Beiträge von ravn im Thema „Keep the Heroes Out“

    Hat und wird sicher seine Fans finden und längst gefunden haben, mir persönlich hat es in meiner mitgespielten Erstpartie nur mittelmässig gefallen. Wir hatten Szenario 2 auf dem normalen Schwierigkeitsgrad (also nicht Family) gespielt und mit meinen Ratten und dem Poltergeist und einem von Angriffs-Monster dessen Namen ich vergesse habe (braune Spielstene) wurden wir nach unserem zweiten Zug völlig überrannt. Es eskalierte von den Helden arg schnell und danach war die Partie auch schon vorbei - knapp im zweiten Kartenstapel-Durchlauf. Eventuell passten die Monster nicht im Zusammenspiel oder es lag daran, dass wir nicht direkt im ersten Zug bessere Karten besorgt hatten, sondern erstmal gesehen, dass wir selbst vermehrt auf den Dungeon-Plan kamen und die Helden in Reichweite zu dezimieren, bevor die wieder aktiv geworden wären.


    Im Spielverlauf fand ich den mechanisch abzuhandelnden Anteil der Heldenzüge viel zu lang im Vergleich zu den eigenen Entscheidungen, bis zu fünf Handkarten auszuspielen. Wenn jemand aktiv die Helden als Gegenspieler übernehmen würde, sofern das geht, könnte es eventuell besser sein. So war es mir zu sehr nach vorgegebenen Schema F. Zwar durchaus einfach im Handling, aber durch die stetige Wiederholung der Helden-Aktionsfolgen für mich eher langatmig bis langweilig, weil vorprogrammiert, was passieren wird, nachdem die Heldenkarte gezogen wurde. Danach war es eben nur ein reines Abhandeln von Befehlsfolgen.


    Im Direktvergleich finde ich den Klassiker der kooperativen Tower Defense Spiele mit Namen Castle Panic besser, weil dort der eigene Spielanteil gefühlt höher ist und mehr Überraschungen möglich sind, mit denen man zurecht kommen muss. Keep the Heroes Out war mir zu viel Optimierungsaufgabe, ohne dass ich dabei viel tun konnte. Für mich ein typischen Eigenverlagsspiel - überzeugt von sich selbst, was völlig ok ist, aber spielmechanisch mit einigen Ecken und Kanten, denn so eine Frustpartie hätte meiner Meinung nach nicht vorkommen dürfen. War die freie Wahl der Monster schuld oder der zu hohe Schwierigkeitsgrad, der nur eine Stufe über "Family" lag oder schlicht ein für uns ungünstig gemischter Heldenstapel? Keine Ahnung, aber eigentlich egal, denn es gibt (für mich) ausreichend besser empfundene Alternativen im Spieleschrank.