Beiträge von Kathrin im Thema „Elektroauto? Entdecke die Möglichkeiten…“

    Ich fahre seit 2014 elektrisch, mittlerweile das zweite eSmart-Modell. Bereits 2013 hatte ich mal testweise für zwei Wochen ein e-Fahrzeug fahren dürfen. Habe also noch original in überraschte Gesichter schauen dürfen, wenn Fußgänger es nicht gehört haben, dass ich von hinten vorsichtig (aus genau dem Grund) angerollt kam - oder auf dem Parkplatz, wenn das Ausbleiben von Motorgeräuschen für verdutzte, aber durchweg freudig überraschte und beeindruckte Gesichter sorgte.

    Der Smart hat keine große Reichweite, etwa 100km. Alles im Umfeld von dazu passenden Kurzstrecken haben wir aber seitdem elektrisch absolviert. Eine Wallbox ist in unserer Garage installiert. Strom beziehen wir von Polarstern. Eine Photovoltaik Anlage hat das Mehrfamilienhaus, in dem wir wohnen, leider nicht. Der Installation der Wallbox haben die anderen drei Parteien aber zum Glück problemlos zugestimmt.

    Warnung: Laden an einer Haushaltssteckdose kann auch in die Hose gehen. Ist einem Kollegen mit i3 vor ein paar Jahren passiert. Als er den Stecker abziehen wollte, kamen ihm geschmolzene Fäden entgegen. Pures Glück, dass nichts Schlimmeres (= Kabelbrand!) passiert ist. Ich habe auch schon Fotos von „gewagten“ Konstruktionen gesammelt: Verlängerungskabel mit Trommel aus dem Kellerfenster in das Elektrofahrzeug… Na, viel Glück…

    Mit meinem Smart war ich immer ladetechnisch autark, zumal ich im Umkreis blieb. Hab natürlich trotzdem die Ladeinfrastruktur getestet. Gefühlt ist es mittlerweile seltener so, dass Verbrenner die Ladesäulen zuparken. Andererseits nehmen mittlerweile die kostenlosen Angebote eher ab und stellen auf kostenpflichtig um.

    Für längere Strecken hatten wir bis Juni noch einen Verbrenner. Seitdem sind wir „all in“ und haben jetzt einen ID.3 als zweiten Wagen. Wahrscheinlich werde ich aber bald den Smart hergeben und keinen Ersatz anschaffen - bei voraussichtlich auch zukünftig mehr Home Office und geänderter Hobby-Wahl (früher neben unterschiedlichen Büro-Standorten ein weiterer Grund für die Notwendigkeit von zwei Autos) wollen wir versuchen, in Zukunft mit nur einem Auto auszukommen.

    Mit dem ID.3 sind wir bisher sehr zufrieden. Ein paar Kinderkrankheiten mit der Software sind nicht zu verleugnen, aber das wächst sich raus. Laden an der Autobahn mit Schnelllader klappte bisher perfekt. Unsere Auswahl an Ladekarten hat bisher unterwegs das Laden immer ermöglicht (ist aber zugegebenermaßen eine gewisse Wissenschaft für sich und wird hoffentlich noch deutlich besser werden!).

    Fahren selbst bei um die 120km/h mit 15-16 kWh/100km ist möglich. Wir waren aber nie diejenigen, die auf der Autobahn mit Bleifuß links fuhren… Das Fahrgefühl ist super. Das stufenlose Getriebe kenne und schätze ich ja schon seit Jahren. Drehmoment ist auch echt stark - als langjährige Elektrofahrerin ist mir reichweitenfreundliche Fahrweise aber echt zur Gewohnheit geworden.

    Alles in allem werden wir wohl nie wieder ein Auto mit fossilen Brennstoffen besitzen. Es ist ein wenig wie der Effekt, als das Rauchverbot in Kneipen kam: Es ist so viel besser, dass man nicht mehr zugeräuchert wird - und das große Kneipensterben ist trotzdem ausgeblieben. Ich erlaube mir, mittlerweile die Nase zu rümpfen, wenn ich in einer engen Straße mit einer Abgaswolke umnebelt werde…

    Die Forschung für bessere, auch umweltfreundlichere Batterien wird sicher rasant sein, auch in Hinblick auf schnelleres Laden und höhere Reichweiten (wobei gute Lade-Infrastruktur und schnelles Laden dann die ganz dicken Batterien - die ja auch mehr Rohstoffe brauchen und schwerer sind - überflüssiger machen). Natürlich mag es Alternativen zu Elektro geben. Schauen wir mal….