Alles anzeigenAdventure Games – Die Vulkaninsel, Kapitel 4 (Kosmos, 2019)
So, nun ist es endlich vorbei. Ein letztes Mal machten wir uns zur „Vulkaninsel“ auf. Letztes Mal endete eher seltsam:
Der Vulkan brach aus und wir standen sozusagen mitten in der Lava. Alle bisherigen Karten und Erfolge wurden abgeräumt.
Es änderte sich aber nur sehr wenig gegenüber zuvor. Sehr wenig Rätsel, viel Text und teils unrealistische Handlung. Vor allem das Ende des Spiels war einfach nicht gut. Wieso? Dazu muss ich das Ende spoilern:
Nachdem wir es vor der Lava bis zur Hafenstadt geschafft hatten, hatten wir die Wahl: Auf das Kreuzfahrtschiff gehen und von der Insel fliehen, mit der Verbrecherin Gonzales in ihrem kleinen Boot von der Insel fliehen oder mit unserem Professor weiter zusammenarbeiten. Wir wählten die dritte Option und plötzlichen kommen wir in unserer WG an der Uni an. Wie wir dorthin gekommen sind, wieso die Lava uns beim Heimweg nicht gestört hat (im Gegensatz zu der gesamten Bevölkerung der Hafenstadt), wie unser Professor überhaupt wieder auftauchte (er war nirgends im viertel Kapitel zu sehen, weil er noch geknebelt in einem Van lag), wie es unserer Mitspielerin erging, die noch im Koma in irgendeinem Dorf lag, all diese Fragen bleiben unbeantwortet.
Aber nicht nur das Ende war einfach schlecht bzw. gar nicht richtig aufgelöst, auch der gesamte Geschichtsverlauf blieb uns verschlossen. Im letzten Abschnitt erfährt man ein paar Details, die für uns aber keinen Sinn ergaben:
Es wird davon gesprochen, dass wir Superkräfte haben und sowas wie Tierstimmen hören können. Das der Professor irgendwelche Experimente mit uns durchführte, haben wir herausgefunden, aber nicht die Art. Superkräfte hatte niemand von uns, eine einzige Vision nach einer Tasse Tee wies darauf hin. Und mit den Tieren konnte nur ein kleiner Junge sprechen, aber nicht wir.
Entsprechend enttäuscht waren wir vom Abschluss, aber in Summe auch vom ganzen Spiel. Die drei Abende Spielzeit der beiden Vorgänger waren lang genug (teils auch zu lang), das hätten die Autoren nicht auf fünf Abende verlängern müssen. Die Hintergrundgeschichte und den Abschluss haben wir nicht verstanden, vermutlich weil wir zwischendurch die „falschen“ Entscheidungen trafen. Das Spielprinzip der Adventure Games gefällt mir zwar immer noch, aber nach der „Vulkaninsel“ werden wir vorerst keine der Geschichten mehr anfassen, was sehr schade ist. (5,5)
Ich kann eure Erfahrungen zu 100% bestätigen, bin auch überhaupt nicht klargekommen mit der Story und dem Ende. Fand die Vulkaninsel den deutlich schlechtesten Teil bisher, aber ich kann euch beruhigen, die Akte Gloom City und das Grand Hotel Abaddon sind zum Glück wieder deutlich besser