Beiträge von MANBEARPIG im Thema „26.07.-01.08-2021“

    So, ich durfte die letzte Woche auch einmal wieder ein paar Spiele kennen lernen, also alles Erstpartien.


    Unter der Woche gab es zunächst eine Partie #ExcavationEarth zu viert. Mit dem Spiel hatte ich so meine Probleme. Zum einen hat es bei mir praktisch bis zum Ende gedauert, bis ich alle Regeln richtig verstanden hatte (ich schiebe es auf die Hitze :D ), aber auch so lief das Spiel komplett an mir vorbei. Meine gedrafteten Karten haben nie wirklich zur aktuellen Situation auf dem Brett gepasst, in den Märkten war ich meist nur Vorlagengeber und meine Dudes liefen gefühlt sehr unkoordiniert auf dem blauen Planeten umher. War mir alles in allem doch etwas zu chaotisch. Würde ich zwar wieder mitspielen, aber nie danach aktiv fragen. Bekommt eine BGG Bewertung von 5.8/10 von mir.


    Zum Ausklang des Abends wurde mir dann #Photosynthese vorgesetzt. Ich glaube wir haben da auch mit Teilen der Erweiterung gespielt. Es hatte zumindest jeder von uns noch ein Tierchen, das im Walde seinen Schabernack getrieben hat. Möglicherweise lag es an den abklingenden Temperaturen (sehr viel wahrscheinlicher aber doch an den wesentlich einfacheren Regeln), aber hier lief es für mich vom Start an sehr gut. Konnte mir frühzeitig den Mittelplatz mit einem großen Baum sichern, der dann auch für den Rest der Partie zuverlässig Sonne geliefert und am Ende ordentlich Punkte gegeben hat. Hat dann auch für den Sieg gereicht. Die Präsenz auf dem Tisch ist sehr schön, es macht Freude den Wald beim Wachsen zuzusehen. Der Mittelteil des Spiels hat sich dann allerdings etwas zu sehr für meinen Geschmack gezogen. Insgesamt aber eine solide 7/10.


    Am Wochenende habe ich dann für alle #Feudum vorbereitet (das volle Spiel, also mit Basis und verstärkten/alternativen Aktionen). Donnerlütchen, ist das eine Katastrophe was die Regelerklärung angeht. Rückblickend bin ich der Meinung, dass man das sinnigerweise nur während des Spielens erklären sollte. Das geht aber natürlich nur mit bestimmten Gruppen (mit meiner definitv nicht). Ich habe nicht genau auf die Uhr gesehen, aber sollte irgendwo zwischen 75 und 100 Minuten für die Erklärung benötigt haben. Da schaltet natürlich jeder irgendwann ab und am Ende bleiben nur große Fragezeichen. Nach den ersten zwei, drei Runden hatte sich dann aber der Nebel der Unverständnis größtenteils gelüftet und die Mechanismen und die Zusammenhänge waren dann gar nicht mehr so kompliziert. Beim Eintritt in Epoche 2 hatte ich noch die Befürchtung, dass sich das Spiel ähnlich lang ziehen würde wie die Erklärung, aber dem war erfreulicherweise nicht so. Das Spielende kam dann letztendlich wesentlich schneller als alle erwartet hatten. Mir hat Feudum eigentlich ganz gut gefallen, aber die Regelhürde ist leider enorm, so dass ich befürchte, dass ich das in diesem Leben nur noch selten auf den Tisch bekommen werde. Ein weiterer negativer Punkt war die teilweise sehr unübersichtliche/schlechte graphische Gestaltung. Also so Dinge, wie hier im Forum ja auch schon angekreidet wurden, wie bei den Royal Writ Karten, dass da die Gesamtkosten angegeben sind, obwohl man nur reduzierte Kosten zahlen muss, usw.. Fast noch schlimmer fand ich allerdings die extrem schlecht auszumachenden Unterwasser- und Luftschiffwege. Ich hatte mir darüber keine Gedanken gemacht und die Maxi-Neopren-Spielfeldmatte ausgerollt. Da sind diese Feinheiten im Druck leider arg verwischt worden. Auf dem Papp-Spielbrett sind die Wege deutlich besser erkennbar. Das ist schon ziemlich schade.


    Die Runde an sich war ziemlich friedlich. Es gab keinen einzigen Kampf. Ich wollte der späteren Siegerin eigentlich aus Spaß einen Spielmarker vom Feld kloppen, bin aber an meiner schlechten Vorbereitung gescheitert. Bis ich in der letzten Runde das nötige Salpeter angesammelt hatte, um den Stärkevorteil zu erreichen, war die Conquer-Karte die letzte auf meiner Hand. Erst da fiel mir dann wieder ein, dass man die ja nicht als letztes ein einer Runde spielen darf... :lachwein: Insgesamt gibt es in dem Spiel vermutlich noch viel mehr zu entdecken und ich würde es gerne nochmal spielen, aber da bin ich eher pessimistisch. 7.6/10 und darf in meiner Sammlung bleiben.


    Spieler 4 hatte ich mit Feudum dann leider vergrault und wir haben die eigentlich angepielte Partie #RailwaysOfTheWorld dann gestrichen und stattdessen das bei meinem Kumpel frisch eingetroffene #AnkhGodsofEgypt ausprobiert. Wow, was für eine Graupe :down: Ich liebe #ChaosInDerAltenWelt von Eric Lang, kann aber mit den ganzen CMON Krempel von ihm generell nicht so viel mit anfangen. #BloodRage finde ich nur unterdurchschnittlich und #RisingSun nur gerade noch so erträglich. Ankh reiht sich da noch weit drunter ein. Ich mag kooperative Spiele nicht, weshalb es keine Überraschung sein sollte, dass ich an dem Merge-Mechanismus keine Freude hatte. Im Vergleich zur Führenden haben wir sicherlich nicht gut gespielt, aber wie das Catch-Up Mechanismus sein soll, habe ich nicht verstanden. Zumindest in unserer Partie wurden wir dadurch beide bestraft. Ich als letzter auf dem Devotion-Track habe den 2. auf mein niedriges Level runtergezogen und habe selber alle Figuren verloren und viele meiner freigeschalteten Fähigkeiten wieder verloren. Sich dann zu zweit im Kampf gegen den ersten im geheimen abzusprechen ist dann auch irgendwie ziemlich unelegantes Spieldesign. Eigentlich hätte man den Raum verlassen müssen, um sich ordentlich auf eine Strategie zu einigen und zu entscheiden, welche Kampfkarten wann genutzt werden.


    Das System mit der Aktionsauswahl gefiel mir auch gar nicht. Ich mag es nicht, wenn mich ein Spiel zwingt den Gegnern gute Vorlagen zu liefern. Das hat mir schon #ChimeraStation komplett madig gemacht (hier schaltet man regelmäßig auf dem Spielbrett Hexfelder mit Boni frei. Dadurch haben die Gegner dann die Möglichkeit noch weiter vom zentrum entfernte Hexfelder zu nutzen, die noch bessere Boni bieten). In Ankh kommt man regelmäßig in die Situation, dass man den Gegnern das Abhandeln von Events (heißen die so?) ermöglicht. Spieltechnisch mag das nicht immer zwangsweise ein Vorteil sein (man verliert dadurch dann die 2. Aktion), aber psychologisch ist das für mich immer unerfreulich.

    Aus Platzgründen hatte mein Kumpel nur das Grundspiel dabei, was wohl ca. der Retail-Ausgabe entspricht. Da missfällt mir bei CMON auch immer, dass sie ganz offensichtlich (absichtlich?) wenig Mühe in die nicht KS-Exclusive Spielmaterialien stecken. Die Papptoken sehen sowas von schlecht und unmotiviert produziert aus, vor allem im Gegensatz zu den schönen Miniaturen und auch dem, wie ich finde, sehr gelungenem Spielbrett.

    Die Figürchen verschleiern hier auch ein wenig den Charakter des Spiels. Ich hatte starke Flashbacks zu meinen Ersteindrücken von #Scythe . Da hatte ich damals auch ein schönes Dudes on a Map Spiel erwartet (ja, ich hatte zu denen gehört, die gebacked hatten, ohne sich im Vorfeld total im Detail mit dem Spiel auseinanderzusetzen) und bin stark enttäuscht worden. Ankh fühlte sich für mich viel mehr wie ein knallhart durchzukalkulierendes Spiel an, als ein typischer Area-Control Metzler. Dass unsere Eurogame Spezialistin uns auch komplett und beinhart abgezogen hat, hat mich bei diesem Gefühl nur bestärkt. Brauch ich nicht mehr. Der schönen Miniaturen wegen bin ich mit meiner Beurteilung noch gnädig: 4/10 auf BGG.