So, natürlich viel zu spät, aber ich wollte es trotzdem in den richtigen Wochenthread packen. Ich hatte tatsächlich eine der qualitativ und quantitativ besten Spielewochen meines Lebens. Dafür, dass es weder Urlaub noch Feiertage war, bin ich wirklich happy und das war mir dann auch mal einen Wochenpost wert.
Los ging es am noch am 16.10. mit meiner Freundesspielgruppe. Drei befreundete Pärchen. Wie erwartet wurde mehr gequatscht als gespielt, hatten wir uns doch einige Zeit länger nicht mehr getroffen. Deshalb reichte es leider nur für eine Runde
1. Nidavellir (7/10 nach einer Partie)
Hat mir wirklich sehr gut gefallen und ersetzt für mich Isle of Skye. Der Bietmechanismus in Kombination mit der Set-Collection gefällt mir viel besser als das Plättchenlegen. Und das Thema, wenn auch aufgesetzt, finde ich auch spannender. Nach der Runde dachte ich auf dem Klo über meine Taktik nach, aber als ich nach der Rückkehr ins Wohnzimmer hochmotiviert in die zweite Runde starten wollte, musste ich mit Schrecken feststellen, dass das Spiel abgebaut war. Es sei ''zu spät'' für eine zweite Runde...Pärchenabend halt 
Ah, besonders hervorheben möchte ich die angenehme Spielzeit, können alle das Spiel, lässt es sich wirklich angenehm runterspielen. Schätze einmal 30-40 Minuten. Und das Ganze quasi ohne Downtime.
Jedenfalls, wenigstens ließen sich die Mädels noch zu einer weiteren Runde eines anderen Spiels überreden, namentlich
2. Dixit (mit irgendeiner Erweiterung) (2/10 nach drei Partien)
Ich mag das Spiel einfach nicht. Ich hatte mir Mysterium zugelegt, weil ich die grundlegende Idee ganz interessant finde, aber auch nach einer Partie wieder verkauft. Obwohl ich soziale Spiele eigentlich mag, diese Art von Spiel ist einfach überhaupt nicht meins. Mir wird oft unterstellt, an Fantasie mangele es mir nicht, aber hast du beschissene Karten, hast du halt beschissene Karten und ich finde mich bei fast jedem Zug in der Position wieder, dass es mir quasi völlig gleichgültig ist, welche Karten ich spiele. Vielleicht liegt es am großen Zufallselement, keine Ahnung, spiele wirklich nur mit, wenn ich gezwungen werde.
Weiter ging es am Mittwoch, dem 20.10. in einer völlig neuen Runde! Tatsächlich fanden sich, nach einem Aufruf hier im Forum, 7 Saarländer/im Saarland Lebende (als Schwabe bringe ich den Satz noch immer nicht übers Herz 
) zu einer ersten Spielerunde zusammen und was soll ich sagen, ausnahmslos wirklich supernette Leute! Zur Sicherheit hatte ich ein paar Spiele für größere Gruppen mitgebracht, unter anderem
3. 7 Wonders (10/10 nach 11 (geloggten) Partien)
/ Wonders, nach wie vor in meinen Top10 und für mich, außerhalb des social deduction Genres, das beste Spiel für Gruppen über 6 Personen (habt ihr andere Vorschläge, dann immer her damit!). Schnell erklärt, keine Downtime, (außer meiner Freundin ) hat es bisher allen Mitspielern gefallen, schnell gespielt, durch die vielen Erweiterungen immer wieder abwechslungsreich und auch hier hat das Spiel wieder voll gezündet. Teils bekannt, teils unbekannt war es, meiner Meinung nach, ein gelungener Einstieg für eine neue Spielerunde. Auch, wenn es für mich in beiden Runden nicht zum Sieg gereicht hat, hatte ich wieder einmal großen Spaß. Anschließend schafften wir noch eine Runde
4. Der Kartograph (6/10 nach einer Partie)
Auch ein gutes Spiel, das muss man einfach sagen. Für mich eines der besten im roll/flip/draw and write-Genre. War auch eine absolut richtige Wahl für eine siebener Runde. Würde ich mir selbst aber nicht kaufen. Zwar finde ich die meisten Spiele dieses Genres gut, jedoch bisher keines überwältigend. Jedes Spiel ließ mich bisher mit dem Gedanken ''nett'' zurück, aber das wars eben. Für große Gruppen aber super und durch die Monster auch interaktiver als viele andere roll and writes und dadurch 6/10 und nicht 5/10, wie die meisten Spiele dieses Genres für mich.
Als Fazit verblieben alle mit dem Wunsch nach baldiger Wiederholung und an dieser Stelle viele Grüße an alle und insbesondere an absolute Ausnahmegastgeber, FrankSB , die mit der Beschreibung ''wir spielen im Gartenhaus'' für die Untertreibung des Jahres sorgten. Das Ding ist locker doppelt so groß und vier mal so gut ausgestattet wie mein WG-Zimmer
Den Abschluss der Woche bildete der Samstag (24.10.). Der männliche Part der oben bereits vorkommenden drei Pärchen verabredete sich nach dem, spielerisch, etwas enttäuschenden letzten Samstag zu einem ''richtigen'' Spieleabend. Dafür bereitete ich ein auch von mir noch nie gespieltes Spiel vor, das mich seit langem reizt, nämlich
5. Verbotene Welten (9/10 nach einer Partie)
Ja und was soll ich sagen, es erfüllt meine Erwartungen. Es haftet ihm etwas der...ich nenne es mal ''Mief'' der FFG Spiele an, die gewohnte Grafik, die Kartengröße und die teils etwas fiddligen Regeln, aber es ist schon jetzt, neben Blood Rage, mein liebstes Areal Control Spiel. Als besonders positiv empfinde ich den grundsätzlich sehr eingängigen Spielablauf, die vorhandene, aber nicht zu große Asymmetrie und die daraus resultierenden unterschiedlichen Spielstilen und das Kampfsystem, das ein eigenes Minispiel darstellt. Durch die Ziele verkam es auch nicht zu einem krassen Stellungskrieg oder hatte das klassischen ''King-maker''-Problem, zumindest in unserer Partie. Klar, das erste Spiel war gespickt vom Nachschauen von Regeln und hatte dadurch eine Spielzeit von knapp vier Stunden zu dritt (beides meine bisher einzigen Kritikpunkte), aber ich freue mich jetzt wie Bolle auf die Erweiterung und kann es kaum erwarten, neue Fraktionen und eine bessere Taktik in weiteren Partien zu testen.
Nach einer Partie bisher: ewiger Keeper (mal schauen, wie sich das über die Jahre entwickelt ). Obwohl die Zeit schon sehr fortgeschritten war, wollten meine zwei Kompagnons, zu meiner Überraschung, noch ein weiteres Spiel auf den Tisch bringen
6. Schrecken der Meere (8/10 nach 4 Partien)
Ich habe im zugehörigen Thread schon einiges über das Spiel gesagt, aber ich mag es nach wie vor sehr. Das liegt, unter anderem, daran, dass es exakt das ist, was ich erwartet habe: ein nicht zu kompliziertes Piraten-Sandbox-Spiel mit nicht zu ausufernder Spielzeit. Obwohl meinen zwei Mitspielern unbekannt und obwohl wir erst um halb 12 mit der Regelerklärung begannen (während ich das Spiel aufbaute) schafften wir die (schnelle) Partie in ziemlich genau zwei Stunden (ok, am Ende wollte ich das Spiel schnellstmöglich beenden, aber ich lag eben auch vorne 
). Das ist, für ein Sandbox-Spiel, ziemlich gut, will ich meinen! Das Material ist top, das Spiel sehr immersiv, die Abläufe einfach und verständlich und die Möglichkeiten finden ein gutes Maß von großer Auswahl ohne einen zu erschlagen und die Spielzeit auf vier, fünf, sechs Stunden aufzublasen. Außerdem mag ich das Kampfsystem sehr sehr gerne, wieder ein eigenes Minispiel (ich erkenne ein Muster). Das Ausbauen der Schiffe motiviert auch Gelegenheitsspieler und so wollen wir das Spiel das nächste mal auch mal in einer Runde mit den Mädels testen.
Mein einziger, aber leider auch gewichtiger, Kritikpunkt ist nach wie vor das Balancing: In allen meinen Partien gewann derjenige, der am härtesten auf Kampf ging und ein Schiff nach dem anderen versenkte (und später die Festungen). In dieser Runde war es allerdings bisher am engsten, was hauptsächlich daran lag, dass die anderen Spieler versuchten, mit eigenem Aufrüsten der Kanonen, dem Führenden die Schiffe teils wegzunehmen und teils eine eigene Gefahr für diesen darzustellen. Meine Hoffnung ruht also darauf, dass dies noch stärker gekontert werden kann, aber selbst dann sind bestimmte Lebensziele (Familie, Heirat,...) einfach zu schwach. Zwar hat das Spiel momentan eher die Tendenz eine 7/10 zu werden, aber ich habe noch nicht das Gefühl, die Möglichkeiten zu genüge ausgeschöpft zu haben, vielleicht baue ich das nächste mal einen eigenen Plan... Habt ihr bezüglich der Ziele ähnliche Erfahrungen gemacht, oder kennt bessere, vergleichbare Sandbox-Spiele?
So, endlich auch mal im Wochenthread und meinen Respekt an alle, die hier regelmäßig schreiben. Es ist der beste Thread, aber wirklich super aufwendig. Verzeiht bitte, dass ich auf erneutes Korrekturlesen verzichte und die Tatsache, dass ich nur vom letzten Abend Bilder habe.