Starker Jahrgang und vor allem starkes Spielejahr und das trotz der weiterhin bescheidenen bis echt beschissenen Rahmenbedingungen für ein Hobby, das im Kern auf soziale Erlebnisse setzt, die zeitweise gar nicht oder nur eingeschränkt möglich waren. Hoffentlich ist das alles irgendwann endlich überstanden und nur noch eine traurige Erinnerung.
Mit Paleo wie auch Micro Macro hat es mich gleich zweifach überrascht.
Einmal spielmechanisch und erzählerisch mit Paleo, was für eine tolle kooperative Idee in Kartenform gepackt werden konnte. Ganz grosses Kompliment an Peter Rustemeyer und was die Hans im Glück Redaktion daraus gemacht hat. Spielpartien voller Spannung und Anspannung und einem spielenswerten Spannungsbogen, ob und wie man die gestellte Herausfordung gemeinsam schafft oder eben auch scheitert. Ich mag diese kleinen Geschichten, die das Spiel alleine durch seine Mechaniken erzählt.
Und dann nochmal auf einer Präsentationsebene mit Micro Macro, wie die scheinbaren Grenzen von Brettspielen nochmals durchbrochen und erweitert worden sind. Ein Wimmelbild zum mitspielen und als deduktiver Spiel- wie Schauplatz, vor einem als grafisch reduzierter Stadtplan ausgebreitet, voller überraschender Details. Ein Spiel, das schon längst auf der Spieleschachtel begonnen hat und direkt nach dem Kauf weitergehen kann. Ein Spiel, für das ich mir allerdings einen zweiten identischen Stadtplan für Mehrspielerpartien gewünscht hätte und eventuell sogar mit unterschiedlichen Ermittlerrollen, die sich gegenseitig ergänzen können. Also mehr Mehrspieler als kooperatives Gedrängel. Ich hoffe mal, dass da noch mehr kommt und auch gerne mit noch mehr spielerischer Tiefe rund um diese geniale Spielidee von Johannes Sich und der Bearbeitung durch Edition Spielwiese.
Dann gab es als erlebte und in meiner Wahrnehmung mehr als gut befundene Neuheiten noch Faiyum, Beyond the Sun, Arnak, So Kleever, Ankh, Less is More, Arche Nova und als ältere, aber für mich neue Titel, die unvergessliche Erstpartie mit QE und meinen Start in die Welt von Kingdom Death Monster. Gut und mehr als gut, weil die es geschafft haben, für viele Momente die ganzen Rahmenbedingungen kurzzeitig vergessen zu können. Danke dabei auch an alle Kumpel, Freunde, Mitspieler, die das erst möglich gemacht haben, denn solitär oder gar am Bildschirm ist für mich kein Ersatz für entspannte Brettspielrunden.