Beiträge von Sepiroth im Thema „Preiserhöhungen bei Schwerkraft und anderen Verlagen“

    Ich denke halt, wenn wir von 30-40€ sprechen, dann ist das ein Kinobesuch mit Popcorn für 2 Personen. Wenn wir bei 60-80€ sind, dann ist das schon eher ein netter Restaurant-Besuch.

    Wir reden doch aber um eine Preiserhöhung von etwa 10%? Also nicht von 30-40€ auf 60-80€, sondern auf 35-45€ :rolleyes:.

    Ein Eigenbeobachtung, jetzt schon ich schaffe weniger Spiele neu an. Und das ist weniger eine Platzfrage, als eine der bestehenden Spieleauswahl im Verhaeltnis zum Preis und Reiz der angedachten Neuanschaffung.

    Auch das ist doch klar und in jedem Hobby so. Warum gehen so viele Firmen im Marketing auf Neukunden? Das gilt für Lego, Games Workshop und viele andere. Je mehr man hat, desto wählerischer wird man, außer die Hardcore-Sammler. Das ist für mich auch ganz normal.

    Meine Erfahrung mit Wenigspielern und "neuen" Mitspielern ist sofortiges Abwinken, wenn Spiele mehr als 20-30 Euro kosten.

    Teilweise liegt die Grenze sogar drunter. Die Exits sind ja auch wegen dem Preis von etwa 10€ (auch) so erfolgreich und aus dem gleichen grund gibt es die 3er-Boxen von Unlock nur begrenzt und danach werden die Abenteuer für einen 10er einzeln verkauft, eben weil selbst 30€ für ein "einfach so mitnehmen" zu viel sind.

    wenn die das in einem Laden für 40£ sieht, dann nimmt sie es vielleicht mit. Für 60£ ziemlich sicher nicht.

    Aber genau das ist doch extrem individuell und hängt am Verhältnis von frei verfügbarem Einkommen zu den Kosten. Wenn man den Bogen schließt, gilt das ja für jedes Hobby und der Einstieg ist bei Brettspielen so günstig wie bei kaum einem anderen Hobby. Dass Preissteigerungen immer dazu führen, dass Einzelne nicht mehr mitgehen können ist klar. Aber die Masse, insbesondere in Deutschland, wird nicht grundsätzlich von Brettspielen ausgeschlossen wenn diese im Schnitt von 30€ auf 40€ gehen. Und selbst bei 30€ werden die meisten Unbedarften über den unverschämten Preis für ein bisschen Papier und Holz schimpfen.

    Ob Deine Bekannten also tatsächlich tiefer einsteigen hängt ja imo nicht an dem einen Spiel. Selbst wenn sie daran Spaß haben und es für 40 Pfund kaufen, heißt das ja nicht, dass sie sich dann noch mehr Spiele holen. Genauso wenig heißt es, dass sie dann nicht auf eine Alternative ausweichen, vielleicht nach Deiner Beratung, wenn ihnen die 60 Pfund zu teuer wären.


    Edit: Das was Yakosh-Dej sagt, ist noch einmal eine Ergänzung zu meinem Post. Darum geht es.

    Korbi

    Die grundsätzliche Diskussion hatte ich auch schon mit Yakosh-Dej. Du beschreibst auch einfach zwei unterschiedliche Situationen.

    Natürlich ist der optimale Fall, dass Neueinsteiger durch einen erfahrenen Erklärbär eingeführt. Der merkt dann, ob ein SdJ denjenigen langweilt oder ob man doch besser mit Root, Druganor oder etwas ganz anderem anfängt. Wenn da dann weiteres Interesse besteht und es langsam zum Hobby wird, dann ist es eben genau das. Und das bedeutet auch, dass der Preisanstieg in diesen Bereichen egal ist. Ich habe auch als Schüler intensiv Magic gespielt und das war damals schon extrem teuer, Warhammer Fantasy als Student ebenfalls. Da muss man dann halt gebraucht kaufen o.ä., aber es ist eben schon Hobby und dann arrangiert man sich mit den Preisen. Zumal Preissteigerungen von 7,5-15% zwar in der Masse viel ausmachen können, aber bei Brettspielen kann man eben auch einfacher die Masse reduzieren. Das ist bei teureren Einzelteilen (Spiegelreflex, Konsole, Skier, etc.) deutlich schwieriger.

    Die meisten dürften aber eben aus dem Bereich Karstadt, Müller, etc. kommen. Die machen genau den seichten Einstieg und natürlich sind da bestimmt auch genug darunter, die von Juicy Fruits gelangweilt sind. Vermutlich aber eher weniger als von diesem Spiel überfordert sind. Aber wie sollen die, ohne Einführung durch einen Kundigen, überhaupt auf die Idee kommen, was es so alles gibt und was für sie passt? Wie oft, im Vergleich zu allen Hobby-Brettspielern, kommt es vor, dass jemand Unbeflecktes in einen Brettspielladen geht, dann nach Beratung mit einem Spirit Island herausgeht und tief ins Hobby eintaucht? Das ist doch im Promillebereich. Ich bin der festen Überzeugung, dass es deutlich häufiger passiert, das jemand ein Wasserkraft kauft (mit dem Pöppel drauf) und danach nie wieder ein Brettspiel anfasst, weil das ja dermaßen kompliziert ist, wenn es nicht erklärt wird.

    Korbi

    Der Neueinsteiger wird aber doch nicht damit anfangen. Eher mit Juicy Fruits, Savannah Park, MikroMakro u.ä. Und die Spiele liegen alle UVP bei 30€, haben auch eine große Schachtel und tolles Material. Oder er wird von einem Brettspielbegeisterten ins Hobby eingeführt und kann dort die ganzen teuren Spiele mitspielen und gezielt kaufen, wenn er oder sie es für sich will.

    Da geht ja auch jetzt niemand blind auf KS ohne vorher je ein Spiel auf dem Tisch gehabt zu haben und steigt dann bei KDM mit einem All-In ein.