Beiträge von Kadric im Thema „Asmodee erhöht die Preise“

    Korbi Ich kann da nur für mich sprechen: den Zugang zu Brettspielen und die Bereitschaft mehr als 30 € auszugeben habe ich 2018 dank der Spiel und Kickstarter enzwickelt. Zuvor war ich Teilnehmer von zwei regelmäßigen Spielgruppen, dort stand für mich jedoch die soziale Interaktion im Vordergrund. Die Spiele gingen von Agricola über Carcassonne, Alhambra, Dominion, Orleans bis zu Catan - war alles ganz nett, für mich stimmte jedoch nie das Preisverhältnis (n paar Karten, Holzteile vs große Produktionsmengen - pf, gib mir Catan für 10 € und ich knirsche als Kunde noch immer mit den Zähnen :lachwein:).

    Ich hatte dann mal Arkham Horror 2nd Edition gesehen, was mich thematisch richtig abholte und gleichzeitig aufgrund des umfangreichen Regelbuchs abschreckte - dazu kam ne UVP von 60 € und ich hatte das Thema der eigenen Brettspiele bereits begraben.

    Auf der Spiel bin ich dann dem maximal überproduzierten Monumental begegnet, hab zum ersten Mal Miniaturen in der Hand gehalten und damit gezockt - da wurde mir erst bewusst, dass es noch soviel mehr an Spiele als das genannte gibt. Ich hab’s dann direkt danach als ersten Kickstarter gebackt (obwohl KS noch sehr zwielichtig, dubios und irgendwie wie am Rande der Legalität wirkte) und mich dann mit der Brettspielwelt aufmerksam auseinander gesetzt.

    Ich bin mit meiner haptisch-visuellen Ausprägung vielleicht nicht der Durchschnitt (der Fokus sollte ja eher auf Spielmechaniken liegen), ohne diesen Fokus hätte ich jedoch nie diesen breiten Zugang entwickelt. In meinem Freundeskreis werden Spiele ohne überdurchschnittlicher Produktion auch weiterhin gerne als „Kinderspielzeug“ abgestempelt - nur wegen dem visuellen und zweidimensionalen Eindruck (das extrem schwankt da zwischen Schafkopp, MÄDN und Schock in der Kneipe und Warhammer 40k, dazwischen gibt es für manche nichts =O).

    Theoretisch entwickelt der Mensch, wenn er frühzeitig einem TV oder Smartphonekonsum ausgesetzt wird eine im Vergleich geringer ausgeprägte Vorstellungskraft und Abstraktionsfähigkeit - wenn das stimmen sollte, könnte das in Zukunft auch Auswirkungen auf die Akzeptanz von Karten- und tokenlastigen Spielen haben.


    TL;DR: Als Anfänger hätte ich ohne Überproduktion niemals Zugang zu den Brettspielen erhalten, mit der heutigen Erfahrung stimme ich dir jedoch zu :thumbsup:

    Problem sind neben den Kosten die nicht vorhandenen Fähigkeiten und Fertigunsmöglichkeiten in Deutschland bzw Europa. Klar kann man hier drucken und rudimentäre Meeples herstellen lassen, vieles was darüber hinaus geht und mit customization oder veredelung einher geht ist hier leider nicht möglich.

    In einer globalisierten Welt gibt es fast ausschließlich hochoptimierte Fertigungsanlagen, ein daraus resultierender Nachteil ist eine geringe Flexibilität in den Prozessabläufen.

    Das CNY ab 01.02.22 bereitet vielen Supply Chain Analysten ebenfalls sorgen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass das 1. Quartal '22 ebenfalls noch mit diesen Problemen zu tun haben wird. Je nachdem wie lange uns Corona noch begleiten wird, kann es noch länger dauern.

    Da hilft nur eins: CNY 22 fällt aus! :lachwein:


    Interessante Darstellung der Gesamtlage, vielen Dank.