Mein ist seit drei Wochen hier, bin aber bislang nicht über das erste „Übers-Regeln-überfliegen“ gekommen. I
Ich habe nicht gesagt, dass niemand das Spiel gespielt hat, ich sage nur, und aus dem Zitat geht offensichtlich hervor, dass manche das Spiel kritisieren, bevor sie es überhaupt gespielt haben.
Ich möchte auch niemandes Komfort wegnehmen. Wie ja oben auch geschrieben, soll jeder das gerne so machen, wie er möchte. Sich eine Hilfe zu basteln, die einem ermöglichst, ein Spiel so zu genießen, wie MAN SELBST es gerne hätte, ist total legitim und mache ich auch sehr oft. Zu behaupten, dass es sich dabei aber um einen inhärenten Fehler im Design des Spiels handle, den man gerne ab Werk ausgebessert haben möchte, finde ich hingegen vermessen und unangebracht.
Natürlich kannst du argumentieren, dass es in der von dir beschriebenen Situation komfortabler gewesen wäre, wenn der Weg des Beasts schon eingezeichnet gewesen wäre. Ich argumentiere im Gegenzug, dass es in 95% aller anderen Fälle unkomfortabler ist, den Weg einzeichnen zu müssen. Und ich bin mir sicher, dass viele Designer diese Diskussion sehr oft intern führen: Komfort gegen übermäßigen Verwaltungsaufwand, der diesen Komfort ermöglicht. In dem Beispiel von Beast wurde sich wohl schlicht entschieden, dass der Aufwand es nicht wert ist, da in dem meisten Fällen kein Bedarf besteht, den Weg so akribisch nachverfolgen zu müssen (nicht, weil egal ist, wo das Beast langelaufen ist, sondern weil es sich der Spieler leicht merken kann). Siehe: "es war garnicht erst geplant überhaupt eine Minimap zu liefern."
Und nochmal: Wenn man als Spieler der Meinung ist, dass das nicht ausreicht, kann man sich ja gerne eine Abhilfe schaffen. Nach wenigen oder teilweise ja auch garkeinen Partien zu behaupten, dass müsse so für alle sein, halte ich bestenfalls für fragwürdig.
edit: Da im Nachtrag behauptet wird, dass ich Leuten die geistige Gesundheit entziehe: Ich habe lediglich gesagt, dass ich Spielern in meiner Stammrunde empfehlen würde, an dem Abend was seichteres zu spielen, wenn sie sich nicht in der Lage fühlen, sich die wenigen Schritte zu merken, die sie in den letzten 10 Minuten gegangen sind. Das heißt nicht, dass man nicht mal was nachgucken kann, dafür existieren die Karten ja überhaupt erst. Aber jede Runde jeden Schritt nachgucken zu müssen (was für mich erst den Overhead des permanenten Einzeichnens rechtfertigen würde), halte ich für schlicht übertrieben oder im Falle derjenigen, die das Spiel noch nicht gespielt haben für eine falsche Erwartungshaltung.
Und noch ein letztes Mal: Sollte dennoch jemand mitspielen wollen, der ernsthaft Probleme mit dieser mentalen Leistung hat, egal aus welchen Gründen, gibt es ja mehr als genug Möglichkeiten der Anpassung, die man vornehmen kann. Die möchte ich niemandem nehmen oder ausreden. Meine Kernaussage ist: Bitte nicht behaupten, dass ist ein Fehler im Design. Es ist schlicht nicht so designed, wie ihr es gerne hättet. Es ist auch kein objektives Versäumnis, die Marker weggelassen zu haben. Es ist in meinen Augen eine Abwägung zwischen Komfort und Verwaltungsoverhead, der in diesem Fall nicht zu euren Gunsten ausgefallen ist. Das ist ein entscheidender Unterschied.
Und bevor es mir wieder um die Ohren geworfen wird: Niemand ist geistig ungesund, weil er mal einen Schritt nachgucken muss, nachdem die Brettsituation komplex geworden ist. Das habe ich auch schon mehrfach tun müssen. Ich finde aber eben das Nachschauen unter den Richtungskarten in einigen wenigen Situationen weniger aufwändig als ein permantes Einzeichnen des Weges.