Beiträge von Planck im Thema „Top 10 Serien“

    Für alle, die an einem verregneten Sonntag vor dem Fernseher sitzen, nicht wissen, was sie gucken sollen, weil Amazon nur Rotz im Programm hat, kein Interesse an Star Wars und Marvel bei Disney+ vorhanden ist und Netflix schon dreimal durchgeguckt wurde, hier die ultimate, objekte und mit dem plancksches Qualitätssiegel ausgezeichnete Liste der Top 10 Serien:


    1) The Wire

    Serien haben in den letzten 10-15 Jahren einen enorm Sprung nach vorne gemacht, sowohl qualitativ als auch quantitativ, aber es war leider nichts dabei, was es mit The Wire aufnehmen kann. Für mich die Sperrspitze es Mediums und möglicherweiße das beste, was wir je zu Gesicht bekommen haben. Es ist spannend, hatte viele tolle Figuren, die von ebenso guten Schauspielern verkörpert werden, es gibt viele tolle Einzelnmomente und denkwürdige Szenen. Hier wird neben der eigentlich Handlung einfach mal ganz beiläufig soziale Experimente thematisiert. Und natürlich: Baltimore. Ich glaube noch nie wurde eine Stadt so facettenreich dargestellt, in jeder Staffel wird nicht nur die eigentliche Handlung vorangetrieben, sondern auch ein neuer Aspekt der Stadt eingeführt und behandelt. Es gibt viele gute Serien, viele gute "Gangster gegen Polizei"-Serien und auch wenn ich "the Shield" oder so ihre Qualität nicht absprechen will, so bleibt für mich The Wire in einer ganz eigenen Liga. Für mich einfach ein Meisterk.


    ab hier wird es subjektiv und alle Platzierungen könnten auch untereinander getauscht werden.


    2) Scrubs

    Die Serie wandelt auf einem sehr dünnen Seil in 10 km Höhe. Auf der einen Seite versucht man sich an einer Komödie, andererseits versucht man die schmerzhaften Seiten eines Krankenhausalltags einzubauen und persönliche Probleme der Figuren einzubauen. Und ich kenne kaum eine Serie, die diesen Spagat besser schafft. Scrubs ist lustig, teils absolut traurig und dieser wechsel findet teilweise innerhalb von Sekunden statt ohne aufgesetzt oder fehl am Platz zu wirken. Tolle Charaktere, tolle schauspieler, tolle Ideen (Musicalfolge!). Selbst für Leute geeignet, die kein Interesse an Krankenhausserien haben.


    3) Chernobyl

    Die Serie geht einem unter die Haut, eines der intensivsten Erlebnisse, die ich gesehen habe.


    4) Avatar

    Ich hatte sehr geringe Erwartungen und war überrascht wie gut die Serie am Ende war. toller Zeichenstil, gut geschriebene Charaktere mit einer nachvollziehbaren Motivation und Entwicklung, spannend und teils sehr ernste Themen bzw. konsequente Fortführung der Regeln in der Welt.

    Das

    werde ich bis heute nicht aus meinem Kopf bekommen.


    5) Fargo

    Hier tat ich mich richtig schwer. Bei nur 10 Titeln wollte ich eigentlich True Detective reinnehmen, dessen erste Staffel überwältigend war, aber der qualitative Abfall bei Staffel 2 war zu groß, um es ruhigen Gewissens hier zu nennen. Fargo hat es da besser gemacht. Staffel 1 ebenfalls überragend, aber auf seine eigene spannend, lustig, groteske Weise, aber Staffel 2 und 3 konnten das Niveau halten bzw. nur ganz leicht einbüßen, weshalb Ich Fargo hier den Vortritt lasse.



    6) Rick and Morty

    Skurril, lustig, voller bekloppter Ideen, Referenzen und noch mehr bekloppter Ideen. Die Geschichten sind wunderbar durchdacht, halten jede Überraschungen parat und wenn man denkt, man hätte durchgeblickt, kommt eine neue unerwartete Wendung. Für mich eines der (Animations-)highlights der letzten Jahre.


    7) Community

    Comedygold trotz einer etwas schwächeren letzten Staffel. Viele tolle Ideen und Gags. Alleine die Paintballfolgen befinden sich in meinem persönlichen Serienolymp.


    8) Breaking Bad

    Hat hier vermutlich jeder gesehen und weiß wieso sie so gut ist.


    9) Bojack Horseman

    Humor ist ok, Zeichenstil gewöhnungsbedürftig, die Prämisse mit "Menschen in Tiergestalt und normale Menschen leben in einer Welt" ist ganz solide. Wieso also in eine Top 10 Liste packen? Weil die Figuren, ihre individuellen Probleme und die menschenlichen Abgründe, die hier dargestellt werden, so toll eingebaut sind, konsequent durchgezogen werden, dass einem regelmäßig das Lachen im Halse stecken bleibt. Je länger die Serie ging, desto begeisterter war ich.


    10) Twin Peaks (Staffel 1+2)


    Der Titel, der mir am schwersten fiel. Ich könnte euch viele Dinge nennen, die mir nicht gefielen. Manche Figuren wirkten als hätten sie einen Stock im Arsch, das offene Ende der Handlung war ärgerlich, stellenweise hat es sich gezogen, ein paar unnötige Nebenhandlungen und immer und überal gab es die Lynch-typischen Eigenheiten, die grotesk und absolut fehl am Platz wirkten.


    ABER: auf der anderen Seite wurde hier eine tolle amerikanische Kleinstadt dargestellt, die Atmosphäre war zum Schneiden. Es wurde ein unglaublich spannender Kriminalfall präsentiert. Der letzte Negativpunkt ist teilweise auch eines der größten Pluspunkte gewesen: eine groteske Geschichte, die irgendwo Komödie sein will, irgendwo Drama, Fantasy, SciFi, Mystery. Die Serie hat trotz aller Kritik einen unglaublichen Sog ausgeübt, sodass ich mir die Serie irgendwann ein zweites mal ansehen musste und beide male war ich irritiert und begeistert zugleich. Und auch jetzt denke ich an viele ikonischen Szenen zurück wenn ich an Twin Peaks denke: das Dinner, das weiße Pferd, die rote Hütte, Log Lady und natürlich das wunderschöne Introlied.




    puhh, viele tolle Serien und ich bin froh, dass in anderen Liste ebenfalls viele tolle Titel genannt wurden, weshalb ich kein ganz so schlechtes Gewissen habe, obwohl ich die titel auch problemlos hätte erwähnen können: GoT, True Detective, Mr. Robot, Maser of Sex, Halt and Catch Fire, Watchmen, Dexter Staffel 1-4, The Shield, Ducktales, NGE, Cowboy Bebop, Ghost in the Shell, Mad Men, The Boys, Sopranos, Leftovers, ... ... ...

    Das zu lesen tut weh. :crying: