Beiträge von Diggler im Thema „Kickstarterpreise - Nettopreise?“

    Aber der EKP lag halt DEUTLICH unter dem VKP.

    Aber das bestätigt doch nur, dass den Backern einfach das Maximum an Geld abgeknöpft wird und die erhöhten Preise nur zu einem sehr geringen Anteil mit erhöhten Material- und Produktionskosten zu tun haben.
    Die Projektbetreiber wissen einfach, dass die KS-Zielgruppe bereit ist viel Geld zu zahlen und man mit ihnen gutes Geld verdienen kann, wenn man an sie direkt verkauft, anstatt an Händler zum EKP.
    Und zusätzlich bekommt man das Projekt vorfinanziert.

    Und sämtliche von dir aufgezählten Kosten fallen im Retailhandel nicht an?

    Die Produkte die im Handel verkauft werden, werden genauso in Fabriken hergestellt, dort gelagert, mittels Container verschifft, in Hubs gelagert, usw.
    Nur fallen die Kosten und Gewinnmargen für Publihsser und Handel zusätzlich an und eben zusätzliche Lagerkosten durch den Handel.

    Also wie kann man dann Publisher und Handel durch Fabrik, Marketing und Frachtcontainerkosten ersetzen, wenn das bei beiden anfällt?


    Die Frage ist einfach zu beantworten: Wenn du für einem Projekt keinen Vorteil für dich siehst - nicht mitmachen.

    Genau darum geht es bei der Diskussion ja.
    Aus meiner Sicht (und ja das muss jeder für sich selbst bewerten) fällt der Vorteil bei immer mehr KS-Projekten weg.

    Was bringt Dich deshalb auf die Idee, dass Erstfinanzierer weniger zahlen sollten???

    Weil sie in Vorkasse gehen.

    Weil sie, wie du ja selbst schreibst, in ein unfertiges Konzept investieren, ohne zu wissen was dabei rauskommt, während ein Retailkäufer genau weiss was er kauft.

    Weil, wie ich schon geschrieben habe, kein Publisher und Händler mitverdienen muss.

    Weil keine Lagerkosten, wie im normalen Handel anfallen, usw.

    Die Planungssicherheit meinte ich natürlich im Vergleich zum Retailhandel.
    Die Produktiosprobleme und hohen Transportkosten gibt es dort genauso, es gibt aber absolut keine Auflagensicherheit und keine Vorfinanzierung.

    Deshalb die Frage: Warum sollte ich als Projektfinanzier das Gleiche oder sogar mehr bezahlen?

    Das für mich unverständliche an der Sache ist halt, warum ich als jemand der ein Spieleprojekt ermöglicht und vorfinanziert und das Risiko eingeht ein ungetestetes und oft auch schlecht lektoriertes Produkt vorzubestellen, mehr zahle, als jemand der das alles nicht tut und Retail kauft.

    Noch dazu wo die Projektbetreiber auf KS und Gamefound zusätzlich zur Vorfinanzierung, auch komplette Planungssicherheit aufgrund der genauen Bestellzahlen haben und im Gegensatz zum Handel keinen Publisher und Händler dazwischen haben, der auch noch mitverdienen will.

    Also wie kann es da sein, dass wir als KS-Backer mehr zahlen, obwohl es eigentlich umgekehrt sein müsste?

    Und das mit der VAT ist halt auch so eine Sache.
    Warum behandelt das jeder Projektbetreiber anders und warum spiegelt sich der Preis + VAT nicht im Retailpreis wieder?

    Ich finde die juristische Diskussion geht etwas am Thema vorbei, so lange hier niemand einen juristischen Weg gegen irgendeine Firma anstrebt.

    Viel interessanter ist doch, was man von der aktuellen Preisgestaltung vieler Crowd Funding Kampagnen hält und ob man noch bereit ist da mitzumachen, was natürlich immer von Fall zu Fall zu entscheiden ist.

    Aus meiner Sicht werden immer mehr Kampagnen unattraktiv, da ich oft das Gefühl habe, dass man als Backer (Unterstützer, Vorbesteller) gar keinen Benefit mehr hat, sondern im Gegenteil oft als Cashcow angesehen wird. Preislich liegt man durch Shipping und VAT meist eh schon weit über den Retailpreisen, aber auch die SGs und KS Exclusives werden gefühlt immer unattraktiver, die kostenpflichtigen Addons, um noch mehr Geld aus der Tasche zu ziehen, aber immer mehr.

    Klar sind auch erhöhte Rohstoffpreise und das erhöhte Shipping ein Faktor mMn aber nur ein Teil davon.

    denn ehrlich, wer gibt für DAS Spiel 200EUR aus?

    Leider viele und das ist auch ein Mitgrund, warum die Preise der KS-Projekte einstweilen durch die Decke gehen.

    Das hat zum Teil ein schon echt absurdes Ausmaß angenommen, aber es gibt eben genug Spielenerds, die das akzeptiert und mitmacht. Und wenn man die Preisgestaltungen einzelner Projekte hinterfragt, gibt es auch hier im Forum oft ordentlichen Gegenwind und Unverständnis.