinationen drinstecken. Die Erkundung der anderen Karte steht aber auf jeden Fall noch an und wie es sich mit mehr als 2 spielt, möchte ich auch noch herausfinden.


    #Flippermania (3x)

    Auch das ein Spiel, das ich endlich mal ausprobieren konnte. War sozusagen ein Geschenk an mich selbst und habe ich bislang auch nur solo gespielt. Zweimal den Carniball-Tisch und einmal Cyberhack. Ich finde, dass das als Solo-Spiel ausgezeichnet funktioniert, weil es wirklich spannend ist und einen auch alleine echt gut bei der Stange hält. Mein bisheriger Eindruck ist, dass Cyberhack nochmal ein gutes Stück spaßiger ist als Carniball. Letzterer eignet sich sicher gut als Einsteiger-Tisch um die Abläufe zu lernen, aber was da bei Cyberhack mit dem Mini-Game und auch den taktischen Möglichkeiten, wann man welchen Bonus auslöst, noch drauf kommt, hebt das gleich auf ein anderes Level. Ich freue mich schon, auch die anderen beiden Tische auszuprobieren! Ob es in der Gruppe unbedingt auf den Tisch kommt, weiß ich nicht: da habe ich derzeit noch eine ganze Menge Roll/Flip-and-Write-Alternativen, die noch gespielt werden wollen. Z.B.:


    #WelcomeToTheMoon (1x)

    Einen Solo-Versuch Welcome to the Moon habe ich noch gewagt. Vom ersten Teil habe ich den kompletten Block leer gespielt, aber es ist auch schon eine ganze Weile her. Ich war dann doch erstaunt, wie schwer mir der Einstieg letztendlich gefallen ist – ich dachte, dass das mit meiner Vorerfahrung schneller gehen sollte. Was ich super fand war, wie der Automa in Level 1 funktioniert hat – das war ein schön implementiertes Wettrennen und es hat sich mehr nach Konkurrenz angefühlt als beim Original-Spiel (so weit ich mich da ans Solo-Spiel erinnere). Würde ich wirklich gerne in der Gruppe ausprobieren, aber es gibt ja so viel neues gerade, man kommt ja zu nichts!



    Wiederholungen gab's nicht so viel


    #Cascadia (1x)

    An dem Glow-Abend kam das noch als Absacker hinterher. Aus irgendwelchen Gründen habe ich die ersten 6-8 Runden fast ausschließlich Keystone-Tiles gezogen – die haben irgendwie alle gut gepasst, sowohl was Landschaften als auch was Tiere anging. Und im Gegensatz zu den meisten anderen Partien, war ich punktetechnisch ziemlich gleichmäßig aufgestellt. (Außer bei den Füchsen; ich hasse die Füchse! X() Der Freund, gegen den ich gespielt habe, hat die ganze Partie über nur geflucht, was er für einen Mist bauen würde. Aber wie es bei Cascadia so ist: wenn man bei den Tieren stark ist, punktet man meist bei den Landschaften nicht ganz so arg. Letztlich war es ein relativ deutlicher Sieg von 101:90 für mich, aber wenn ich bei Spielende nicht noch 5 Zapfen hätte scoren können und wenn ich nicht für einen Wald aus 2(!!) Kacheln den Mehrheitsbonus hätte einstecken können, wäre es doch noch knapp geworden. Ich mag wirklich, wie gut sich das Spiel selbst balanciert. Spiele ich immer gerne mit.


    #ArcheNova (2x Solo)

    Ein Abend saß ich noch da und habe zwei Solo-Partien Arche Nova gespielt, die aber beide deutlich im negativen Bereich endeten. Es ist wirklich toll, wie flott sich das Solo spielt, und da macht es gar nichts, wenn man mal einfach gemütlich vor sich hin spielt und es nicht so gut klappt. Einmal schnell gemischt und der nächste Versuch kann losgehen. Ich freue mich aber schon richtig auf die nächste Mehrspieler-Partie und hoffe, auch da nächstes mal endlich die Pläne 1-8 einsetzen zu können.