Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „Top 10 Filme“

    Fargo musste knapp über die Klippe :$

    Fargo ist super, aber bei den Coens gibt es dann noch Miller's Crossing, Barton Fink, Blood Simple, No Country for old men, Hudsucker und Big Lebowski. Und bei Scorsese Goodfellas, Die Zeit nach Mitternacht, Raging Bull, Bringing out the Dead, Wolf of Wall Street. Würden wir nach den besten Regisseuren fragen...


    Der eine Film, den ich hier echt nicht erwartet hätte, war übrigens s3chaos Keoma. Eine Art Italowesternoper aus der absoluten Spätphase des Genres, in der Hauptdarsteller Franco Nero und eine alte Frau konstant einen Kommentar zur gerade geschehenen oder noch kommenden Handlung singen. Ganz schräges Teil, das ich auch sehr mag.

    Mich wundert es, dass Viele den Geschmack meiner Frau teilen, aber meinen nur Einer gut fand :)

    Liegt vielleicht daran, dass Blood in blood out in Deutschland quasi keine Sau kennt (tolles Latino-Gangsterdrama, aber als ich den im Kino sah, war ich alleine drin), und dann kommt gleich Saw. Da haben dann wohl viele aufgegeben :).


    Und wegen obigem: Das war tongue in cheek, nimm das bloß nicht ernst :).

    ..und da geb ich Eurem Geschmack schon so ne einfache Ausrede, aber nein... ;).


    Mal im Ernst: Wenn das so weiter geht, behauptet dieses Forum am Ende, dass Underworld einer der 10 besten Filme aller Zeiten ist. Dann geht der kleine Cineast in mir aber wirklich ohne Abendessen ins Bett und weint bitterlich.

    Es wundert mich, diesen Film in irgendwessen All-Time Top10 zu sehen. Ich hätte ihn vermutlich nicht in meine eigene gesetzt, aber ich muss zugeben: in den ersten zwei Wochen mit der DVD habe ich den ungefähr jeden zweiten Tag vollständig Anfang bis Ende geschaut, wie ein Musik-Album! Ist mir sehr am Herzen.

    Das ist das Schöne: den können Musikfans genauso für sich vereinnehmen wie Filmfans. Was Luhrmann da gemacht hat war rückblickend derart stilbildend für die nächsten zwei Jahrzehnte, dass man den Film heute gar nicht mehr mit den großen staunenden Augen des damaligen Publikums sehen kann, aber ich wage zu behaupten dass selbst Marvelfilme heute Montageelemente aus Moulin Rouge inkorporieren. Das ist quasi die Definition dessen, was Bazin als cinema pur, reines Kino, bezeichnet hat, eine fliegende und tanzende Kamera mit unendlicher Energie.

    Die erste Regel von Archibald Tuttle ist: Es gibt keine Regel. Das hab ich nur mir selbst auferlegt, weil sonst wahrscheinlich Kurosawa viermal aufgetaucht wäre.


    Und Hobgoblin: meine Zehennägel sind noch an Ort und Stelle. Es geht ja letztlich um Geschmack, gemischt mit einer Prise Seherfahrung (siehe Dune), und das gehört jedem selbst.

    Nein, ich meine die Variante mit Hugh Jackman…

    Und nirgends stand das Fernsehfilme Nichtstun genannt werden dürfen (oder?)

    Danke, dachte ich mir auch, aber da gibt es echt viele andere.


    Und okay, stimmt, das steht nirgends. Dann also 0,5 Punkte für Gettysburgh. Und 0,5 für Flug in Gefahr.

    Werte ich dann mal als Punkt für die großartige dreiteilige Verfilmung von 1935,

    War das die mit Charles Laughton ? :/

    Nee, die ist einteilig. Aber du hast Recht, die von mit gemeinte französische Verfilmung, die erst in den letzten 20 Jahren so richtig wiederentdeckt wurde und ästhetisch extrem spannend ist (greift viele Elemente von Citizen Kane voraus), ist von 1934.

    Les Miserables

    ...Werte ich dann mal als Punkt für die großartige dreiteilige Verfilmung von 1935, korrekt? (Will sagen: es gibt irgendwas mit 40 Verfilmungen, aber sag mir wenigstens ob Liam Neeson oder Hugh Jackman).


    Und Gettysburgh ist raus, das war ein Fernsehfilm.

    9. Never Give a Sucker an Even Break (1941)

    W.C. Fields ist jedenfalls mal ne richtig gute Wahl. Von dem stammt ja auch "ich trinke kein Wasser, da ficken Fische drin" und "wer Hunde und kleine Kinder nicht leiden kann, kann kein schlechter Mensch sein".


    Und Constabler: Versuch Mal an die fünfstündige Fernsehfassung von Underground zu kommen. Quasi nochmal ein ganz neuer Film. Lief leider nur einmal bei Arte, kam aber dann in England glaub ich auf DVD raus. Leider bin ich bei kusturica irgendwann politisch etwas sehr enttäuscht worden, aber die Filme mag ich trotzdem auch sehr.

    Ohne Reihenfolge:


    • Barry Lyndon
    • I wie Ikarus
    • Krieg der Sterne
    • Alien
    • Flucht ins 23. Jahrhundert
    • Andromeda - Tödlicher Staub aus dem All
    • Waterloo
    • Ben Hur
    • Das Ding aus einer anderen Welt
    • Jäger des verlorenen Schatzes

    Wahrscheinlich fallen mir irgendwann noch andere Titel ein, die den ein oder anderen aus dieser Liste wieder ersetzen. Aber so aus dem Handgelenk fallen mir diese 10 ein.

    Vieles davon wär in meiner B-Liste von Filmen die einfach Spaß machen.

    Ich füge die Links später ein, da gerade in Öffis. Außerdem beschränke ich mich auf einen Film pro Regisseur, weil die Liste sonst Schlagseite bekäme:


    1. Lawrence von Arabien: Vielleicht nicht der beste Film aller Zeiten, aber einer, der für mich die Kategorien "epische Unterhaltung" und "Tiefe in der Figurenzeichnung" optimal verknüpft.


    2. Brazil: Terry Gilliams bester Film, eine ultraböse Gesellschaftssatire, die heute moderner wirkt als 1985.


    3. Ikiru - einmal wirklich leben: Der beste Kurosawa ist es nicht (da hätte ich wohl auch Die sieben Samurai gesagt), aber der bewegendste Film den ich kenne ist es. Bitterböse Karikatur einer menschenfeindlichen Bürokratie trifft auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben.


    4. Vom Winde verweht: Die Definition und Höhepunkt des klassischen Hollywoods. Besser kann man Kitsch, Pomp und aufwändige Kulissen nicht mit sarkastischem Witz und Raffinesse in der Dramaturgie zusammen bringen.


    5. Zwei glorreiche Halunken: Leone hat zwei bessere Filme gedreht, aber keinen der so unterhaltsam ist wie diese Picaro-Geschichte, in der Eli Wallachs Tuco der eigentliche Held ist.


    6. Magnolia: Drei Stunden Melodram, mit einem starken Bewusstsein für die eigene Absurdität, mit exzellenten Darsteller*innen, einem der besten Musikscores aller Zeiten und dem besten Regenfall der Filmgeschichte. Was will man mehr.


    7. Szenen einer Ehe: Für mich der Bergman-Film der bleibt, auch wenn der ästhetisch wohl der schlichteste ist. Sechs Stunden die Geschichte einer Ehe, die nach der ersten Stunde bereits beendet ist. Der Mann war fünfmal verheiratet, der wusste wovon er sprach.


    8. Detour: Die Essenz des Film Noir in einer guten Stunde. Bestes Beispiel was ein B-movie leisten kann, und ein extrem frühes Beispiel dafür, dass entgegen Hitchcocks Überzeugung der unzuverlässige Erzähler sehr gut funktionieren kann.


    9. Moulin Rouge: Die Postmoderne als Film. Einzigartiges Potpourri bekannter Melodien, völlig ahistorisch, und mit der entfesseltsten Kamera der Filmgeschichte.


    10. Reservoir Dogs: Der wilde, ungebremste Tarantino ist mir immer noch der liebste.