Beiträge von Regalentleerer im Thema „Harakiri: Blades of Honor“

    Mit Harakiri habe ich die Hoffnung, einen einfacheren und interessanten Dungencrawler zu bekommen.

    Kriegst du auch. Einfach, weil die Regeln in ihrer Gänze wirklich nicht komplex sind und du das Ding wirklich relativ zackig so runterspielen kannst. Negativer Nebeneffekt: ich hab im Crawling Teil bisher nichts anderes erlebt, als dass sich nach ein, zwei Zügen alles auf einem Haufen knubbelt und es auf "ich würfel, du würfelst, bis einer fällt" hinausläuft.

    Trotzdem hat es mich irgendwie gecatcht, zum einen durch seinen Hybrid Charakter (und ich finde die Adventure Phase deutlich besser als sie hier teilweise beschrieben wurde - da passieren echt überraschende Sachen und wir müssen unsere Strategie ständig an durch die Missionen ausgelösten Gegebenheiten anpassen) und zum anderen möchte ich (noch) wissen, wo das hinführt und wie das ist, wenn ich drei oder vier Skills habe, mein Kami mal ausgebaut ist, ich neue Waffen bekomme usw.

    Wäre nur toll, wenn die Knubbel irgendwann aufhören würden. 😄

    Was macht denn Harakiri besser als andere Spiele - außer japanisches Setting und Story?

    Ich mag den Ansatz von einer strategischen Overlandmap immer wieder ins taktische, also den Dungeon Crawl oder die Battle Mat oder was auch immer, zu wechseln. Hier reicht es mir erstmal, wenn Harakiri das besser hinkriegt als andere Spiele ähnlicher Art.

    Mal ein Vergleich mit Spielen, die mir spontan dazu einfallen:

    The Hunters 2114: Bisher mein Favorit in diesem Hybridgenre, auch wenn die Overlandmap durch die Karten etwas abstrakter wirkt. Ob Harakiri hier rankommen kann, vermag ich noch nicht zu sagen: hab es dafür noch zu wenig gespielt.

    Folklore: Fand ich lange ziemlich toll, find ich bzgl. Charakterentwicklung auch immer noch, und ich mag sogar das D100-System, aber die Crawls sind dann doch zu dullig. Hier scheint mir Harakiri deutlich die Nase vorn zu haben.

    Stars of Akarios: Völlig anderes Thema, klar. Aber trotzdem ein Hybrid wie Harakiri mit Overlandmap und Zoom in taktische Raumkämpfe und Crawls auf Planeten. Die Raumkämpfe waren cool, der Rest so lala. Müsste eigentlich ein Punktsieg für Harakiri sein.

    Hoplo Victorum: Einfach nur furchtbar dullig. Jetzt schon ganz klarer Punktsieg für Harakiri.

    War of the Worlds und Field Commander: Napoleon nenne ich nur, weil sie mir eben noch einfielen. Der Zoom aufs taktische Schlachtfeld von WotW ist ziemlich plump (dafür hat es andere Stärken auf der strategischen Karte), FC:N ist vom Potenzial grandios, aber selbst mir sind diese unfassbaren Massen an Counter, die hin und her geschubst werden müssen, einfach viel zu viel.

    Da simmer wieder beim persönlichen Empfinden. Ich mag Harakiri eigentlich ganz gerne, objektiv betrachtet ist S&S aber natürlich das besser designte Spiel - was aber wiederum nicht heißen muss, dass es deswegen auch jedem Menschen auf der Welt besser als Harakiri gefallen MUSS. Die Argumente hier gegen S&S und die DCs, die hier angepriesen werden und als Referenz für den Goldstandard angegeben werden, kann ich aber deutlich auch nicht teilen - teilweise sind das in der Tat nicht mal DCs, ja - und wenn doch, dann eher maue und im besten Fall annehmbar, aber sehr schlicht.