Beiträge von Neva Kee im Thema „Alice Is Missing & Fiasko: Brettspiele an der Grenzlinie zum fabulierenden Erzähl-Rollenspiel?“

    Sich zu treffen um dann a) nicht zu sprechen (finde ich irgendwie immer doof bei Spielen!) und b) auch noch am Handy rumzuhängen entspricht so nicht gerade meiner Spieleabend-Idealvorstellung ;)

    Allerdings könnte man sowas vielleicht sogar an unterschiedlichen Orten spielen? Oder muss man dazu auf dieselben Kartendecks zugreifen?

    Wir haben das damals im Lockdown gespielt. Da passte es super, da wir ohnehin alle am unterschiedlichen Orten waren.

    Die Karten hatten wir online digital auf einem Server hinterlegt und alle haben sich nur die Karten angesehen, die ihnen zugeteilt waren.

    Wir hatten am Ende echt viele Nachrichten und es war beinahe schon stressig, weil sich alle voll drauf eingelassen hatten.

    Es hat aber auch großen Spaß gemacht.

    Auch dies ist allerdings wieder ein Spiel, bei dem die Gruppe passen muss. Man kann es nicht rein technisch nach Regeln spielen, denn die Story, die man sich mit ausdenkt, IST ja am Ende das Spiel!

    Die Karteninhalte waren eingescannt (bzw. es gab bei dem ursprünglichen KS ggf. sogar eine digitale Version? War nicht mein Spiel) und in unterschiedlichen Ordnern auf einem Online-Server abgelegt.

    Die Karten waren dann zum Teil entsprechend sortiert bzw. nummeriert, so dass auch etwas zufälliges ausgewürfelt und dann nur das gelesen werden konnte. Alle haben sich natürlich daran gehalten, nur das anzuschauen, was für sie gedacht war. War nicht super komfortabel, hat aber gut funktioniert.

    Der Anfang lief über Videokonferenz (also die Erstellung der Charaktere und des Ortes) und mit einer Online-Doc-Datei. Das Spiel selbst lief dann über Messenger (alle hatten auch ihren Profilnamen angepasst, so dass dann nur noch der "Charakter" schrieb. Dabei haben dann die mitspielenden Pärchen im gleichen Raum gesessen, aber jeder bei sich zu Hause.

    Die Kommunikation, auch zu Hause, lief nur noch über den Chat. Hat super funktioniert und war eine spannende Erfahrung. Am Ende haben wir uns dann nochmal im Video-Chat zur Abschlussplauderei getroffen.

    Ich habe nicht alles gelesen, wollte nur kurz einen kleinen Eindruck hinterlassen:

    Wir haben "Alice is Missing" Online im ersten Lockdown gespielt.

    Alle Karteninhalte waren auf einem Server in Ordnern hinterlegt und jeder Spieler / Spielerin hat zufällig zugeteilt bekommen und dann nur seine Sachen gelesen. Schließlich haben wir über Videokonferenz den Anfang gemacht und die Charaktere, sowie das Setting erzählt.

    Dann ging das eigentliche Spiel los, wo ja nur noch die Handys wichtig waren und man ggf. neue Karten auf dem Server anschauen musste.

    Hat wunderbar funktioniert und hat ca. 500 Nachrichten in der Zeit produziert und einige schöne Momente hervorgebracht.

    Man muss so etwas natürlich mit der richtigen Einstellung mit den richtigen Spielern spielen.

    Es geht hier nicht ums gewinnen oder "sich durchsetzen" - das gemeinsame fabulieren steht im Vordergrund und es ist eigentlich dem freien assoziativem Spiel sehr nah, welches man als Kinder gespielt hat.

    Man spielt mehr oder weniger einfach drauflos und improvisiert viel, geht auf Ideen der Anderen ein, bekommt manchmal vom Spiel einen kleinen Input und lässt sich dann einfach treiben - auf jeden Fall eine coole Erfahrung...

    Ich würde das Spiel tatsächlich wie ein MiniLARP sehen.

    Fiasko steht auch schon seit Ewigkeiten auf meiner To-Do-Liste :)