Beiträge von Rei im Thema „Nichtspieler und die Einstiegshürde der Spielregeln“

    Die Gehälter in der Videospiel-Branche sind im Vergleich zu anderen Branchen auch zu niedrig plus die erwartete Crunchtime Belastung (um das Spiel fertig zu stellen, wird monatelang ein stark erhöhtes Arbeitspensum mit vielen Überstunden plus Wochenende abverlangt), das gilt auch für Programmierer. Im 3DCenter Forum hat da ein Programmierer für EA (einer der größten Publisher) dazu was erzählt. Würde er nicht unbedingt Spiele machen wollen, wäre eine andere Branche wie Finanzen oder Medizin sowohl von der Arbeitszeit als auch -gehalt viel lukrativer.

    Die Spielebranche ist doch generell ein Ort der Ausbeuterei und Idealismus. Hobby Autoren, die nach jahrelangen Tüfteln an ihren Spielideen mit einer kleinen Beteiligung vom Verkauf rechnen können, der wahrscheinlich meistens nicht mal die Fahrtkosten wieder einbringt, laut Aussagen hier schlecht bezahlte Redakteure und auf Messen und Cons setzt man auf freiwillige Helfer und Hobby Erklärbären, die das aus Spaß machen und vielleicht ein Spiel gratis bekommen (und auf größeren Messen vielleicht noch einen Tagessatz), aber die zu erklärenden Spiele erst kurz vorher oder direkt an Tag der Con/Messe bekommen. Die Qualität der Erklärung ist dann manchmal auch entsprechend.


    Und natürlich braucht man gerade bei einem Regelvideo entsprechende Vor- und Nachbearbeitung, damit es gut und klar strukturiert wird. Das ist nicht gerade Mal so gemacht, auch wenn das manche vielleicht glauben.

    Kurze Anekdote: ich hatte mich bei einen Radiosender für eine Praktikums Stelle für Videobeiträge mal beworben. Gewünschte Voraussetzung laut Stellenbeschreibung waren Kenntnisse in Videodreh und -bearbeitung, aber kein Muss. Beim Gespräch selbst stellte sich heraus, dass sie eigentlich ausgebildete Redakteure oder Journalisten suchten, da das mit der Kamera und Schnitt ja wohl jeder nach 5 Minuten könne. Da habe ich auch nur noch mit dem Kopf geschüttelt.


    Wenn man es intern macht, müssen natürlich entweder solche Fähigkeiten aufgebaut werden oder eben extra eingestellt werden. Die Medienbranche ist leider generell kaputt was Preise anbelangt. Vor über 10 Jahren hat man in Berlin zum Beispiel ein externes Kamerateam mit Tontechniker für Außenaufnahmen für ein paar hundert Euro als Tagessatz bekommen, das war schon damals eigentlich zu billig.

    Für die Spiele Offensive rentiert es sich wohl entsprechende Regelvideos intern zu erstellen.

    Pegasus erstellt ja auch intern Videos zu ihren Spielen. Und die Ravensburger App dürfte auch entsprechend aufwändig sind. Aber es rentiert sich ja anscheinend, statt würde man es nicht machen.


    Und wegen den 2-3€ Aufschlag, die Preise gerade von Kenner- oder Expertenspielen hat sich in den letzten Jahren von 30-40€ auf mittlerweile 50-80€ erhöht.

    Ich finde manche Anleitungen auch schwer verständlich trotz Erfahrung. Bei Bora Bora habe ich es zum Beispiel noch nicht geschafft rein zu kommen.


    In anderen Anleitungen werden Symbole als Kenntnisse vorausgesetzt ohne weitere Erklärung, zum Beispiel / für oder.