Beiträge von Mixosaurus im Thema „Bedeutung der Noten auf BGG?“

    [...] Das beantwortet aber nicht die Frage, ob die meisten Bewertungen von den Spielebesitzer*innen kommen wie du annimmst - ich wage das zu bezweifeln.

    [...]

    Wenn du bezweifelst, dass die meisten Bewertungen von Spielbesitzern kommen woher kommen sie dann?

    Aus der Luft gegriffen? Gekauft? Basierend auf Videos? Oder denkst du jeder der ein Mal mitgespielt hat auch ein BGG Account besitzt und es für wichtig halt ein Spiel zu bewerten? (Nein...)

    Ich denke es kommen halt viele Bewertungen von Spieler*innen, die MITspielen, selber auch Geeks sind, selber eine Sammlung haben aber nicht Besitzer*innen sind. Ich selbst habe (ohne Erweiterungen) knapp 200 Spiele in der Sammlung, aber 1.042 Bewertungen auf BGG. In meinem Spielegruppen (3) sind 5 Personen, die auf BGG loggen und werten. Ich kenne kein einziges Spiel, das bei allen Spieler*innen in den Sammlungen steht - die meisten sind einfach vorhanden, manche zwei-, wenige dreimal.

    Es ist aber letztlich müßig das zu diskutieren, da wir keine Zahlen haben. Bleib du einfach bei deiner Überzeugen, ich bleibe bei meiner.

    Genau das habe ich am Ende auch so gemeint. Man spielt ein Spiel aus der Sammlung eines Bekannten und es kommt nicht gut an = schlechte Note. Die Person war aber davon überzeugt, sonst hätte er es nicht zum spielen angeboten und gekauft.

    Natürlich holt man sich manchmal Nieten ins Haus, aber das ist eher eine Ausnahme als die Regel.

    Hinzu kommt, dass man den Geschmack der Mitspieler kennt. Da biete ich nichts an was voraussichtlich nicht gut ankommt.


    Schau dir ein paar BGG-Benutzer an, die ihre Wertungen abgegeben haben und du wirst feststellen sie sind nicht gleichmäßig verteilt. Die meisten werden in der oberen Hälfte angesiedelt.

    Natürlich biete ich ein neues Spiel in meiner Gruppe an und natürlich wird es passieren, dass sich das Spiel NACH dem Spiel als Graupe herausstellt und schlecht bewertet wird. Das beantwortet aber nicht die Frage, ob die meisten Bewertungen von den Spielebesitzer*innen kommen wie du annimmst - ich wage das zu bezweifeln.


    Das die Glockenkurve in der oberen Hälfte der Wertungsskala ihren Höhepunkt hat, hat m. E. nichts damit zu tun, dass im Wesentlichen die Spielebesitzer*innen werten, wie du annimmst, sondern das liegt m. E. im Wesentlichen daran, dass wir das ganze als Hobby betreiben, etwas Positives damit verbinden und damit tendenziell etwas besser bewerten. Würdest du jetzt alle BGG User*innen bitten ein anderes Produkt bspw. Eis zu bewerten, würdest du sicher eine Normalverteilung in der Bewertung erhalten.

    Eine Anmerkung: die Leute bewerten in erster Linie Spiele die sie besitzen und kaum jemand kauft ein Spiel, das er als grottenschlecht bezeichnen würde.

    Das heißt es ist fast immer mindestens eine "ok" Wertung drin und da bewegen wir uns schon zwischen 5 und 10.

    Ich weiß nicht, ob deine These so stimmt. Eine Person besitzt das Spiel, die anderen Mitspieler*innen nicht. Warum sollten jetzt in erster Linie nur die bewerten, die das Spiel auch besitzen? In meiner Gruppe bewerten bspw. 3 von 5 Spieler*innen die gespielten Spiele.

    Dazu kommt, dass man Spiele kauft, die sich für einen selbst dann als Flop herausstellen, warum sollte man für die keine schlechte Wertung abgeben?

    Ich denke es gibt keine Möglichkeit jede Stufe in einem Einzeiler zu erklären ohne das jemand Gegenbeispiele findet, warum das mit dem persönlichen Spielerleben nicht im Einklang ist.

    Doch, gibt es, man müsste einfach nur den Wunsch das Spiel zu spielen weglassen. Also bspw.


    10 Outstanding


    statt


    10 Outstanding - always want to play

    Weitere Spiele, die nicht in die BGG Logik passen sind Exit-artige und Krimi-Spiele. Für mich mit Abstand die besten Krimispiele:


    Fall 1 - Der Fall Klein Borstelheim - Hidden Games


    Diese Krimispiele vermitteln einem wirklich das Gefühl wie ein echter TV-Kommissar zu arbeiten (echte Polizeiarbeit ist ja sehr wahrscheinlich sehr anders) - großartig, eine glatte BGG10, aber „Always want to play“ passt garantiert nicht zu einem Krimi- oder Exitspiel, dass man schon durchgespielt hat.

    Ne, das ist nicht "meine" Logik oder Skala. Das ist die BGG-Skala. Da steht bei 1 eben:

    You won't catch me dead playing this.

    Da Du es aber gespielt hast und wieder spielen würdest, wenn die Runde stimmt, ist es halt nach dieser Definition keine 1.

    Du möchtest für Dich halt die 1 bereits bei Spielen vergeben, die Du zwar schlecht findest, aber durchaus nochmal spielen würdest; Deine Entscheidung, aber halt nicht das, wonach bei BGG "1"en vergeben werden.
    Sich dann beklagen, daß die eigene 1 mit der dortigen 1 nicht übereinstimmt ist... spannend. :)

    Ich glaube, wir reden aneinander vorbei. Ich habe mich nie beklagt, dass „meine“ 1 nicht mit der BGG „1“ übereinstimmt - sie tut es NICHT, sondern darüber, dass die begriffliche Zuordnung zur Skala bei BGG m.E. unsinnig ist, habe dazu Beispiele gegeben und glaube, dass nur wenige Spieler*innen bei ihren Wertungen das BGG Wertesystem im Kopf haben, u.a. wegen der unsinnigen Zuordnung.


    Vorschlag zur Güte: Wir vermeiden weiteres hin und her und nehmen „mein“ Wertungssystem hier aus der Diskussion heraus und wenden uns wieder im Sinne des Threads dem System von BGG zu.

    Eventuell fehlt Dir einfach nur die Vorstellungskraft, daß es Spiele gibt, die BGG=1 sind (während Munchkin eben BGG=2 oder 3 wäre)?

    BGG=1 sind Spiele, die man auch lieben Menschen zuliebe nicht spielen würde. Eben Spiele, die man auf keinen Fall spielen würde. Und so schlecht sind MÄDN und Munchkin dann eben nicht.

    Gewagte Aussage über mein Empfinden… ich glaube nicht, dass du beurteilen kannst, wie meine interne BGG Skala gewichtet ist. Das zeigt aber wunderbar, wie subjektiv wir alle mit der Skala 1 - 10 umgehen - u.a. weil die Beschreibung der Skala bei BGG so unsinnig ist.


    Ein weiteres Beispiel, dass du selbst angemerkt hast:


    Mensch ärgere dich nicht habe ich mit 2 gewertet - da heißt es in der BGG Skala aber auch „won‘t ever play this again“. Nach deiner Logik dürfte ich die 2 hier aber nicht vergeben, weil ich das Spiel anderen zuliebe spiele, also müsste ich eine drei geben. Denkt man in Schulnoten (IHK Schlüssel) sind 30 % aber die Note 5 - passt für mich aber nicht, für mich ist Mensch ärgere dich nicht eine absolute 6…

    Deinen vierten Punkt verstehe ich nicht. Denn Du hast es ja gespielt, also ist es eben keine 1. Es ist nicht "absolut" schlecht.

    Das Spiel habe ich meinem Sohn zuliebe gespielt, für mich ist es absolut schlecht. Ich finde auch Mensch ärgere dich nicht absolut schlecht, würde es bestimmten Menschen zuliebe aber mitspielen - das macht das Spiel für mich aber nicht besser, da es in solchen Momenten weniger um das Spiel an sich geht sondern um die gemeinsame Aktivität.


    Davon ab: klar muss ich ein Spiel spielen, um es als absolut schlecht beurteilen zu können ;)

    Das trifft zu, doch ich denke die stille Mehrheit nutzt die Noten in meisten Fällen genau so wie sie angedacht sind.

    Wenn du allgemein die Skalierung von 1 - 10 im Sinne von sehr schlecht bis sehr gut meinst, gebe ich dir Recht. Das Problem ist, dass die Notenbeschreibung, die BGG gibt, nicht funktionieren kann, da sie das Empfinden für ein Spiel an den Wunsch es so und so häufig zu spielen koppelt. Das kann so nicht funktionieren. Um ein paar Bespiele zu geben:


    • Ich finde ein Partyspiel richtig gut -outstanding, also eine 10! Klar, aber „Always want to play“ trifft eben NICHT zu, wenn ich einen heavy Euro Abend haben will. Und das ist nicht nur spiel- sondern auch spielegruppenabhängig.
    • Ich habe ca. zwei Jahrzehnte lange fast nur Wargames gespielt. ASL ist für mich eine klare 10. Ich habe aber das Interesse an Wargames verloren - kann jetzt ASL keine 10 mehr für mich sein?
    • Ich finde Terraforming Mars grausig, kann aber absolut verstehen, warum es so gut bewertet wird. Wie soll ich jetzt bewerten? (2) „won‘t ever play this again“ oder 9 „very good game“?
    • Es gibt Spiele, die ich für absolut schlecht halte (1) z.B. Munchkin, trotzdem habe ich wieder und wieder Munchkin mit meinem Sohn gespielt, weil er es gerne spielen wollte. „you won‘t catch me dead playing this“ passt da halt schon wieder nicht

    Grundsätzlich sollte man die Durchschnittsbewertung auch nicht überbewerten, wie das leider oft der Fall ist.

    Gloomhaven ist eben nicht das beste Brettspiel der Welt, sondern einfach dasjenige mit den besten Bewertungen bei der größten, englischsprachigen Online Community

    Zu deiner Bewertungsansicht: Ich stimme dir zu, dass man die exakten Platzierung nicht allzu ernst nehmen sollte. Allerdings würde ich schon sagen, dass die TOP100 von BGG alles exzellente Spiele - und nein ich finde sie nicht alle, ich muss aber bei allen anerkennen, dass sie gute Spiele sind. Nebenbei: Wenn du sagst, dass Gloomhaven nicht das Beste Spiel der Welt ist - welches ist es dann? Richtig, jenseits von weiteren definierenden Kriterien wie bspw. Verkaufszahlen oder eben einer Platzierung in einem Forum kann das eben niemand sagen.