Beiträge von Calredon im Thema „Regelstudium - Wie geht ihr vor?“

    Wenn du das wie geschrieben vor dem Regelheft lesen machst hat das desöfteren den Nachteil das gewisses Material schon vorsortiert verpackt ist und du genau diese dann zerteilst. Deshalb sehe ich immer zuerst in das Regelheft bevor ich etwas anderes anfasse. Manchmal sind auch Kartonteile dabei die man irrtümlich wegschmeißt

    Das ist mir bislang noch nie passiert, ehrlich gesagt ist mir auch noch nie aufgefallen dass irgendetwas vorsortiert gewesen wäre. Token werden gruppiert und nach offenkundigen Gemeinsamkeiten sortiert. Cubes & Ressourcen muss ich auspacken um sie zu zählen, danach liegen sie in Schalen. Würfel werden farblich sortiert. Dann kann ich mit der Anleitung schnell und einfach prüfen, ob alles da ist. Karten werden ausgepackt und gezählt - das schaffe ich normalerweise ohne die Reihenfolge der Karten zu verändern.

    Weggeschmissen wird bei mir erst am Schluss, da ist auch noch nie etwas abhanden gekommen.

    Jetzt find ich interessant, dass das hier so viele das gemeinsame Regel erlesen ablehnen. Warum eigentlich?

    Die meisten unserer Mitspieler reagieren auf vorgelesene Regeln wie ich bei Powerpointpräsentationen, können also nach spätestens 5 Minuten nicht mehr folgen und schlafen dann fast ein.

    Danach beginnt das Spiel und es kommt die Frage "was muss ich jetzt machen??".

    Deswegen lernen wir die Regeln und erklären sie dann meist mit unseren Worten und in einer Sprache, die unsere Mitspieler verstehen. Denn das ist ja auch ein wichtiger Aspekt: Wir haben Mitspieler, die lesen die "Regeln" zu Lama und raffen es nicht, bis man es ihnen mit zwei einfachen Wörtern erklärt, andersherum versucht man denen dann La Granja ebenfalls "einfach" zu erklären, dann gucken die einen an wie ein Auto, überfliegen die Regeln und sagen dann "achso, ist doch klar!" ...

    Will sagen, jeder kommt unterschiedlich gut mit den verschiedenen Stilen von Regeln klar, und meistens sind in einer Gruppe verschiedene Typen. Die einen können nicht gut lernen, wenn vorgelesen wird, die anderen haben dafür ein Problem mit dem speziellen Stil einer Regel. Deswegen erklkären wir die Regeln lieber frei - so können wir besser auf die individuellen Mitspieler eingehen.

    1. Erst wird das Spiel komplett ausgepöppelt und das Material nach Gefühl sortiert.
    2. Dann nehme ich mir die Anleitung oder die Rückseite des Spielekartons und überprüfe alles auf seine Vollständigkeit. Dabei lerne ich schon einmal einen Teil der Komponenten kennen.
    3. Als nächstes wird dann nur der Aufbau der Anleitung gelesen, und dabei das Material "sinnvoll" sortiert damit ein späterer Aufbau möglichst schnell geht. Dann sitzen die Komponenten meistens bei mir.
    4. Danach setze ich mich dann auf die Couch und lese die Anleitung in aller Ruhe durch. Mit Kaffee/Tee und passender Musik.
    5. Zuletzt schaue ich mir noch einmal das Material genau an, achte auf Details die mir beim lesen der Anleitung aufgefallen sind und packe dann alles ordentlich ein.
    6. Meine Frau liest sich meistens nur die Anleitung durch und schaut sich dabei gelegentlich das Material an.
    7. Vor dem ersten Spiel lese ich die Anleitung dann nochmal durch.

    Mindestens das erste Spiel spielen wir grundsätzlich als offenes Testspiel, d.H. Karten liegen offen oder dürfen zumindest kommuniziert werden, Anleitung liegt parat und wir spielen im Prinzip jeden Zug gemeinsam. Da fallen dann Unklarheiten schneller auf und wir können so etwas direkt klären. Bei komplexeren Titeln oder spielen mit bekannt schwacher Anleitung (man informiert sich ja vorher ...) liegt auch das Tablet mit dem Regelforum von BGG bereit.