Beiträge von Fluxit im Thema „Inis 2. Auflage + Seasons of Inis in der Schmiede“

    Mich hat Inis interessiert, auch wegen des faszinierenden Artworks. Über die Weihnachtstage hatte ich die Gelegenheit, es mit Schwester und Schwager zu spielen. Alle drei zum ersten Mal. Ich lasse das mal als Eindruck hier, falls jemand noch unentschlossen ist.


    Uns gefiel sehr gut:

    - Schlankes und verständliches Regelwerk. Ich hab's gelesen und konnte das Spiel dann in 5-10 Min erklären. Der Draftmechanismus ist ungewöhnlich, weil man behaltene Karten wieder weitergeben kann, aber es funktioniert sehr gut.

    - Die Aktionskarten fühlen sich alle relevant an. Und wenn man doch mal am Ende des Drafts eine bekommt, die man nicht wollte, kann man sie immer noch im Kampf abwerfen statt Clans zu verlieren. Mir gefällt dazu, dass jede einzigartig ist. Ebenso bei den Gebieten die Vorteilskarte.

    - Das komplette Artwork

    - Die Heldentatkarten waren immer eine interessante Überraschung, die das Spiel auf teils unerwartete Weise bereicherten.

    - Hohe Varianz zwischen Partien durch andere Heldenkarten und Gebiete.

    - Thema kommt gut durch (inklusive Details wie dem Krähenplättchen, das man zur Bestimmung der Spielerreihenfolge in die Luft wirft). Oder dass man bei jedem Kampfmanöver neu überlegen kann, ob man es nun doch friedlich löst.


    Nicht so gut fanden wir:

    - Da man Gebiete für ihre Vorteilskarte besitzen möchte und einer der Siegbedingungen ist, dass man Häuptling über sechs Gebiete ist, fördert das Design, dass man auf den Schwächsten haut. Kann gut sein, dass ich das jetzt nach einer Partie nicht richtig erkenne, so wirkte es auf uns aber. Und im Gegensatz zu Blood Rage kann man nicht auf "Kämpfe verlieren" spielen (hab es auch nur einmal gespielt, aber ich erinnere mich an die Option und konkret hat es meine Schwester geärgert, die kurz Mal fast vom Brett verschwunden war - allerdings später auch wieder in Gewinnreichweite mitspielte). Ich schätze, dass Inis nur mit ähnlich guten Spielern Spaß macht. Da wird es aber zum intensiven Gerangel, das sich mit jeder Karte verändert. Bei uns war einiges los auf dem Brett.


    Wir drei waren einig, dass es ein tolles Spiel ist. Ich würde es als thematisch-elegant bezeichnen, was für mich ein aussergewöhnlich positives Kompliment darstellt. Gleichzeitig bereiten mir und meiner Schwester diese konfliktreichen Spiele viel Stress. Das wusste ich aber vorher schon und möchte es nicht gegen das Spiel halten. So war dann die Aussage von uns drei: Schwester würde es nicht mehr mitspielen wollen, ich würde es spielen aber nicht kaufen, Schwager behält es und spielt es in Zukunft gerne weiter.


    Ich war jedenfalls von der Designleistung beeindruckt. Inis weiß, was es sein will. Nicht kompliziert, aber komplex. Hier ist gefühlt viel Spiel in der Box und es verbleibt mir als interessante Erinnerung.

    Nebenbei: Das Grundspiel halte ich für ausreichend. Hier ist viel Spiel drin und gerade das kompakte Regelwerk würde ich nicht aufweichen wollen.