Beiträge von koala-goalie im Thema „Corrosion (Deep Print Games / 2021) ...erstes Expertenspiel“

    Wenn ihr gestern gespielt habt, möchte ich da noch eine Frage stellen:

    Spielt es sich mehr wie ein Enginebuilder, weil ja da altes ständig ineinandergreift oder mehr wie ein Optiimier-Ressourcentauscher?

    Oder dominiert mehr die Kartenmechanik?

    (Weil die Engines am Rad sind ja auch nur Ressourcen... die man halt drei mal bekommt oder eben einmal zeitverzögert. Und theoretisch tauscht man ja Karten in kaputte Maschinen und Zahnräder mit kaputten Maschinen in funktionierende Maschinen und diese dann wieder in irgendwelche Rohstoffe. Und die wertvollen Chrom-Maschinen bringen viele Siegpunkte mit.)


    Beim Lesen der Anleitung war ich mir nicht sicher wie stark das Enginebuilding überhaupt ins Spielgefühl durchschlägt.

    Klar, man hat noch seine Chrom-Hauptmaschine, aber ob die es so richtig raus reißt?


    (Ich dir das Spiel ja tatsächlich interessant, weil man seine Maschine ja verändert und gegebenenfalls neuen Bedürfnissen anpassen muss. Aber ich seh da für mich auch Risiken und möchte es noch ohne Probepartie kaufen. )

    Hab die Anleitung auch durch. Es gibt zwei mögliche Hauptaktionen:

    • Karte (Ingenieurin) spielen. Das sorgt meist für neues Zeug. Also entweder bekommt man eine neue Ingenieurin aus dem Vorrat auf die Hand oder man bekommt eine (kleine) Maschine, die man an seine große Maschine anlegen darf. (Oder man macht was halt sonst noch auf der Karte steht.)
      • Wichtig 1: Das was man mit der Karte macht, dürfen danach alle Mitspieler (ohne Aktion!) kopieren, wenn sie eine höher wertige Ingenieurin der selben Farbe ausspielen
      • Wichtig 2: Die ausgespielte Ingenieurin steht einem dann eine Weile nicht zur Verfügung. Und zwar so lange bis man seine Maschine oft genug eingesetzt hat (bei Stufe 2 Ingenieurin zweimal einsetzen.)
    • Maschine drehen (=aktivieren). Man hat mit den Karten ja unterschiedliche Maschinen gekauft und kann jetzt deren Effekte einsetzen. Dabei hat die Maschine 4 Phasen (3, 2, 1 und X). In der Regel baut man Maschinen an die Stelle die sich gerade in Sektor 3 befinden und zerstört diese, welche sich in Sektor X befinden.
      • Einmalmaschinen kauft man nicht funktionsfähig und diese muss man zuerst mittels Hilfsaktion reparieren. In Phase X werden sie dann einmal aktiviert, liefern eine etwas stärkere Aktion und sind dann weg
      • Drehmaschinen kann man bis zu 3 Mal einsetzen (sie werden in Sektor 3 gespielt und gehen nach 3 Drehungen bis Sektor X kaputt) und geben meistens Rohstoffe
      • aktive Chrom-Maschinen in der eigenen Auslage und werden möglicherweise aktiviert

    Dann gibt es die Verwaltungsphase. Da bekommt man gespielte Karten (Ingenieurinnen) wieder auf die Hand, Maschinen gehen eventuell kaputt und man kann Hilfsaktionen machen.

    • Maschine warten: Man gibt Rohstoffe aus um Maschinen auf ihre aktive Seite zu drehen um sie zukünftig einsetzen zu können.
    • Maschine beschleunigen: Man gibt Dampf (weitere Ressource aus) um Maschinen zu verschieben. Man erhält ihre Effekte früher, aber sie gehen auch früher kaputt

    Das ganze ist eine Art umgedrehtes Rennspiel. Es gibt nämlich einen eingebauten Timer über Sondersiegpunkte. Alle vier Maschinenumdrehungen bekommt man einen davon. Sind die weg, endet nicht direkt das Spiel aber man muss ab dann für jeden weiteren Zug Siegpunkte zahlen oder sein Spiel beenden. Deswegen ist das Maschinen beschleunigen wichtig. Man erhält den selben Output, muss aber weniger oft drehen.

    Die andere Ressource, die Zahnräder braucht man für die Wartung der Maschinen. Ohne Wartung bekommt man ja den Effekt nicht. Außerdem müssen auch die Chrom-Maschinen (eher aufwendig) gewartet werden. Diese liefern aber mächtigere Effekte oder auch permanente Boni.


    Siegpunkte gibt es am übrigens für

    • Das Warten (Inbetriebnahme) der Chrome-Maschinen
    • Die Auszeichnungen (Zielkarten)
    • Die Einmaleffekte der Maschinen

    Es ist durchaus Interaktion vorhanden und es gibt auch einige knifflige Verzahnungen. Und man muss einfach effizienter sein als die Mitspieler. Über die Auslagen und verschiedenen Effekte sollte eigentlich auch genügend Variation drin sein.


    Eigentlich fand ich das Spiel interessant, weil man sich im Spiel ja immer neu erfinden muss und aus der Auslage die passenden Plättchen kaufen muss. Dabei kann man durchaus ganz gut vorausplanen, da man ja immer drei Drehungen Zeit hat um die Maschinen zu warten oder die Ressourcen zu verbrauchen. Außerdem kann man sich bei den Chrom-Maschinen vielleicht auch mächtige Kombos zusammenbauen. Das überblicke ich noch nicht so. Cool finde ich außerdem die Regelung am Spielende ... man darf weiterspielen muss aber für jeden Zug drei Siegpunkte bezahlen.


    Klingt nach einem echt guten Euro, mit Begeisterung gepackt hat es mich aber aktuell noch nicht. (Klingt für mich gerade mehr nach einem Spiel, dass ich immer interessiert mitspiele aber nicht ständig selbst den anderen aufschwatzen möchte ...)