natürlich kannst du das kritisieren/thematisieren. Aber was ist denn jetzt der mythologien misch masch den du ansprichst.
Das steht außer Frage. Der Punkt der Spieledesigner war doch der, dass eine solche Analyse fantastischer Figuren aus historischer Perspektive nicht möglich sei. Das sehe ich anders und habe versucht, meine Sichtweise dementsprechend zu begründen.
Und deine Frage hast du schon selbst beantwortet. Hier war mein wesentliches Argument, dass es sich eben nicht um ein rein japanisches Setting handelt. Wie man dazu steht, dass u.a. Mulan und Sun Wukong dort mitmischen - und sei es nur in der Erweiterung - soll jeder bitte für sich selbst entscheiden. Ich persönlich hätte mir, wie oben bereits gesagt, ein in sich stimmiges Setting gewünscht und die japanische Folklore und Geschichte bieten hierfür reichhaltiges Material. Das ist aber reine Geschmackssache.
Ein interessanter Hinweis diesbezüglich stammt aus dem Rezensionsvideo von Beckikaze: nämlich, dass sich die Kappa im Kampf sehr generisch anfühlen, obwohl sie von ihrem Verhalten her einzigartige Charaktere sind. Wer zum Beispiel die Yokai-Enzyklopädie von Shigeru Mizuki, seine Mangas oder andere Darstellungen kennt, weiß wie originell diese Figuren aussehen und agieren. Das macht das Thema doch gerade so spannend!
Optisch ist Harakiri ohne Zweifel ein Genuss und man sieht dem Spiel sofort an, welche Mühen und Recherchen die Designer in dessen Gestaltung gesteckt haben. Mir scheint aber, dass das Spiel an seiner selbstgeschürten Erwartungshaltung ein wenig zerbricht. Und das eben nicht nur auf der mechanischen Ebene, sondern leider für mich auch auf der inhaltlichen. Dennoch bleibt zu hoffen, dass zukünftig weitere Kampagnenspiele dieses ungewöhnliche Setting aufgreifen und in eine spannende und überzeugende Story umsetzen.